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Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Titel: Thunderhead - Schlucht des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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können Sie nicht von hier weg, Sie sind schließlich die Leiterin dieser Expedition.«
    »Genau aus diesem Grund kann ich von niemand anderem verlangen, dass er sich in Gefahr bringt«, entgegnete Nora. »Ich werde nur einen Tag wegbleiben, allerhöchstens einen Tag und eine Nacht. Inzwischen können Sloane und Aragon gemeinsam die Entscheidungen treffen, die für den Fortgang der Grabung wichtig sind. Ich will herausfinden, wer das mit den Pferden gemacht hat und weshalb.«
    »Ich bin der Meinung, dass wir die Polizei verständigen sollten«, sagte Black. »Wir haben doch ein Funkgerät.«
    Aragon brach plötzlich in ein für ihn völlig untypisches Gelächter aus. »Die Polizei? Was für eine Polizei denn?«
    »Na, die ganz normale Polizei, wen denn sonst? Wir sind schließlich immer noch in den Vereinigten Staaten von Amerika.«
    »So, sind wir das?«, murmelte Aragon.
    Keiner sagte etwas, bis sich Smithback mit erstaunlich ruhiger und fester Stimme zu Wort meldete. »Ich finde, Nora sollte nicht allein gehen, und da ich der Einzige bin, der bei der Grabung nicht gebraucht wird, werde ich sie begleiten.«
    »Nein«, sagte Nora automatisch.
    »Warum nicht? Der Abfallhaufen wird mich einen Tag lang entbehren können, und Aaron kann ein bisschen körperliche Arbeit auch nicht schaden. Ich bin kein schlechter Reiter, und außerdem kann ich auch mit einer Waffe umgehen, falls das nötig sein sollte.«
    »Wir müssen aber auch noch etwas anderes bedenken«, warf Aragon ein. »Sie haben vorhin gesagt, dass die Pferde getötet wurden, um uns eine Botschaft zu schicken. Aber haben Sie sich einmal überlegt, dass es auch einen anderen Grund dafür geben könnte?«
    Nora sah ihn an. »Und was sollte das denn für ein Grund sein?«
    »Dass man die Pferde getötet hat, um einige von uns vom Lager wegzulocken und sie dann zu überfallen? Vielleicht hat sich der Reiter Swire ja absichtlich gezeigt.«
    Nora fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
    »Das ist ein weiterer Grund für mich, Sie zu begleiten«, erklärte Smithback.
    »Moment mal«, sagte Swire mit kalter Stimme. »Vergessen wir bei unseren Überlegungen nicht das Devil's Backbone? Dieser verdammte Berg hat schon drei von meinen Pferden das Leben gekostet.«
    »Daran habe ich auch gedacht, als Sie sagten, Sie hätten einen Reiter auf dem Bergrücken gesehen«, sagte Nora. »Und es ist wohl unumstritten, dass jemand zu Pferd gestern Nacht im Tal jenseits des Slot-Canons war. Der einzige Zugang dazu führt aber über das Devil's Backbone. Wer auch immer über den Berg geritten ist, der hat es bestimmt auf einem Pferd ohne Hufeisen getan.«
    »Ohne Hufeisen?«, fragte Smithback.
    Nora nickte. »Ein unbeschlagenes Pferd ist auf einem schmalen, glatten Felspfad sehr viel trittsicherer. Eisen auf Stein gleitet wie Schlittschuhkufen auf Eis, wohingegen das Keratin eines Pferdehufes einen sehr viel besseren Halt hat.«
    Swire starrte Nora böse an. »Ich lasse es nicht zu, dass Sie die Hufe meiner Pferde in dieser verfluchten Wildnis hier kaputtmachen.«
    »Wir werden die Hufeisen wieder anbringen, sobald wir am Fuß des Berges sind«, sagte Nora. »Sie haben doch Werkzeug zum Abnehmen der Eisen dabei, oder?«
    Swire nickte langsam.
    »Ich möchte lediglich herausfinden, wer das getan hat und warum. Wir können den Fall dann den Behörden übergeben, wenn wir wieder zurück in der Zivilisation sind.«
    »Genau das will ich nicht«, sagte Swire.
    »Wollen Sie lieber den Rest Ihres Lebens hinter Gittern verbringen, weil Sie im Zorn jemanden, erschossen haben?«, fragte Nora.
    Swire gab keine Antwort. Bonarotti drehte sich um und verschwand wortlos in seinem Zelt. Kurze Zeit später kam er mit seinem Revolver, einer Schachtel Munition und einem Lederhalfter mit Patronengürtel wieder zurück und drückte Nora alles in die Hand. Nora band sich den Gürtel um und klappte die schwere Waffe auf. Nachdem sie den Zylinder gedreht hatte, ließ sie den Revolver wieder zuschnappen. Als Nächstes riss sie die Schachtel auf und steckte eine Patrone nach der anderen in die Schlaufen am Gürtel. Schließlich warf sie die leere Schachtel ins Feuer und wandte sich an Swire. »Wir werden uns um diese Angelegenheit kümmern«, sagte sie mit fester Stimme.

 
33
    S kip verharrte einen Augenblick an der Metalltür von Elmo's Auto Shoppe, um seinen Ärger wieder richtig zum Kochen zu bringen. Die Werkstatt, die sich in einer Wellblechbaracke befand, briet am äußersten Ende der Cerrillos Road

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