Tiffany Lieben & Lachen Band 0010
Papiere geschüttet oder einem Gast ein bereits besetztes Zimmer gegeben hatte, aber Panik zeigte sie eigentlich nie. Also musste es sich wirklich um einen Notfall handeln.
Tara kam sofort ihr Vater in den Sinn. “Sadie Mae, was ist los?”, fragte sie alarmiert.
“Seifenblasen. Überall!”
Sadie Mae zerrte sie hektisch den Gang entlang in Richtung Fitnessraum und überdachten Pool. Als sie die Tür aufstieß, sah Tara Seifenblasen wie die, mit denen Kinder auf Geburtstagspartys spielen. Nur dass diese Seifenblasen hier nicht in die Luft geblasen wurden, sondern massenhaft aus dem Whirlpool aufstiegen und mittlerweile auch schon fast den ganzen Boden bedeckten.
“Du meine Güte!” Tara entwand sich Sadie Maes Griff und bewegte sich rutschend auf den Whirlpool zu.
“Genau wie ich gesagt habe”, fügte Sadie Mae hinzu.
Selbst wenn Tara den Whirlpool hätte sehen können, hätte sie nicht gewusst, wie und wo man das verdammte Ding abstellte, was umgehend geschehen musste. Aber der Wartungsmonteur des “Excursion Inn” würde das bestimmt wissen.
“Schnell, hol Wilbur”, ordnete sie an, während sie mit einem Bein nach vorn rutschte und sich dabei ihren Rock seitlich weit aufriss. Sofort wurde ihr jetzt fast entblößtes Bein von Seifenblasen bedeckt.
“Wilbur arbeitet seit zwei Tagen nicht mehr hier”, frischte Sadie Mae Taras Erinnerung auf. “Er meinte, für ihn und für mich wäre hier im Hotel nicht genug Platz.”
Tara, die sich auf Händen und Knien vorwärtsbewegte, stöhnte. Wie hatte sie vergessen können, dass Sadie Mae über Wilburs Farbeimer gestolpert und gegen die Leiter gelaufen war, auf der er gestanden hatte? Es stellte sich heraus, dass Wilbur kein Verständnis für diese Art Unfähigkeit hatte, selbst wenn Sadie Mae nur versucht hatte zu helfen.
Und wer hätte gedacht, dass es so schwer sein würde, einen neuen Mann für diesen Job zu finden? Auf Taras Anzeige hin hatte sich kein geeigneter Kandidat gemeldet, aber sie hoffte, heute Nachmittag mehr Glück zu haben. Dann würde sich der Arbeitslose bei ihr vorstellen, den ihr Vater ihr empfohlen hatte. Zu dumm, dass sie den Mann nicht bereits engagiert hatte.
Managerin in einem Hotel zu sein, das mit einem Minimum an Personal auszukommen hatte, bedeutete leider auch, für jeden Notfall zuständig zu sein. Was würde sie gerade jetzt nicht für einen Mann mit einem um die Hüften geschlungenen Werkzeuggürtel geben!
“Kann ich Ihnen helfen?”, fragte eine Männerstimme vom anderen Ende des Pools.
Tara versuchte den Urheber des Angebots auszumachen, während eine sehr große Seifenblase vor ihren Augen vorbeiwaberte. Verschwommen sah sie einen Adonis auf sich zuschlendern. Seine langen Beine steckten in Jeans. Er hatte dichtes dunkles Haar und ein so einnehmendes Gesicht mit hoher Stirn, markanten Wangenknochen und kantigem Kinn, dass sie sprachlos war vor Staunen.
Selbstsicher ging er an Sadie Mae vorbei und watete entschlossen in den überbordenden Schaum. Er sah großartig aus, wie er näher kam – groß, breitschultrig, muskulös.
War das etwa ein Werkzeuggürtel, der da an seinen schmalen Hüften baumelte? Sie hoffte sehr, dass dieses Bild keine Fata Morgana war.
“T. P., tu etwas!”, rief Sadie Mae.
Tara bemerkte, dass sich die Seifenblasen weiter ausbreiteten. Panisch wendete sie den Blick von dem Mann ab und tastete sich auf dem Boden weiter nach vorn. Aber dann versank ihre Hand im Wasser, und sie verlor den Halt.
“Hilfe!”, rief sie dem nahenden Retter zu, bevor sie im Wasser verschwand. Ihr blieb fast keine Zeit mehr, Luft zu holen, bevor sie völlig untertauchte.
Dass sie in den Whirlpool gefallen war, registrierte sie erst, als ihre Arme von starken Händen gepackt wurden und sie wieder an die Oberfläche befördert wurde. Dann zog sie der Mann aus dem Whirlpool, als wäre sie leicht wie eine Feder, und setzte sie vor sich auf den Rand.
“Ich hole Handtücher.” Sadie Mae eilte davon.
“Sind Sie in Ordnung?”, fragte der Mann. Ihr Nackenknoten hatte sich gelöst, und sie strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht, als er sie mit seinen schönen Augen prüfend musterte. Sie hatten die Farbe von Mokkasahne, ihrer Lieblingsschokolade.
War sie in Ordnung? Sie war gerade von einem Mann mit schokoladebraunen Augen gerettet worden. Wenn das eine Frau nicht schwach machte, was sonst? Vielleicht ein Mann, der wusste, wie man den Whirlpool reparierte, meldete sich ihre Vernunft zu Wort.
“Die
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