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Titan 09

Titan 09

Titel: Titan 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg , Wolfgang Jeschke
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einem Planeten, der fünfmal weiter von Sol entfernt war als Neptun, nahezu irdische Wärmeentwicklungen erzeugen konnte. Noch in der Umlaufbahn des Pluto würde der kleine Robotkörper rotglühend werden.
    Die beiden mit Raumanzügen bekleideten Gestalten entfernten sich von der Llanvabon. Die winzigen Atomtriebwerke, die sich auf ihren Rücken befanden, ließen sie wie Raketen vorantreiben. Sie bewegten sich auf den Kommunikationsroboter zu, während die Stimme des Kapitäns heiser aus Tommys Helmlautsprechern klang.
    »Mein ganzes Leben lang habe ich mich danach gesehnt, ein Abenteuer zu erleben, Mr. Dort. Und dies ist endlich mal eines, das ich auch verantworten kann.«
    Tommy befeuchtete seine Lippen und erwiderte: »Es kommt mir nicht wie ein Abenteuer vor, Sir. Ich wünschte, wir hätten das alles bereits hinter uns. Bei einem Abenteuer sollte man an sich keine Angst haben. Aber ich habe welche.«
    »Aber nein«, erwiderte der Kapitän. »Ein Abenteuer ist es, wenn Sie Ihre Finger in eine Steckdose stecken und damit rechnen, daß schon irgend jemand die Sicherung herausdrehen wird.«
    Sie erreichten die Kugel und hielten sich an den antennenartigen Auswüchsen fest.
    »Diese Geschöpfe scheinen recht intelligent zu sein«, sagte der Kapitän schweratmend, »sonst hätten sie nicht verlangt, mehr von unserem Schiff sehen zu wollen als lediglich die Funkzentrale, bevor sie auf unseren Vorschlag eingingen, daß wir uns, ehe wir zu kämpfen beginnen, gegenseitig einen Besuch abstatten sollten.«
    »Ja, Sir«, erwiderte Tommy. Insgeheim vermutete er allerdings, daß Buck – sein durch Kiemen atmender Freund – ihn noch gerne einmal in Fleisch und Blut vor sich haben wollte, bevor der eine oder andere von ihnen sein Leben ließ. Irgendwie hatte sich zwischen den beiden Mannschaften ein Verhältnis entwickelt, das denen von mittelalterlichen Rittern ähnelte, die einander vor einem Turnier mit ausgesuchter Höflichkeit begegneten, bevor sie sich gegenseitig die Köpfe einschlugen.
    Sie warteten.
    Dann tauchten vor ihnen aus dem Nebel zwei Gestalten auf. Die Raumanzüge der Fremden besaßen ähnliche Antriebe wie die der Menschen. Die Wesen selbst waren kleiner als Tommy und der Kapitän, und ihre Helme waren so stark gegen ultraviolette Strahlen isoliert, daß man nur vage die Umrisse ihrer Köpfe hinter den Helmglasscheiben erkennen konnte.
    Aus dem Kommunikationszentrum der Llanvabon drang eine Stimme an Tommys Ohren:
    »Sie sagen, daß man Sie auf ihrem Schiff erwartet, Sir. Die Luftschleuse wird geöffnet sein.«
    Mit tiefer Stimme sagte der Kapitän: »Haben Sie ihre Raumanzüge vorher schon einmal gesehen, Mr. Dort? Wenn ja, sind Sie sicher, daß sie darin nicht etwas transportieren können, was uns gefährlich werden kann? Vielleicht Bomben?«
    »Ja, Sir«, erwiderte Tommy. »Wir haben einander unsere Raumausrüstungen gezeigt. Nach dem, was ich erkennen kann, ist es unmöglich, daß sie irgend etwas bei sich verstecken, Sir.«
    Der Kapitän winkte den beiden Fremden zu, dann stießen er und Tommy sich wieder von der Kugel ab und steuerten auf das schwarze Schiff zu. Da sie ohne technische Hilfsmittel nicht in der Lage waren, das Schiff jetzt schon auszumachen, erhielten sie ihre Kursdaten direkt aus dem Navigationszentrum der Llanvabon.
    Dann tauchte der schwarze Schatten vor ihnen auf. Er war riesig; genauso lang wie ihr eigenes Schiff, aber in jedem Fall dicker. Die Luftschleuse war geöffnet. Die beiden Männer schwebten hinein und verankerten sich mit ihren magnetischen Stiefeln. Die Außentür schloß sich. Zischend strömte Sauerstoff in den Schleusenraum ein. Gleichzeitig machte sich das Ansteigen der Schwerkraft bemerkbar. Dann öffnete sich die innere Tür.
    Vor ihnen herrschte Dunkelheit. Tommy schaltete seine Helmlampe im gleichen Augenblick an wie der Kapitän. Da die Fremden im Infrarotbereich waren, würde weißes Licht ihnen sicherlich nicht gut bekommen. Deswegen hatte man die Helmleuchten mit einem Farbfilter versehen, so daß ihr Schein ähnlich dem der Kontrollampen auf der Llanvabon waren. Einige der Fremden erwarteten sie. Ihre Augen waren halb zugekniffen, als sie in die Lichter der Helmleuchten sahen.
    Die Lautsprecherstimme in Tommys Helm sagte: »Sie sagen, daß der Kapitän Sie erwartet, Sir.«
    Sie befanden sich nun in einem langen Korridor, dessen Fußboden ziemlich weich war. Die Helmlampen beleuchteten Dinge, die – ohne Ausnahme – einen exotischen Eindruck erweckten.
    »Ich

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