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Tiamat-Zyklus 1 - Die Schneekönigin

Titel: Tiamat-Zyklus 1 - Die Schneekönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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gesucht. Aber er konnte dem Aufklatschen der Körper nicht entrinnen, die ins Meer zurückgeworfen wurden,
zu spät, zu spät,
noch dem zornigen Aufwallen des Meeres, nachdem die Seemänner es mit ihrem Blutopfer entweiht und besudelt hatten. Die Meeresmutter in ihrer unermeßlichen Weisheit verschwendete nichts, aber sie verfluchte diejenigen, die es taten .. .
    »Funke?« Fates Stimme rief ihn zurück, der schützende Schirm der Stadt umgab ihn wieder und bewahrte ihn vor den Flüchen der Herrin, verleugnete sogar ihre Existenz.
    »Es war alles so häßlich, eine solche Verschwendung! Ich konnte nicht ...« Er schüttelte den Kopf. »Aber diesmal werde ich es richtig machen. Ich bin kein abergläubischer Mutteranbeter mehr. Ich kann einen toten Mer zerlegen.« Er erinnerte sich an die Verachtung der Hunde, die auch ohne Worte offensichtlich genug gewesen war, und er erinnerte sich auch an Arienrhods beruhigende Beteuerungen, mit denen sie die Teufel von Zweifel und Selbstverachtung verscheuchte, mit denen er nach Karbunkel zurückgekehrt war. Dann hatte sie ihm kommentarlos die vergoldete Phiole mit dem Wasser des Lebens überreicht.
    »Nein, das bist du wahrscheinlich nicht mehr.« Wieder dieses Bedauern. »Dem Tod tritt man nicht frohgemut gegenüber. Daher lechzen wir alle nach dem Wasser des Lebens. Und wir nehmen es für uns, denn der eigene Tod ist das Unerträglichste von allem ... Wir tun, was wir tun zu müssen glauben.« Sie tastete nach seinem Arm.
    »Äh, bitte um Entschuldigung wegen der Störung ... « Er hörte die Stimme eines Fremden über die Schulter. »Hab' eine Lieferung hier.«
    Funke wandte sich um, wie Fate auch; und betrachtete die beiden Gestalten, eine menschlich, die andere nichtmenschlich . . »Ihr!«
    Das gesichtslose Antlitz des Servo Pollux betrachtete ihn unverändert ausdruckslos, doch in Tors grauen Augen konnte er eine lange Reihe von Gefühlen erkennen, die von Unverständnis bis zu akuter Angst reichten. »Dawntreader?« Sie trat von einem Fuß auf den anderen. »He ... ah ... nun, wie geht's dir denn so, Junge? Scheint so, als wärst' de ganz gut zurechtgekommen.« Sie zog die Brauen in die Höhe. »Hab' dich fast nicht wiedererkannt!«
    »Ist ganz bestimmt nicht euer Verdienst.«
    »Ja, nun .. .« Sie sah selbstbewußt weg. »Naja ... also, Fate. Hab' endlich deine neue Ladung Schmuck beisammen. Soll Pollux alles für dich verstauen?«
    Fate schob Tabletts beiseite, um dem Roboter einen Durchgang zu schaffen. »Ich werde ihm zeigen, wohin damit. Wußte gar nicht, daß du eine Freundin von Funke bist.«
    »Ist sie auch nicht.« Funke stand auf und trat beiseite, als Pollux ungerührt auf den Eingang zustapfte und die Schwebeplattform mit den Waren hinter sich herzog. Er blickte Fate nach, die gewandt in ihre vertraute Umwelt schlüpfte. Pollux folgte ihr. Doch als Tor ihnen auch folgen wollte, versperrte er ihr den Weg mit einem Arm. »Oh-höh.« Er stieß sie herum und gegen die Wand des Hauses. »Unterhalten wir uns doch ein wenig. Zum Beispiel darüber, was ihr mir in diesem Wettkampfschuppen angetan habt. Und was ihr mit meinen Sachen angestellt habt, nachdem ihr mich ausgeraubt hattet.«
    Tor preßte sich eng an die abblätternde Farbe, ihre Augen sahen überallhin, nur nicht in sein Gesicht. »Hör mal, Funke, das tut mir wirklich leid, weißt du das? Ich habe dich wirklich ungern so übers Ohr gehauen, ich meine, du warst so vertrauensselig ... und so dumm ... Aber ich verdanke Hardknot vom See und Sterne mein Leben. Ich hatte einen Teil der täglichen Einnahmen des Kasinos verloren, die ich abzuliefern hatte. Wenn ich das nicht zurückgezahlt hätte, dann hätten sie es mir aus dem Fleisch geschnitten, wenn du weißt, was ich meine. Frei heraus, entweder du oder ich. Da dachte ich mir, ich lehre dich die Lektion, die du benötigst. « Sie zuckte die Achseln. Offensichtlich kehrte ihr Schneid zurück.
    »Was hast du mit meinen Sachen gemacht?«
    »Verscherbelt, was dachtest du denn?«
    Er lachte. »Wieviel hast du dafür bekommen?« Fast beiläufig.
    »Was meinst du eigentlich ...« Sie verstummte, da er seinen Arm über ihre Kehle legte und sie so an die Wand nagelte. »Ihr Götter!« Sie wand sich und versuchte, dem Blick seiner Augen zu entgehen. »Was ist denn in dich gefahren, Kind?«
    »Ich habe deine Lektion gelernt.« Er verstärkte den Druck seines Armes und genoß ihren Gesichtsausdruck. »Nun stehst du in meiner Schuld, Tor, und ich könnte es dir hier und

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