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Theo Boone - Der Überfall: Band 4 (Heyne fliegt) (German Edition)

Theo Boone - Der Überfall: Band 4 (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Theo Boone - Der Überfall: Band 4 (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Gift herauszuholen.«
    » Dann kannst du mich auch gleich erschießen.« Percy brach erneut in Tränen aus.
    » Das ist die alte Methode, Schlangenbisse zu behandeln«, stellte Theo fest.
    » Aber das Set ist brandneu.«
    » Ist mir egal.«
    » Ich dachte, man muss das Bein fünf Zentimeter über der Bissstelle abbinden«, meinte Phillip hilfreich.
    » Hat noch jemand einen dummen Vorschlag?«, fauchte Theo.
    Oliver sah Percy an. » Hör mal, Percy, ich glaube, wir müssen das Gift absaugen. Aber es ist dein Bein. Was meinst du?«
    » Ich glaube, wenn ihr Clowns das Sagen hättet, wäre ich schon längst tot«, erwiderte Percy und schloss die Augen. » Theo, mir wird schwindlig.«
    » Macht Platz«, sagte Theo. Er legte einen sterilen Verband auf die Wunde und befestigte ihn mit Pflaster. Percy wimmerte, aber das Strampeln und Zucken hatte aufgehört.
    » Wir machen jetzt Folgendes«, sagte Theo. » Wir müssen ihn ins Lager zurückbringen und von dort ins Krankenhaus. Am besten tragen wir ihn so vorsichtig wie möglich den Berg hinunter, bis wir auf den Major treffen. Achtet darauf, dass die Bissstelle niedriger liegt als das Herz. Phillip, du gehst vor und hältst nach Schlangen Ausschau.«
    » Ich finde immer noch, wir sollten die Wunde aufschneiden und aussaugen«, maulte Oliver. » Früher wurde die Wunde mit dem Mund ausgesaugt. Wenn man eine offene Stelle hatte, landete das Gift direkt im Gehirn, und man war schneller tot als der, der gebissen wurde.«
    » Halt endlich den Mund!«, fauchte Theo erneut.
    Sie hoben Percy vom Boden auf und legten seine Arme um Woody und Cal. Theo hielt das verletzte Bein, Oliver das linke.
    » Ganz vorsichtig«, befahl Theo. » Wir müssen ihn ruhig halten. Sonst zirkuliert das Gift zu schnell. Percy, es kann sein, dass dir schlecht wird. Wenn du brechen musst, sag Bescheid. Nicht einfach loslegen. Klar?«
    » Okay.« Percy atmete schwer und weinte nicht mehr. Damit er sein Bein nicht ansehen musste, schloss er die Augen. Die Wade schwoll zusehends an.
    Sie schleppten sich den Pfad hinunter, wobei der Patient von Sekunde zu Sekunde schwerer zu werden schien. Nach zehn Minuten legten sie eine Erholungspause ein.
    » Sprich mit mir, Percy«, sagte Theo. » Du musst wach bleiben.«
    » Ich bin wach«, erwiderte er mit schwacher Stimme.
    » Wie geht’s dir?«
    » Mein Bein tut weh.«
    » Was ist mit deinem Magen?«
    » Bis jetzt nichts. Muss ich sterben, Theo?«
    » Nein. Das war nur eine Mokassinschlange. Daran stirbt man nicht, aber du wirst dich hundeelend fühlen.«
    » Das war eine große Schlange, was?«
    » Ja, stimmt.«
    » Hat irgendwer ein Bild gemacht?«
    Die Pfadfinder sahen einander an und merkten plötzlich, dass sie in der Aufregung vergessen hatten, die Schlange zu fotografieren.
    » Ich glaube nicht«, stellte Theo fest.
    » Soll ich meine Mutter anrufen?«, fragte Percy.
    » Das übernimmt besser der Major. Gehen wir.«
    Sie hoben ihn erneut an und setzten den Abstieg fort. Die Jungen waren völlig erschöpft, als sie den Major um die Ecke kommen sahen. Er war in Begleitung von Mr. Hogan und Mr. Bennett. Percy war immer noch bei Bewusstsein, aber ihm war schwindlig. Sie brachten ihn zu einer kleinen Lichtung an einem Bootssteg und legten ihn auf einen Picknicktisch. Der Major nahm den sterilen Verband ab, um sich den Biss anzusehen, und war sichtlich entsetzt über die starke Schwellung. Während sie warteten, presste Percy plötzlich die Hände auf den Bauch. Dann fing er an, sich zu erbrechen.
    Der Major hielt ihn fest und tupfte ihm Stirn und Mund mit einem feuchten Lappen ab. Je mehr Percy erbrach, desto lauter heulte er. Es war ein jämmerlicher Anblick.
    Endlich hörten sie den Hubschrauber.

Neun
    Beim Abendessen ging es still zu, sehr still und sehr gedrückt. Die Sippe Falke blieb unter sich und scharte sich um ihr Lagerfeuer, während die Jungen in der Pfanne gebratene Hähnchenbrust und in der Glut gebackene Folienkartoffeln aßen. Als es dunkel geworden war, schlossen sie sich den anderen Sippen am zentralen Lagerfeuer an. Der ganze Trupp 1440 war sehr ruhig und in Gedanken versunken. Der Major hatte aus dem Krankenhaus angerufen, in das der Rettungshubschrauber Percy gebracht hatte. Percys Eltern waren gekommen, und alles schien unter Kontrolle zu sein. Glücklicherweise hatte das Krankenhaus genug Gegenmittel für Bisse der Mokassinschlange. Percys Zustand war stabil, aber er war ruhiggestellt worden.
    Seine Kameraden am Lagerfeuer unterhielten sich

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