Time to Die - Stirb noch einmal
Zeig der Welt, was wir mit denen machen, die uns nicht ernst nehmen.
Seit zehn Jahren quälte ihn die Erinnerung an Lexie Murroughs Gesicht. Die schöne blonde Reporterin war für ihn das Symbol alles Bösen, alles Hassenswerten in der westlichen Welt. Er würde ihr Antlitz für immer mit der Ermordung seines Vaters in Verbindung bringen.
Er konnte sich nicht an den Soldaten rächen, die seinen Vater kaltblütig ermordet hatten; er wusste nicht, wer sie waren. Aber auch sie würden bald fallen, wie alle ihre Soldaten. Zuerst jedoch würde er Lexie Murrough bestrafen. Und wenn Cara Bedell sich nicht von ihr und Helping Hands lossagte, würde auch sie dran glauben müssen.
7. KAPITEL
“E s passt mir gar nicht in den Kram, dass ich auf diese vermaledeite Geschäftsreise muss”, beschwerte sich Cara. “Dass wir aber auch ausgerechnet jetzt eine Krise in Mexiko City haben müssen! Sogar unser Vizepräsident hat schon versucht, das Problem zu lösen, aber es sieht so aus, als hätten sie uns in eine aussichtlose Situation manövriert. Es bleibt mir gar nichts anderes übrig, als die Verhandlungen selbst zu führen, wenn wir da wieder rauskommen wollen.”
“Jetzt hör schon auf, dir Sorgen zu machen”, beruhigte Lexie sie. “Du musst tun, was du tun musst. Mir wird nichts passieren. Immerhin wohne ich in dieser Trutzburg und habe einen Bodyguard, der mich rund um die Uhr bewacht.”
“Ich weiß, aber trotzdem fühle ich mich, als würde ich dich einfach im Stich lassen.”
“Mach dir bloß keine Sorgen, Cara. Ich habe Mr. Bronson und Bain und ein Dutzend Mitarbeiter von Helping Hands an meiner Seite, Toni zum Beispiel.”
“Würdest du dich besser fühlen, wenn Toni auch hier wohnen würde?” Cara warf eine riesige Flasche Haarspray in ihren Kulturbeutel, den sie dann in ihrem Designerkoffer verstaute.
“Ich brauche Toni nicht zum Händchenhalten. Hast du eine Ahnung, wann wir zurück ins Büro …”
“Sobald Desmond uns grünes Licht gibt. Ich habe bereits ein Team von Sicherheitsleuten engagiert, die nur darauf warten, ihren Job aufzunehmen. Und bis dahin wirst du gleich von zwei Bodyguards bewacht.”
“Ich finde ja immer noch, dass du Geoff mitnehmen solltest.”
“Er bringt mich zum Flughafen, aber auf der Reise nehme ich den üblichen Begleitschutz der Firma in Anspruch.”
Ein vorsichtiges Klopfen an der Tür unterbrach ihr Gespräch. Im nächsten Moment steckte Geoff seinen Kopf herein. “Lieutenant Desmond ist hier.”
Cara nickte. “Wir kommen sofort.” Sie wandte sich an Lexie. “Bis du bereit?”
“Ich denke schon. Obwohl es mir schon Angst macht, was er herausgefunden haben mag.”
“Wissen ist Macht.”
“Ja, aber selig sind die Unwissenden.”
Cara und Lexie mussten gleichzeitig lachen. Das befreite sie für einen Moment von der Unsicherheit und Angst, die sie vorher empfunden hatte.
Als sie in den Gang hinaustraten, hefteten sich ihre beiden Bodyguards sofort an ihre Fersen und begleiteten sie hinunter. Lexie fragte sich, ob sie sich wohl jemals daran gewöhnen würde, von jemandem auf Schritt und Tritt verfolgt zu werden. Wahrscheinlich eher nicht.
Bain und sein Partner Mike Swain warteten im Salon.
Cara bot den Polizisten etwas zu trinken an und bat alle Anwesenden, sich zu setzen. Bain setzte sich neben Lexie auf das Sofa, während Cara in einem Sessel gegenüber Platz nahm. Mike Swain blieb mit verschränkten Armen vor dem Verandafenster stehen und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Geoff und Deke nahmen in gebührendem Abstand Position hinter ihrer jeweiligen Klientin ein.
“Die Spurensicherung ist heute bei Helping Hands fertig geworden. Ihr könnt also zurückkehren, wann ihr wollt”, sagte Bain. “Aber ich schlage vor, den Trakt, in dem die Bombe am meisten Schaden angerichtet hat, verschlossen zu halten, bis er saniert wurde.”
“Das Bauunternehmen wartet schon darauf, damit anzufangen”, erklärte Cara. “Bis alles fertig ist – ob nun morgen oder erst nächste Woche – wird Lexie von hier aus arbeiten.”
Bain sah Lexie eindringlich an. “Ich kann dir nur raten, dir nicht mehr als einen oder zwei Mitarbeiter hierherzuholen.” Bevor Lexie etwas erwidern konnte, fuhr er fort: “Überleg dir genau, wem du vertrauen kannst.”
“Ich kann all meinen Mitarbeitern vertrauen”, antwortete Lexie mit fester Stimme.
“Aber würdest du ihnen auch dein Leben anvertrauen?”, mischte sich Deke ein.
Als Lexie ihren Mund öffnete, um etwas
Weitere Kostenlose Bücher