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Tiffamy Duo Band 29

Titel: Tiffamy Duo Band 29 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell , BEVERLY BIRD
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Kinder groß. Kein Mensch ist perfekt, und wir sind erwachsen genug, diese Tatsache zu akzeptieren."
    Stumm betrachtete Mandy ihren Mann. Erst nach einer ganzen Weile fragte sie rau: „Und wo bleibt die Liebe?"
    „Liebe?" wiederholte Andrew mit leichter Ironie.
    Mandy schloss die Augen. „Warum hast du mich überhaupt geheiratet?"
    „Weil ich auf die vierzig zuging und Kinder wollte. Es war mein tiefster Wunsch. Ich wollte nicht alt werden und irgendwann ohne Nachkommen sterben." Dann schwiegen beide. Schließlich fragte Andrew müde: „Möchtest du noch mehr wissen?"
    Mandy schüttelte den Kopf. Sie hatte das Gefühl, in einem bösen Traum gefangen zu sein. Nichts war wirklich. Nicht das Zelt, nicht sie selbst, nicht einmal dieser Moment.
    „Gut", sagte Andrew, dem man die Erleichterung deutlich ansah, „dann lass uns tauchen gehen. Es ist noch nicht zu spät, um etwas zum Abendessen zu fangen." Wie aus weiter Ferne hörte Mandy sich sagen: „Ich esse auf der Fähre."
    Andrew warf einen Blick auf seine Taucheruhr. „Nein, das wirst du nicht tun. Außerdem schaffst du es sowieso nicht mehr, rechtzeitig zum Hafen zu kommen. Die letzte Fähre legt in zwanzig Minuten ab, und mit dem Rad brauchst du fast eine Stunde. Hör auf zu schmollen, Mandy", schmeichelte er. „Sei keine Spielverderberin. Schließlich ist doch das Tauchen das einzige, wo wir wirklich miteinander harmonieren." Er lächelte traurig. „Hättest du doch nur im Bett das gleiche Talent gezeigt wie beim Tauchen . . ."Er seufzte. „Aber auf sexuellem Gebiet bist du leider völlig untalentiert."
    „Nein", sagte Mandy.
    „Nein was?"
    „Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ich jetzt in meinen Taucheranzug steige — in denselben Anzug, den sich dein kleiner Strandhase gerade vom Körper gepellt hat?" Mandys Worte waren so ausdruckslos wie ihr Blick. Sie hatte das unheimliche Gefühl, aus zwei Hälften zu bestehen: Die eine Hälfte schrie lautlos auf vor Qual und ohnmächtigem Zorn, die andere beobachtete die Vorgänge mit unnatürlicher Gelassenheit.
    „Okay", erwiderte Andrew knapp. „Dann gehen wir eben einen Hamburger essen."
    „Du kannst deinen Hamburger allein essen."
    Mit einer müden Geste rieb er sich die Stirn. „Mandy, ich habe fürchterliche Kopfschmerzen. Können wir die Diskussion vielleicht vertagen?"
    „Für mich ist die Diskussion beendet", gab sie heftig zurück. „Ich will auf der Stelle nach Hause."
    „Wenn ich das Zelt abbaue und die Taucherausrüstungen mitnehme, haben wir Übergewicht im Flugzeug."
    „Wer sagt denn, dass du dein Zelt abbauen sollst?"
    „Mandy ..."
    „Wenn wir uns beeilen", unterbrach sie ihn, „kannst du dich in ein paar Stunden wieder lustvoll deiner neuen Bettgespielin widmen."
    „Warum bleibst du nicht hier und schaust zu? Du kannst sicher etwas dabei lernen. Zum Beispiel, wie man einem Mann das Gefühl gibt, ein Mann zu sein."
    Wortlos drehte Mandy sich um und verließ das Zelt. Andrew wollte noch immer nicht glauben, dass sie tatsächlich entschlossen war, noch am selben Abend nach Hause zurückzufahren. Weil ihr keine andere Wahl blieb, ertrug sie seine Vorwürfe und seine Beleidigungen. Sie konnte nichts anderes tun als warten, dass Andrew nachgab, oder am frühen Morgen die erste Fähre nehmen.
    Irgendwann kurz vor Morgengrauen lenkte er schließlich ein. Mit grimmigem und unnatürlich blassem Gesicht bestieg er das kleine Flugzeug. Die kurze Rollbahn war für Nachtflüge eigentlich nicht geeignet, doch Andrew war schon so oft auf dem kleinen Flugplatz gelandet und gestartet, dass er nicht einen Moment zögerte. Die kleine Maschine hob rüttelnd ab, ging im Steigflug hoch, flog eine saubere Kurve und steuerte dann auf das Festland zu.
    Zum ersten mal hatte Mandy keine Angst vorm Fliegen. Die Furcht vor den herzlosen Bemerkungen, mit denen Andrew seinen Ehebruch zu rechtfertigen versuchte, war größer. Am Horizont glitzerten die Lichter der Stadt und hoben sich funkelnd vom nachtschwarzen Ozean ab. Andrew steuerte das Flugzeug schweigend. Mandy kam es so vor, als sei er ungewöhnlich verkrampft. Ein paarmal glaubte sie, er würde etwas sagen, doch er konzentrierte sich ganz aufs Fliegen.
    Plötzlich fiel ihr auf, dass seine Atemzüge seltsam flach waren. Gleichzeitig veränderte sich ihre Flughöhe, und sie verloren rapide an Höhe. Die Lichter der Stadt zeichneten sich nur noch als schmaler Streifen am Rand der Dunkelheit ab. Im ersten Moment glaubte sie, Andrew würde zur Landung

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