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Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Titel: Thunderhead - Schlucht des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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    3-D FIX NICHT VERFÜGBAR
    LÄNGE/BREITE: ?/?
    HÖHE: ?
    EPHEMERIDENDATEN NICHT VERFÜGBAR MESSORT VERÄNDERN UND GERÄT NEU INITIALISIEREN
     
    »Sehen Sie das hier?«, fragte Holroyd und deutete auf ein kleines Fenster am Rand des Bildschirms, in dem mehrere rote Punkte sich auf kreisrunden Bahnen drehten. »Das sind die verfügbaren Satelliten. Grüne Punkte bedeuten guten Empfang, gelbe Punkte bedeuten schlechten Empfang, rote Punkte bedeuten überhaupt keinen Empfang. Diese hier sind alle rot.«
    »Haben wir uns etwa schon verlaufen?«, rief Black von hinten in einem Ton, der zwischen Befürchtung und Befriedigung schwankte. Nora schenkte ihm keine Beachtung.
    »Wenn wir unsere Position bestimmen wollen, müssen wir da hinauf«, sagte Holroyd und deutete nach oben zum Canon-Rand.
    Nora maß die hoch aufragende rote Felswand mit ihren Blicken. »Sie gehen zuerst.«
    Holroyd grinste, schaltete den Computer aus und steckte ihn zurück in die Satteltasche. »Wenn es funktioniert, ist das ein fantastisches Gerät. Aber ich schätze, dass hier draußen sogar die höchst entwickelte Technik an ihre Grenzen stößt.«
    »Soll ich hinaufklettern und unsere Position bestimmen?«, fragte Sloane, die mit einem fröhlichen Lächeln herangeritten kam.
    Nora sah sie fragend an.
    »Ich habe ein paar Klettersachen dabei«, sagte Sloane und hob die Klappe von einer ihrer Satteltaschen hoch. Drinnen sah Nora Seile, Karabiner und Steigklemmen. Sloane warf einen prüfenden Blick auf die Felswand. »Sieht nicht allzu schwierig aus. Ich glaube, ich könnte sie mit zwei, drei Haken schaffen, möglicherweise komme ich sogar ganz ohne aus.«
    »Heben wir uns Ihre Künste lieber für später auf, wenn wir sie wirklich brauchen«, sagte Nora. »Jetzt möchte ich keine Zeit mehr verlieren. Wir werden also fürs Erste bei den bewährten, alten Navigationsmethoden bleiben.«
    »Wie Sie wollen«, erwiderte Sloane gut gelaunt. »Sie sind hier der Boss.«
    »Bewährte alte Navigationsmethoden«, murmelte Smithback. »Klingt nicht sehr Vertrauen erweckend.«
    »Selbst wenn wir hier keinen Zugang zu den Satelliten haben, bleiben uns immer noch unsere Landkarten«, entgegnete Nora. Sie breitete die Karte auf ihrem Sattelhom aus und betrachtete sie eingehend. Dann berechnete sie aus der durchschnittlichen Geschwindigkeit der Expedition und der Zeit, die sie bereits unterwegs waren, ihre ungefähre Position, die sie, versehen mit Datum und Uhrzeit, auf der Karte vermerkte.
    »Haben Sie denn Erfahrung mit so was?«, fragte Holroyd skeptisch.
    Nora nickte. »Wir Archäologen müssen gut Kartenlesen können. Manchmal ist es verdammt schwierig, eine abgelegene Ruine zu finden. Und was erschwerend hinzukommt, ist das hier.« Sie deutete auf einen Vermerk in einer Ecke der Karte, der besagte: V ORSICHT ! KARTE NICHT VOR ORT ÜBERPRÜFT. »Die meisten dieser Kartenblätter wurden nach stereoskopischen Luftaufnahmen gezeichnet und gehörten eigentlich am Boden noch einmal nachgemessen. Wie Sie sehen, weicht die Karte an manchen Stellen von Ihrem Radarbild ab, das absolut exakt ist.«
    »Ist ja toll«, stänkerte Black von hinten.
    Nora steckte die Karte in den Behälter und lenkte ihr Pferd wieder auf den Pfad. Der Bach wurde nun zusehends schmäler und verschwand an manchen Stellen sogar ganz, so dass nur noch ein feuchter Streifen Sand auf seinen unterirdischen Verlauf schließen ließ. Jedes Mal, wenn ein Seiten-Canon abzweigte, hielt Nora ihr Pferd an und konsultierte die Karte. Sloane ritt jetzt vorne neben Nora.
    »Fliegen, Reiten, Klettern, Archäologie«, zählte Nora auf. »Was können Sie denn noch alles?«
    Sloane rutschte in ihrem Sattel herum. »Beim Fensterputzen bin ich eine Niete«, antwortete sie lachend, bevor ihr Gesicht einen ernsteren Ausdruck annahm. »Ich schätze, für alle meine Fähigkeiten ist letzten Endes mein Vater verantwortlich zu machen - oder zur Rechenschaft zu ziehen, je nachdem. Er stellt nun mal hohe Anforderungen an die Menschen in seiner Nähe.«
    »Ihr Vater ist ein bemerkenswerter Mann«, meinte Nora, der Sloanes bitterer Unterton nicht entgangen war.
    Sloane blickte sie an. »Ja.«
    Sie ritten um eine weitere Biegung, hinter der sich der Canon wieder etwas verbreiterte. Von den rötlichen Wänden wuchsen ein paar Pappeln, deren Kronen im schräg einfallenden Nachmittagslicht aufleuchteten. Nora blickte auf die Uhr. Es war kurz nach vier. Vor

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