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Tiffany

Tiffany

Titel: Tiffany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Thijssen
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vorhabe, den Mann auszurauben. Aber sie behauptete, sie könne dafür bezahlen und zeigte ihm das Geld. Da hat Frits gesagt, dass er ihr aushelfen könne, wenn sie endlich diese Pistole wegnähme.«
    »Um wie viel ging es?«
    Ich musste ihn mit einem Piekser ermuntern. »Bestimmt fünfzehn Gramm«, flüsterte er.
    Ich pfiff zwischen meinen Zähnen hindurch. Fünfzehn Gramm bedeutete einen so genannten › Vorrats der Tiffany, wenn man sie damit erwischt, zwölf Jahre Gefängnis plus eine Geldstrafe von hunderttausend Gulden einbringen würde.
    »Was hat sie dafür bezahlt?«
    »Zweieinhalb Tausend.«
    Ein Schnäppchen, wenn man bedachte, was eine Tüte von zwei Zehntel Gramm auf der Straße einbrachte. Fikkie musste wirklich froh gewesen sein, das Zeug loszuwerden.
    »Wollte sie das gestreckte Koks für den eigenen Gebrauch haben?«
    »Danach hat er sie nicht gefragt.« Frits Nummer zwei zögerte, stieß seinen Atem in Richtung Fußboden aus und sagte: »Als sie weg war, hat Frits noch gesagt, dass das Mädchen, soviel er wusste, ausschließlich Heroin konsumierte, und dazu noch in kleinen Mengen. Sie hatte vorher nie etwas von Crack oder dem anderen Dreckszeug wissen wollen.«
    Kokain war inzwischen zu einem ähnlich katastrophalen Problem geworden wie Crack, seitdem einige Dealer aus Gewinnsucht oder finanzieller Not die verschiedensten gefährlichen Chemikalien untermischten.
    Ob bräunlich oder weiß oder in Form von Freebase, der mit Wasser und Backpulver aufgekochten Variante, die man in einer Pfeife rauchte: Dem Aussehen nach konnte man nicht erkennen, ob irgendwelcher Dreck drin war, und bis der Süchtige erst einmal einen komischen Geschmack bemerkte, war es meistens schon zu spät. Dann verkrampften sich seine Hände, er fing an zu schwitzen wie ein Pferd und griff sich nach Atem ringend an sein rasendes Herz. Manchmal blieb es bei einem solchen Anfall, und der Betreffende sank anschließend in einen tiefen Schlaf. Wenn nicht, konnten die Angehörigen nur noch hoffen, dass die Krankenkasse die Begräbniskosten bezahlte.
    Was Tiffany mit dem Zeug anfangen wollte, war mir ein absolutes Rätsel. Rache an der ganzen Szene? Eine grausame Art des Selbstmords? Ich konnte es mir nicht vorstellen.
    Und welche Rolle spielte Patty dabei?
    Ich hätte noch stundenlang durch die Stadt fahren, an den verschiedensten Orten Posten beziehen und schließlich hinter dem Steuer einschlafen können.
    Stattdessen fuhr ich zu meiner Wohnung, nahm eine lange, einsame Dusche und ging zu Bett.

14
    Ich goss ohne zu kleckern kochendes Wasser in ein Glas und tunkte einen Beutel aus der Schachtel hinein, auf der Twee Thee stand. Doris Day. Tea for Two.
    Heute nicht. Marga war in Irland, CyberNel in Groningen, Tiffany Gott weiß wo, und außerdem kam sie sowieso nicht in Frage für die Art von Tee zu zweit, nach der ich mich in diesem Augenblick heftig sehnte.
    Von Selbstmitleid erfüllt stand ich mit meinem Glas in der Hand unter den hochgezogenen Jalousien. Die Ahornbäume sahen aus wie eine Reihe trauernder Fremdlinge. Ein dunkelgrüner Jaguar aus der Zeit, als ein fünfter Gang noch als overdrive bezeichnet wurde, beschrieb eine steile Neunzig-Grad-Kurve, holperte auf den Bürgersteig und hielt mit der Front vor der Tür des Maklerbüros auf den Gehwegplatten an. Ein Dampfwölkchen stieg aus dem Kühler auf.
    Ich öffnete das Seitenfenster, um mitzuerleben, wie Thomas Windhof aus seinem Büro geschossen kam und sich mit Mühe an dem Jaguar vorbeimanövrierte, noch bevor Fred Brendel genügend Zeit hatte, auszusteigen. Windhof bewahrte zunächst Haltung, weil seine Kunden häufig neue Ferraris oder alte Jaguar-Modelle fuhren, und er war stets bereit, ein blockiertes Büro in Kauf zu nehmen, sofern der Missetäter Bereitschaft zeigte, ein Landhaus an der Vecht zu erwerben.
    »Guten Morgen«, hörte ich Windhof sagen. »Sie haben Glück, dass Sie mich antreffen, denn das Büro ist heute geschlossen, wir haben ja schließlich den ersten Mai, den Tag der Arbeit, und wer arbeitet da schon?« Er feixte über seinen eigenen Witz.
    »Arbeiten Sie für Max Winter?«, fragte Brendel.
    Windhofs Gesichtsausdruck verfinsterte sich schlagartig. »Nein«, antwortete er. »Im Gegenteil. Meneer Winter ist zurzeit noch mein Mieter.« Unwillkürlich hob er den Blick und sah mich am offenen Fenster stehen.
    Ich winkte ihm fröhlich zu. Viel konnte man an unserem Verhältnis nicht mehr verderben. »Morgen, Thomas!«
    Windhof schnaubte und wandte sein

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