Tiffany Duo 40
Erfüllung
erreichte, hielt er inne, denn er wollte das Glück der Vereinigung noch nicht
beenden. Dicht an Madelyns Ohr flüsterte er: »Es wäre schön, wenn du heute
schwanger würdest.« Und dann bewegte er sich wieder, immer schneller, bis sie
beide bis zum Gipfel der Ekstase emporstiegen.
Sein Wunsch sollte sich erfüllen.
10. KAPITEL
Ray rechnete die Zahlen noch einmal zusammen, aber die Summe änderte sich
nicht. Er stand auf und schaute aus dem Fenster, die Hände geballt, die Kinnmuskeln
angespannt. Die harte Arbeit vieler Jahre - alles vergeblich.
Er hatte sein Bestes getan und Kosten gespart, wo er nur konnte, aber die Summe
sagte es in aller Deutlichkeit, schwarz auf weiß - der Kampf war verloren. Der
Blizzard im Januar hatte die Hälfte der Rinder getötet, Ray konnte die fällige Rate für seinen Kredit nicht bezahlen, und die Bank zeigte sich nicht bereit, ihm Aufschub zu gewähren, weil ihr die stark dezimierte Herde als Sicherheit nicht genügte.
Es gab drei Möglichkeiten. Die Bank kündigte ihm den Kredit, und dann würde er
alles einbüßen. Oder er erklärte seinen Bankrott, behielt vorerst die Ranch und
verlor den Kredit. Und drittens - er nahm Roberts Angebot an, Geld zu investieren.
Ray lächelte grimmig. Diese dritte Möglichkeit bestand nur, wenn die Offerte immer
noch galt. Robert hatte jenen Vorschlag gemacht, als die Ranch auf dem Weg nach
oben gewesen war. Inzwischen hatte sie eine rapide Talfahrt angetreten.
Und Ray war seinem Ziel schon so nahe gewesen. Dieser Gedanke ließ die
Niederlage besonders bitter erscheinen. Der Schuldenberg hatte sich erheblich
verringert. Aber nun würde
Alana erreichen, was sie vor acht Jahren angestrebt hatte - ihn völlig zu ruinieren.
Warum war ihr das so wichtig gewesen? Vielleicht, weil er die Ranch so sehr geliebt
hatte, mehr als seine damalige Ehefrau.
Die Ranch war sein Lebenssinn, und er würde sie verlieren, wenn Robert Cannon
ihm nicht half. Ray überdachte noch einmal die drei Möglichkeiten, denn wenn sein
Schwager die Zahlen sah, musste er eine Spielernatur sein, um Geld in ein so hoch
verschuldetes Unternehmen zu stecken.
Obwohl Ray keine allzu großen Hoffnungen hegte, wollte er es versuchen, weil ihm
nichts anderes übrig blieb. Er musste auch an Madelyn denken, nicht nur an sich
selbst, und das Heim erhalten, das ihr fast ebenso viel bedeutete wie ihm. Sicher
hatte sie ihn nicht geheiratet, um seine Bankrotterklärung mitzuerleben.
Es war März. Der Schnee bedeckte immer noch die Wiesen, aber in der Luft lag
bereits das Versprechen des Frühlings. In etwa einer Woche würden die Knospen an
den Bäumen und Büschen zu sprießen beginnen. Das Land erwachte zu neuem
Leben, aber Ray spürte den Geschmack von Asche im Mund, weil dies vielleicht das
letzte Frühjahr sein würde, das er auf seiner Ranch verbrachte.
Er hörte, wie Madelyn in der Küche eine Radiomelodie mitsummte, während sie die
Zutaten für einen Kuchen bereitstellte. Mittlerweile hatte sie so gut backen gelernt, dass ihm das Wasser im Mund zusammenlief, wann immer verlockende Düfte durch
das Haus wehten. Sie war glücklich auf der Ranch. Vor einem knappen Jahr hatte er
eine Heiratsannonce aufgegeben, um eine Arbeitspartnerin und eine Mutter für
seine Erben zu finden. Statt dessen hatte er nun eine warmherzige, intelligente,
leidenschaftliche Ehefrau, die ihn liebte. Ihre Gefühle machten sie nicht verlegen,
und sie versuchte niemals, Druck auf ihn auszuüben, ihn zu veranlassen ihr mehr zu
geben, als er konnte. Sie liebte ihn ganz einfach und bemühte sich nicht, das zu
verbergen.
Wie sollte er ihr die schlechten Neuigkeiten beibringen? Jedenfalls war es ihr gutes Recht, alles zu erfahren.
Als Ray die Küche betrat, leckte Madelyn gerade Kuchenteig von einem Holzlöffel,
dann streckte sie ihn lächelnd aus. »Magst du mal probieren?«
Auch an ihren Händen klebte Teig. Dort fing Ray an, ehe er den Löffel ablutschte.
»War das alles?«
Sie zeigte auf die Rührschüssel, fuhr mit einem Finger über den Rand, um die
Teigreste abzunehmen, und steckte ihn dann in den Mund. »Jetzt bist du dran.«
Wie zwei Kinder machten sie sich über die Schüssel her, bis sie leergewischt war.
Das zählte zu Madelyns liebenswertesten Eigenschaften. Mühelos fand sie Freude
an den einfachen Dingen des Lebens, und sie hatte auch Ray beigebracht, ein
solches Vergnügen wieder zu genießen.
Er hasste es, ihr mitteilen zu müssen, dass sie
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