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Tiamat-Zyklus 1 - Die Schneekönigin

Titel: Tiamat-Zyklus 1 - Die Schneekönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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Sommer hier? Haben sie dir gesagt, was Arienrhod ...«
Die mich fast getötet hätte!
Plötzlich fühlte sie sich benommen. »... Was sie getan hat?«
    Er schüttelte den Kopf, seine ganze Aufmerksamkeit galt der Bewegung ihrer Füße. »Ich konnte mir keinen Reim darauf machen, sie hatten es zu eilig. Ich glaube, das wissen sie selbst nicht genau. Ein Mob braucht nicht mehr als ein verrücktes Gerücht. «
    »Es ist kein Gerücht. Es ist wahr. Aber sie werden es nicht verhindern können, indem sie sie gefangenhalten. Sie hat Aussenweltler angeheuert, um eine Pest zu verbreiten.« Mond schleuderte ihm die Worte schonungslos ins Gesicht.
    »Was?« Er blieb stehen und zwang auch sie dazu, stehenzubleiben. »Woher weißt du ...?« Doch er verstummte, als er an die Möglichkeit dachte.
    »Funke hat es mir gesagt.«
    »Funke?« Er senkte den Kopf wieder und nickte. »Du hast ihn also gefunden. Und es ... du und er, immer noch ...«
    »Ja.« Sie klammerte die Hände zusammen.
    »Ich verstehe. Nun.« Er sank gegen die Wand und hielt das Gesicht einen Augenblick lang abgewandt, wobei er Husten als Entschuldigung vorgab. Sie erkannte, daß sein Unwille, sie zu berühren, nicht nur von dem herrührte, was er im Saal der Winde gesehen hatte. »Er kam nicht mit dir heraus.«
    »Die ... Arienrhod hat uns erwischt. Sie hält ihn gefangen.« Sie blickte in den Korridor zurück und fühlte sich, als würde etwas in ihr bersten. Doch eine unbekannte Dringlichkeit trieb sie weiter voran.
Laß ihn, laß ihn! Geh jetzt ...
»Er wird schon zurechtkommen, wo die Königin jetzt von den Sommern bewacht wird. Sie kennen ihn nicht.« Sie vertraute darauf, daß die Macht, die sie beschützte, sich auch um ihn kümmern würde. »Ich muß die Seuche verhindern. Ich weiß, wer dahintersteckt, Funke hat mir alles gesagt. Ich muß die Polizei benachrichtigen ... «
    »Dann hat er dich nicht den Sibyllenfängern übergeben?« sagte BZ, als könnte er sich gar nicht von dem Thema losreißen. Er wischte sich mit dem Ärmel die Stirn ab, dann öffnete er seinen Mantel.
    »Nein. Das war Arienrhod.«
    »Arienrhod! Aber ich dachte, sie . ..« Er beendete den Satz nicht, es war auch unnötig. Sie spürte sein wortloses Mitgefühl.
    Sie wickelte eine Haarsträhne um den Finger, sah sie an, zog daran. »Insgesamt gab es neun von uns, BZ ... und mit keinem war sie zufrieden. Wir wurden nicht das, was sie sich vorgestellt hatte, daher verlor sie das Interesse an uns und warf uns weg.« Mond hob die Hand, ein Abschiedsgruß an ihre eigene, verlorene Seele. Doch plötzlich erhellten Sonnenstrahlen ihren umwölkten Blick. »Du wußtest es. Du wußtest über mich Bescheid. Warum hast du mir vertraut und mich hierher gehen lassen, obwohl du es wußtest?«
    »Ich wußte die ganze Zeit, daß sie aus dir niemals ihr Ebenbild machen konnte. Meinst du wirklich ... ich hätte so viel Zeit mit dir verbringen können, ohne den Unterschied zu spüren?« Er schüttelte den Kopf, sein Lächeln wurde intensiver. »Und es wird nicht mehr lange dauern, dann wird sie es verfluchen, daß sie dich so schnell loswerden wollte. Komm, jetzt erzähl mir alles, was du über diese Verschwörung weißt!«
    Mond ging an seiner Seite weiter, und hielt die Wärme seines Vertrauens ihren Narben des Kummers entgegen, während sie zum Palasteingang gingen, dem Ende des Winters entgegen. Sie erzählte ihm alles, was sie wußte, obwohl sie ihren Verstand zwingen mußte, auf dem schmalen Pfad zwischen dem wilden Land zu verharren. Die Türen öffneten sich und ließen die Lebenskraft der Stadt herein, die sie wieder in ihren Mahlstrom der Vitalität zog. Die königlichen Wachen standen nicht mehr am Eingang, statt dessen sah sie ein paar herumlungernde Sommer, die selbst Wache hielten. Sie hielt sich ängstlich im Schatten BZs, bis sie erkannte, daß die hier ebensowenig Ahnung hatten, wie die Königin aussah, wie sie sie gehabt hatte. Einer oder zwei betrachteten statt dessen ihre Kleeblattätowierung und betrachteten sie überrascht. »BZ, warum bist du mir nachgekommen? Woher wußtest du es? Woher wußtest du, daß ich dich brauchen würde?«
    »Wußte ich nicht. Als die Sommer kamen, da entschied ich, daß ich lange genug gewartet hatte, zückte meinen Ausweis und machte mich zu einer Polizeieskorte.« Er nickte den Sommern rechts und links zu. »Ich werde diese Plakette vermissen ...« Nichts unterstützte seinen leichten Tonfall. Er hustete wieder, ein häßlicher Laut, der bis tief in

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