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Theopolis - Heimat meines Herzens

Theopolis - Heimat meines Herzens

Titel: Theopolis - Heimat meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather
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ihre Adern strömen. Sie fürchtete sich nicht mehr vor dem, was kommen würde, sondern genoss es als Beweis von Demetris Leidenschaft. Die Gefühle hatten endgültig über die Vernunft gesiegt.
    Demetris Widerstand war gebrochen. Joanna schien instinktiv zu wissen, wie sie ihm Freude bereiten konnte. Er flüsterte etwas in seiner Muttersprache.
    Obwohl sie die Worte nicht kannte, war die Bedeutung unmissverständlich, zumal er rau hinzufügte: “Du ahnst nicht, wie sehr ich mich nach dir verzehrt habe. Du hast mich verrückt gemacht.”
    Mir ist es nicht anders ergangen, wollte sie erwidern, doch dazu kam sie nicht mehr. Die vibrierende Spannung in ihr schien sich ins Unermessliche zu steigern. Als sie schon meinte, die süße Folter nicht länger ertragen zu können, blickte Joanna erstaunt und verzückt zugleich in Demetris Gesicht, auf dem feine Schweißperlen glänzten. Kraftvoll drang er immer wieder in sie ein. Sie hatte das Gefühl, sich zu verlieren, ihr Selbst aufzugeben und unaufhaltsam mit Demetri zu verschmelzen.
    Der Höhepunkt kam für sie völlig überraschend. Sie hatte den Eindruck, als hätte sie ihr Leben lang nach etwas Unerreichbarem gestrebt, das auf einmal auf sie niederstürzte. Prickelnde Schauer der Lust durchrannen sie, und für einige kostbare Sekunden versank die Welt um sie. Sie hätte sich nie träumen lassen, je etwas Ähnliches zu erleben. Es kostete sie schier übermenschliche Anstrengung, in die Wirklichkeit zurückzukehren und den Blick auf Demetri zu richten.
    In diesem Moment warf er mit einem unterdrückten Aufschrei den Kopf zurück. In das befriedigende Gefühl, dass auch er nun Erfüllung gefunden hatte, mischte sich ein Anflug von Panik. Gütiger Himmel, sie nahm nicht die Pille! Sie konnte also schwanger werden.
    Joanna hatte jedoch keine Gelegenheit mehr, den Gedanken weiterzuspinnen. Kaum war Demetri über ihr zusammengesunken und hatte den Kopf an ihre Brüste geschmiegt, da hörten sie auch schon Philips Stimme aus dem angrenzenden Wohnzimmer.
    “Kiria! Kiria Manning! Kirie Constantine ruft nach Ihnen. Ich fürchte, ihm geht es nicht gut.”

13. KAPITEL
    Demetri stand am Bett seines Vaters und betrachtete den Schlafenden. Die Privatklinik am Rande Athens war nicht der Aufenthaltsort, den er seinem Vater gewünscht hätte, doch solange Constantines Gesundheit Anlass zur Sorge gab, hatten sie keine andere Wahl.
    Inzwischen ging es seinem Vater besser. Trotz der Schläuche und Drähte, mit denen er verbunden war, hatten die Ärzte versichert, dass der Status des Patienten stabil sei. Zumindest so stabil, wie man es bei einem Menschen erhoffen durfte, der an Krebs im Endstadium litt.
    Demetri seufzte. Er wusste jetzt, dass die Operation in London keineswegs so erfolgreich verlaufen war, wie Constantine behauptet hatte. In Wahrheit hatte er sich dem Eingriff nur unterzogen, weil die Athener Ärzte ihm erklärt hatten, dass es für eine konventionelle Therapie zu spät sei. Der Krebs hatte vom Magen aus bereits andere Organe erfasst. Nur in einem ausländischen Krankenhaus hatte Constantine hoffen können, seinen Zustand vor seinen Kindern zu verheimlichen. Er hatte es Alex zuliebe getan, weil er seiner jüngsten Tochter nicht das Hochzeitsfest hatte verderben wollen.
    Und ich bin darauf hereingefallen, dachte Demetri ungläubig. Wann immer er seinen Vater in London besucht hatte, war dieser voll des Lobes über die Behandlung gewesen. Selbst der verantwortliche Arzt war offenbar angewiesen worden, die unangenehmen Details zu verschweigen. Soweit man es beurteilen könne, sei alles erwartungsgemäß verlaufen, und nach einer angemessenen Genesungszeit würde Constantine geheilt sein.
    Demetri presste die Lippen zusammen. Ihm war nun klar, warum sein Vater Joanna bei seiner Rückkehr auf die Insel mitgebracht hatte. Sie gehörte zu seinem Ablenkungsmanöver und sollte durch ihre bloße Anwesenheit seine Kinder daran hindern, unliebsame Fragen zu stellen. Während er sich wie ein verliebter alter Narr aufgeführt hatte, waren sie blind für seine körperliche Schwäche gewesen. Sie hatten geglaubt, was er ihnen hatte weismachen wollen.
    Demetri ging zum Fenster. Es hatte am Vormittag geregnet, und über dem Meer, das sich unterhalb der Klippen erstreckte, auf denen das Krankenhaus lag, schwebte feiner Nebel. Irgendwo dort draußen war Theopolis. Wie lange würde es dauern, bis sein Vater auf die Insel zurückkehren konnte? Bis er, Demetri, ihn dorthin begleiten konnte?
    Er

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