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Tod auf der Venus

Tod auf der Venus

Titel: Tod auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald A. Wollheim
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unserem Ziel genähert. Deshalb stelle ich fest, daß unsere Bemühungen sinnvoll sind, daß wir einen wirklichen Fortschritt gemacht haben.«
    »Na, ein Hurra für uns!« rief Quincy lachend. »Sollen wir die Medaillenverteilung gleich hier vornehmen, oder warten wir, bis uns die Goldtaler von Craggy persönlich überreicht werden?«
    »Legen wir für den Augenblick mal die Medaillen weg«, schlug Chet vor. »Unser Problem ist dieser monströse Berg. Wir können natürlich herumklettern und nach einem Übergang suchen, aber das hieße, daß wir uns trennen müßten – einer nach links, einer nach rechts, einer muß beim Schlitten bleiben. Und das gefällt mir ganz und gar nicht.«
    »Mir auch nicht«, pflichtete ihm Carter bei.
    »Tun könnten wir's natürlich, aber ich selbst bin auch nicht sehr neugierig darauf, hier allein und auf eigene Faust 'rumzulaufen. Ich meine, hier ist es auch so schon einsam genug.« So Quincy.
    »Ich weiß noch nicht recht, was wir tun sollen«, gab Chet freimütig zu. »Ich meine, wir sollten alle darüber nachdenken. Bis morgen früh haben wir ja Zeit.« Er stand auf. »Mag einer mitkommen, um die Höhle zu erforschen?« erkundigte er sich.
    Beide waren sofort bereit. Sie befestigten die Helmlichter, so daß jeder seinen eigenen Lichtstrahl vor sich herschicken konnte. Vorsichtig drangen sie tiefer in die Höhle vor, die sich bald schlauchartig verengte. Meistens konnten sie aufrecht gehen, doch an einigen Stellen mußten sie sich bücken. Der Boden war ziemlich rauh und uneben, und es gab unzählige Biegungen und Ecken. Schließlich stieg sie auch noch an; erst sanfter, dann steiler, so daß die Astronauten auf Händen und Knien weiterkriechen mußten.
    Es war ziemlich anstrengend. Wenn Chet eine Pause einlegte, keuchten sie alle.
    »He, macht mal alle eure Lampen aus«, rief Chet den anderen zu. Dann herrschte eine Weile Schweigen in der Dunkelheit. »Na klar, da vorne ist Licht«, stellte er fest. »Sieht ganz so aus, als sei hier ein Durchbruch. Kommt mit.«
    Sie kletterten weiter, rutschten auf dem lockeren, groben Staub und sahen endlich, daß der Höhlengang scharf nach oben bog und einen falltürähnlichen Ausstieg ins Freie hatte. Die dicke Wolkendecke sah nach der Dunkelheit der Höhle unnatürlich hell aus. Die Seitenwände des Loches waren sehr rauh und hatten viele Felsleisten und grobe Unebenheiten, so daß sie verhältnismäßig leicht zu erklettern waren. Chet stieg zuerst durch, setzte sich an den Rand und zog seine baumelnden Beinen hinauf, um für Quincy und dann Carter Platz zu machen. Von hier aus musterten sie die vor ihnen liegende Szene.
    Das Loch bildete etwa die Mitte einer flachen Platte, die sieben bis acht Meter lang und drei bis vier breit war. Auf allen Seiten der Platte stiegen die Felsen senkrecht in die Höhe. Die Verwerfung, welche die Höhle und dann den Tunnel gebildet hatte, setzte sich in einem unregelmäßigen engen Zickzack weiter nach oben fort.
    Etwa zweihundert Meter konnten sie diese Falte noch verfolgen, und fasziniert musterten sie ihren möglichen Ausweg. Doch dann verlor sich die Falte hinter einem Felsblock.
    »So weit kommen wir jedenfalls«, stellte Quincy fest und deutete auf die Stelle.
    »Was dann, wenn die Spalte dann einfach aufhört?« fragte Carter.
    Niemand gab darauf eine Antwort, und Chet fällte die Entscheidung. »Wir müssen es riskieren«, sagte er.
    Carter ging voraus zur Haupthöhle, wo sie die Nacht verbringen wollten. Am Morgen konnten sie dann mit der Kletterei beginnen. Nun, da sich der Ausweg aus ihren Schwierigkeiten gezeigt hatte, gaben sie zu, wie ernst ihre Lage vor der Entdeckung des Tunnels gewesen war.
    Drei Tage waren sie erst unterwegs, aber schon näherten sie sich dem Zustand der Erschöpfung. Ihre Nerven und ihre Körperkräfte waren strapaziert, ihre Energievorräte wurden knapp. Und noch lagen vier Fünftel des Weges vor ihnen. Die Höhle und der Tunnel waren ihre Rettung, denn einen weiten Umweg hätten sie auf keinen Fall geschafft.
    Trotzdem gab es auch jetzt noch einige Probleme. Chet war der Ansicht, man schliefe besser, wenn man vorher einige Fragen beantwortet habe und am Morgen aufwache, um einem festen Plan zu folgen. Er wollte keine Zeit mit langen Reden vertun, wenn sie vom Schlaf erfrischt auf der Höhe ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit waren.
    »Vielen Dank, Quincy, für deine scharfen Augen«, sagte er. »Jetzt haben wir ein bißchen Glück gehabt. Das müssen wir ausnützen,

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