Tiere
nicht, es zu probieren. Aber dann meinte Karen: «Na los, sonst sprudelt es nicht mehr!» Da sie mich alle anschauten, hielt ich einfach die Luft an und trank einen Schluck. Es schäumte total und schoss mir direkt in die Nase, sodass ich husten musste. Ich hatte gedacht, es wäre scheußlich, aber es schmeckte eher wie Limonade, nur nicht so süß. Und als Pete meinte: «Na los, auf ex!», kippte ich es in einem Zug runter.
Meine Augen tränten ein bisschen, aber mehr nicht. Pete meinte: «Guter Junge!», und ich grinste ihn an. Ich fühlte mich wieder gut, echt super. Er machte sich bereits einen neuen, und Karen erzählte, dass sie einmal einen Film gesehen hatte, in dem sich jeder mit Rapido betrinkt. «Ein Western?», fragte Pete, und sie sagte: «Nein, es war ein ausländischer Film. Die Frau darin wurde wahnsinnig und hat sich ein Auge ausgestochen, und dann wurde sie in eine Irrenanstalt gesteckt, und ihr Freund hat sie mit einem Kissen umgebracht.»
«Wie, hat er sie damit geschlagen?», meinte Cheryl, und Karen begann so heftig zu lachen, dass ich dachte, sie würde ersticken. «Nein, du blöde Kuh», sagte sie. «Er hat es ihr aufs Gesicht gedrückt, bis sie keine Luft mehr bekam.»
«Keine schlechte Idee», sagte Pete, und Karen meinte: «Ja, genau, kannst du ja mal versuchen», aber sie machten nur Spaß. Cheryl trank noch einen Rapido und sagte dann: «Warum hat er sie umgebracht?»
«Weil sie verrückt geworden ist», meinte Karen.
«Hört sich bescheuert an», sagte Cheryl, und Karen meinte: «Ja, war es auch. Außerdem hatte der Film Untertitel, man hat kaum kapiert, was eigentlich passiert. Aber dafür waren eine Menge Sexszenen drin.»
«Klingt ganz wie ein Film nach meinem Geschmack», sagte Pete. Er hatte mir gerade einen Rapido gemacht, den ich dieses Mal gleich in einem Schluck trank. Ohne nachzudenken, sagte ich: «Ich habe so ein Video.»
Die Worte waren mir einfach rausgerutscht. Jetzt schauten mich alle an, und Pete meinte: «Was, einen Porno?» Er hatte ein Grinsen aufgesetzt. Ich konnte nicht glauben, dass ich das Video erwähnt hatte, das ich doch eigentlich geheimhalten wollte. Ich wollte nein sagen, aber er meinte: «Du hast echt einen Porno? Das kleine, geile Schwein guckt sich Pornos an!»
Ich hätte mir am liebsten die Zunge abgebissen. Ich konnte Cheryl und Karen nicht mehr anschauen. Ich wartete, dass sie etwas sagen, dass sie mich krank oder pervers oder so schimpfen.
«Ist er gut?», fragte Karen.
«Keine Ahnung. Ich hab ihn nicht gesehen», sagte ich ein bisschen überrascht. «Der Mann hat ihn mir aus Versehen gegeben.»
«Na klar, jede Wette», meinte Pete. «Das sollen wir dir glauben?»
«Erinnerst du dich an den Film, den wir letzte Woche gesehen haben?», fragte Karen Pete. «Verdammte Scheiße, einer der Typen hatte so ein Riesenteil, dass mir allein vom Zugucken die Tränen gekommen sind. Gott weiß, wo die Frau den hingesteckt hat.»
«Dahin, wo sie auch alles andere gesteckt hat», sagte Pete, und alle lachten. Dann sagte er: «Wie wäre es, wenn wir mal reinschauen?» Ich bekam panische Angst und sagte: «Ich weiß nicht, wo das Video ist», aber er lachte nur und meinte: «Wer’s glaubt, wird selig.»
«Wenn da was Komisches drin vorkommt, gucke ich den Film nicht», sagte Cheryl. «Ich mag es nicht, wenn sich Leute gegenseitig mit Nadeln stechen oder so.»
«Verdammte Scheiße, es ist ein Porno und nicht
Emergency Room
!», meinte Pete, aber Cheryl sagte: «Du weißt genau, was ich meine», und Karen sagte: «Ja, ich weiß, solche Filme will ich auch nicht sehen.»
Ich hatte keine Ahnung, wovon sie sprachen, aber waswäre, wenn in dem Film solche Sachen vorkommen? Ich hatte ihn ja nicht gesehen. «Ich weiß nicht, was darin vorkommt», sagte ich. «Ehrlich.» Ich hoffte, das würde sie abhalten, aber dem war nicht so.
«Na schön», meinte Pete und stand auf. «Es gibt nur eine Möglichkeit, um das herauszufinden.»
Kapitel 25
E s war echt komisch, mit ihnen nach oben zu gehen. Sie waren so laut, dass mir die Wohnung gar nicht mehr wie mein Zuhause vorkam. Aber das Wohnzimmer sah schön aus, die Sonne schien durch die Fenster, und ich war froh, dass ich aufgeräumt hatte. Obwohl ihnen das gar nicht auffiel. Pete setzte sich sofort auf das Sofa vorm Fernseher und meinte: «Okay, dann leg mal das Video rein.»
Karen setzte sich neben ihn, und Cheryl nahm den Sessel meiner Mama. Das war ein bisschen komisch, aber ich war froh, dass sie dort saß
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