Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)

The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
Vom Netzwerk:
verdrehter Menschen mit verdrehten Philosophien. Sie werden versuchen, mit deiner Hilfe alle möglichen Schandtaten zu begehen. Und wenn sie auch nur für eine Sekunde den Verdacht haben, dass du nicht uneingeschränkt auf ihrer Seite stehst, werden sie dich töten. Ohne mit der Wimper zu zucken.«
    Ich steckte die Hände in die Hosentaschen und zog die Schultern hoch bis zu den Ohren. »Ich weiß. Ich bin bereit.«
    Ich spürte, wie der Mann in der Dunkelheit lächelte. »Da bin ich sicher. Du bist ein besonderer Typ, deshalb haben wir dich ja ausgesucht.« Er trat auf mich zu. Wieder versuchte ich, ihn zu erkennen, konnte seine Gesichtszüge aber nur schemenhaft ausmachen. »Bevor sie dich gleich wegbringen, muss ich dir noch etwas sagen. Ein Techniker wird zu dir in die Zelle kommen und ein kleines Objekt in deinen Mund einsetzen. Sein Mechanismus kann durch einen Geräusch-Code aktiviert werden, den er dir zeigen wird. Sobald der Mechanismus aktiviert ist, wird eine Chemikalie freigesetzt, die du dann schlucken wirst.«
    Ich starrte ihn an. »Was soll das heißen? So etwas wie eine Selbstmordpille für den Fall, dass ich gefangen genommen und gefoltert werde?«
    »Es ist tatsächlich so etwas in der Art. Aber diese ›Pille‹wird dich nicht umbringen. Wir wissen, dass du so etwas nicht tun würdest.«
    »Richtig. Ich begehe keinen Selbstmord.«
    »Wie du meinst. Allerdings wird diese Pille deine Erinnerung auslöschen. Egal, was passiert, du wirst nichts über uns und die Organisation, die wir vertreten, verraten können.«
    Ich schüttelte verständnislos den Kopf. »Wenn ich dieses Ding aktiviere und das Zeug runterschlucke, verliere ich mein Gedächtnis? Ich werde nicht mehr wissen, wer ich bin?«
    »Nein, nein, es wird dein Langzeitgedächtnis nicht beeinträchtigen. Du weißt noch immer, wer du bist und kannst dich auch an den größten Teil deines Lebens erinnern. Allerdings wissen wir nicht genau, wie viele deiner Erinnerungen ausgelöscht werden. Das Präparat ist noch in der Erprobungsphase, aber wir nehmen an, dass ein oder zwei Jahre deiner Vergangenheit verschwinden werden. Hauptsache, du kannst dich nicht daran erinnern, dass du diesen Auftrag ausführen sollst und wer ihn dir erteilt hat.«
    Reglos blieb ich im Schatten stehen und dachte darüber nach. Ein oder zwei Jahre meines Lebens ausgelöscht. Alles, was ich erlebt hatte. Beth ... »Sind die Erinnerungen für immer verschwunden?«, fragte ich.
    Er lachte kurz und traurig. »Um ehrlich zu sein, Charlie, wenn du in eine Situation gerätst, in der du dieses Zeug benutzen musst, wirst du wahrscheinlich ohnehin nicht mehr lange leben, also würde ich mir deswegen keine Sorgen machen.«
    »Verstehe.«
    »Aber nur zur Information: Wenn du tatsächlich geschnappt und gefoltert wirst, wenn du dieses Zeug wirklich schluckst und es dir dann, wider Erwarten, irgendwie gelingt, zu überleben und zu uns zurückzufinden ... Für diesen äußerst unwahrscheinlichen Fall erproben wir gerade ein entsprechendes Gegenmittel. Ich würde sagen, unter solchen Umständen hast du eine gute Chance, den größten Teil deiner verlorenen Erinnerungen wiederzuerlangen.«
    Ich dachte noch einen kurzen Augenblick darüber nach und nickte dann.
    »Okay«, sagte ich. »Von mir aus kann’s losgehen.«
    Dann kam es zu einem dieser plötzlichen Kulissenwechsel, wie man sie aus Träumen kennt. Ich befand mich nicht mehr in dem dornigen Labyrinth, sondern wieder im Gerichtssaal. Die Gerichtsdiener hatten mir die Hände auf den Rücken gezogen und waren gerade dabei, mir Handschellen anzulegen. Ich rief meiner weinenden Mutter zu: »Alles wird gut, Mom! Hab keine Angst. Es wird sich alles aufklären, ich schwöre es. Du brauchst keine Angst zu haben.«
    Der Hammer des Richters sauste auf das Pult herunter.
    »Ruhe, bitte!«, schrie er.
    Ich warf einen letzten Blick auf die Leute im Zuschauerraum – auf meine Mom und Dad, der den Arm um sie gelegt hatte und dessen Gesicht von Kummer gezeichnet war; auf Beth, die sich standhaft bemühte, nicht zu weinen, als sie mir ein ermutigendes Lächeln schenkte; auf meine Freunde Josh, Rick und Miler, die sich mit der Faust auf die Brust schlugen, um mir zu zeigen, dass sie im Herzen bei mir waren – alles schien sich unter dem gleichmäßigen Klopfen des Richterhammers aufzulösen ...
    Das Klopfen veränderte sich und schien jetzt ganz in der Nähe zu sein.
    Ich riss die Augen auf und war plötzlich hellwach. Ich schaute auf eine weiße

Weitere Kostenlose Bücher