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The Walking Dead 3: Roman (German Edition)

The Walking Dead 3: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Kirkman , Jay Bonansinga
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einen älteren Mann in einem blutverschmierten weißen Hemd samt Krawattenhalter und Namensschild – vielleicht der ehemalige Manager. Die Gestalt verschwindet in einer roten Nebelwolke, die sich in pointillistischer Manier auf einen der vielen nicht funktionierenden Scheinwerfer legt.
    Die gedämpften Schüsse verursachen ein surreales Getose – wie panischer Beifall –, das, begleitet vom Mündungsfeuerwerk, die übel riechende Stille zerreißt. Das Ganze wird von dem Poltern und Klirren der zu Boden fallenden Patronenhülsen begleitet. Martinez schleicht sich vorwärts, führt seine Gruppe tiefer in die Lagerhalle. Sie kommen an rechtwinkligen Gängen vorbei, schießen auf herumstolpernde Gestalten mit milchig weißen Augen, die hölzernen Schrittes auf sie zukommen – ehemalige Maschinisten, Lagerverwalter, Aushilfen, Manager, Kassenkräfte – ein jeder von ihnen bricht in einer Detonation aus Blut und Gewebe in sich zusammen. Als auch der letzte Untote zu Boden sinkt, weiß keiner, wie viele Zombies sie beseitigen mussten, um sich bis zu den Regalen vorzukämpfen.
    In der widerhallenden Stille hört Lilly das metallene Krächzen von Gus’ Stimme, das aus Martinez’ Walkie-Talkie kommt. »… geht da vor sich? Könnt ihr mich hören? Boss? Ist alles in Ordnung? Was ist los bei euch?«
    Am Ende des Hauptgangs hält Martinez inne, um wieder zu Atem zu kommen. Er ergreift sein Funkgerät, das an seinem Gürtel hängt. »Hier ist alles in Ordnung, Gus«, antwortet er. »Sind über eine kleine Willkommenszeremonie gestolpert … Aber jetzt ist alles gut.«
    Dann ertönt erneut Gus’ krächzende Stimme: »Ich habe hier draußen beinahe einen Herzinfarkt bekommen!«
    Martinez drückt auf den TAL K -Knopf. »Sämtliche Angestellte müssen sich hier versteckt haben, als die Hölle über die Erde hereinbrach.« Er sieht sich um, saugt das Gemetzel hinter dünnen, bläulichen Wolken in sich auf. Die Luft stinkt nach Schießpulver. Dann drückt Martinez erneut auf den Knopf. »Mach dich startklar, Gus. Sieht so aus, als ob wir den Truck bis zum Bersten vollstopfen werden.«
    Die Stimme erklingt wieder: »Endlich mal gute Nachrichten, Boss. Verstanden. Ich bin bereit.«
    Martinez schaltet das Gerät aus und wendet sich an seine Truppe: »Geht es allen gut so weit? Niemand verletzt?«
    Lillys Ohren dröhnen noch immer, aber sie fühlt sich gut, wachsam. »Alles bestens«, erwidert sie, sichert ihre beiden Ruger, stößt die verbrauchten Magazine aus, die hart auf den Boden knallen, zieht frische aus ihrem Gürtel hervor und steckt sie in die Griffe. Schließlich entsichert sie die Waffen wieder. Sie lässt den Blick durch die Gänge schweifen, die voller widerlicher Haufen toten Fleisches sind. Aber sie empfindet nichts.
    »Immer ein Auge für Nachkömmlinge offen halten«, warnt Martinez und sucht die restlichen Gänge ab.
    »Verdammt noch mal!«, beschwert sich David Stern und schüttelt eine Taschenlampe wild hin und her. Seine knochigen Hände zittern. »Ich habe die Batterien doch erst gestern Abend getestet.«
    In der Dunkelheit rollt Barbara mit den Augen. »Männer und Technik! Insbesondere meiner.« Sie nimmt ihm die Taschenlampe ab. »Hab mir schon gedacht, dass die Batterien ihre besten Tage bereits hinter sich haben.« Sie schraubt das Gehäuse auf und fummelt ein wenig herum. Aber es hilft nichts, die Taschenlampe verweigert weiterhin ihren Dienst.
    »Einen Augenblick«, meldet sich Austin zu Wort und steckt seine Glock wieder in den Gürtel. »Ich hätte da eine Idee.«
    Dann geht er zu einem Regal voller getrocknetem Holz, das neben Säcken mit Holzkohle aufgeschichtet ist. Dazwischen befinden sich Behälter mit flüssigem Grillanzünder und Holzspäne. Er sucht sich ein besonders langes Holzscheit heraus und umwickelt es mit etwas Stoff, den er aus einer der Taschen holt.
    Lilly beobachtet ihn interessiert. Sie wird aus diesem Burschen einfach nicht schlau. Irgendwie scheint er älter zu sein, als er den Eindruck macht. Sie schaut zu, wie er den Stoff mit Grillanzünder durchtränkt und seine behelfsmäßige Fackel dann mit einem Feuerzeug anzündet. Auf einmal erhellt ein strahlendes oranges Licht den Gang. »Sehr stimmungsvoll«, gibt Lilly lächelnd zum Besten. »Gute Arbeit, Huckleberry Finn.«
    Sie teilen sich in zwei Gruppen auf. Martinez und die Sterns kümmern sich um den vorderen Teil der Lagerhalle – ein Irrgarten von Regalen, vollgestopft mit verpackten Artikeln jeglicher Art,

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