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The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition)

The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Winnacker
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von seinem Essen zu nehmen.
    »Er ist verantwortlich für das Virus und für die Weeper- Armee«, erklärte ich.
    »Eine Armee?«, fragte Karen.
    »Ja«, sagte ich. »Das Militär züchtet Weepers …«
    »Züchtet?« Larry hob die Augenbrauen. Ich wusste ja selbst, wie lächerlich das klang. Hätte ich es nicht mit eigenen Augen gesehen, hätte ich es auch nicht geglaubt.
    »Das Militär hat herausgefunden, wie man sie kontrol lieren kann. Erinnert ihr euch an die Weepers mit den Halsbändern, die das alte Safe-haven angegriffen haben?«, fragte ich. »Damit können sie ihnen Befehle erteilen. Das ist total krank.«
    »Schrecklich«, sagte Larry. »Setzen sie sie im Krieg ein?« Inzwischen hatte die Nachricht über die Konflikte, die auf der anderen Seite des Zauns tobten, die Runde gemacht.
    Jetzt schaltete sich Quentin ein. »Das glaube ich nicht. Das alles ist noch in der Testphase. Aber lange werden sie nicht mehr warten.«
    »Wir müssen sie aufhalten«, sagte Larry.
    »Und da haben wir auch schon eine Idee. Wir haben Aufnahmen von dem Labor gemacht, in dem wir Bobby gefunden haben. Außerdem haben wir den Zaun gefilmt. Wir glauben, dass wir es schaffen können, dieses Material den Menschen jenseits des Zauns zugänglich zu machen – ihnen zu zeigen, was hier wirklich vor sich geht«, sagte ich.
    Quentin nickte. »Ich werde den Film in den nächsten Tagen zusammenschneiden und einen Kommentar darunterlegen. Vielleicht sollte jeder Überlebende hier eine Nachricht für die Menschen auf der anderen Seite aufzeichnen. Wenn die Leute unsere Gesichter sehen und unsere Geschichten hören, werden sie unser Leid nicht einfach so ignorieren können.«
    »Das ist eine gute Idee. Wartet ihr damit, bis wir wieder zurück sind?« Joshua und ich hatten im Moment keine Zeit, um eine Botschaft aufzunehmen. Wir mussten bald aufbrechen.
    »Natürlich. Du und Joshua spielt eine zentrale Rolle bei der ganzen Sache. Ihr müsst unbedingt in diesem Film auftauchen.«
    Mia legte ihren Kopf auf meine Schulter und ihre kleine Hand in die meine.
    »Du bleibst doch? Du fährst nicht wieder weg, oder?«, flüsterte sie.
    Ich streichelte ihr Haar, obwohl mich das schlechte Gewissen fast umbrachte. »Iss deine Suppe auf, bevor sie kalt wird«, sagte ich, ohne ihre Frage zu beantworten.
    Sie nahm den Löffel, ohne weiter nachzubohren.
    Joshua lächelte mich traurig an. Sobald Mia zum Spielen nach oben verschwunden war, würden wir aufbrechen.
    Mom stand auf den Stufen zum Missionsgebäude, hatte die Arme um den Körper geschlungen und sah unserem Wagen hinterher. Der Wind zerrte an ihrem langen Haar und ließ ihr Kleid wie eine Fahne flattern. Tränen glitzerten auf ihren Wangen.
    Während unseres Aufenthalts auf der anderen Seite hatte Larry einen neuen Wagen organisiert, in dem man bequemer saß als im Lincoln und in dem es auch nicht so stickig war. Trotzdem merkte man Joshua an, dass er sein altes Auto vermisste. Alexis und Tyler hatten angeboten, uns zu begleiten, aber ich wusste nicht, in welchem Zustand wir Dad vorfinden würden. Diese Sache wollte ich lieber alleine regeln. Je größer unsere Gruppe war, desto höher war auch die Wahrscheinlichkeit, dass jemand dabei zu Schaden kam. Und ich zweifelte nicht daran, dass sie ohne zu zögern meinen Dad töten würden, um sich zu schützen. Außerdem war es Tyler gegenüber nicht fair. Tief in seinem Inneren betrauerte er immer noch Rachels Tod. Er brauchte noch etwas Zeit und Abstand, um angemessen trauern zu können.
    Es war ein komisches Gefühl, zurück nach L.A. zu fahren, meiner alten Heimat. Als wir in die Straße einbogen, in der ich den Großteil meines Lebens gewohnt hatte, schnürte sich meine Kehle zusammen. Erinnerungen stiegen in mir auf, sobald ich das Haus der Smiths erblickte. Meine beste Freundin Izzie und ich waren seit frühester Kindheit Nachbarn gewesen, doch seit der Zeit im Bunker hatte ich sie nicht mehr gesehen. Vor 1 164 Tagen hatten wir uns voneinander verabschiedet. Mein glückliches anderes Leben schien inzwischen so weit entfernt.
    Joshua hielt mitten auf der Straße vor unserem Haus an. Ruß bedeckte die Fensterscheiben und die Verandafliesen, doch die Eingangstür stand einen Spalt weit offen. Wir stiegen mit gezückten Pistolen aus und schlichen uns an. Alles war ruhig. In der Entfernung ragte die ausgebombte Skyline von L.A. in den Himmel. Ich drängte mich an Joshua vorbei, da ich es nicht länger aushielt, und riss die Tür auf. Staub tanzte vor

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