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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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Warnung!«
    »Okay«, antwortete Reggie. »Ich bin froh, dass die Verantwortung bei dir liegt. In deiner Haut möchte ich jetzt nicht stecken.«
    Er ging zum Rechner und gab die Befehle ein, um jeder Behörde im pazifischen Raum eine Tsunami-Warnung zu schicken. Kai hatte soeben eine Entscheidung getroffen, die fünfzig Millionen Dollar kosten würde.
    12. Kapitel
    10:01
    1 Stunde und 21 Minuten bis zum Eintreffen der Welle
    Kai rief beim Bevölkerungsschutz an. Ein junger Mann namens Brian Renfro ging sofort ans Telefon.
    »Brian, hier spricht Kai Tanaka vom Tsunami-Warnzentrum. Ich muss mit Jim Dennis sprechen.«
    Normalerweise traf Vizedirektor Jim Dennis die wichtigen Entscheidungen und koordinierte die staatlichen Katastrophendienste.
    »Tut mir leid, Kai, er besucht Freunde auf Kauai. Heute sind außer mir nur noch zwei Kollegen da. Was ist los?«
    An einem normalen Arbeitstag verfügte der Bevölkerungsschutz über ungefähr dreißig Leute. Kai kannte Renfro von der ersten halbjährlichen Übung, an der er teilgenommen hatte. Renfro war ein heller Kopf, aber jung, gerade einmal fünfundzwanzig. Kai konnte nur hoffen, dass seine Ausbildung ihn auf das, was ihm bevorstand, vorbereitet hatte. Er würde eine Menge Verantwortung schultern müssen.
    Wenigstens befand er sich an einem sichereren Ort als Kai. Der Beölkerungsschutz war in einem Bunker im Diamond-Head-Krater untergebracht, nicht wie das Tsunami-Warnzentrum nur hundert Meter vom Meer entfernt. Hawaii war so vielen Risiken ausgesetzt, Tsunamis, Hurrikanen, Vulkanausbrüchen, Erdbeben, da nahmen die Behörden den Bevölkerungsschutz sehr ernst. In dem erloschenen Krater, dessen Wände über zweihundert Meter in die Höhe ragten, konnte der Bunker buchstäblich jede Katastrophe überstehen, die die Natur bereithielt.
    »Brian, die Lage ist ernst. Hast du die Benachrichtigung gesehen, die wir verschickt haben?«
    »Klar. Wo liegt das Problem? Müsst ihr das Risiko höher einstufen?«
    »Ja. Wir haben keinen Kontakt mehr zur Weihnachtsinsel.«
    »Meinst du zum Gezeitenpegel?«
    »Nicht nur. Weder zum Pegel noch zur Insel.«
    »Seit wann?«
    »Die Messwerte hätten vor über dreißig Minuten eintreffen müssen. Seither ist es uns nicht gelungen, mit irgendwem auf der Insel Verbindung aufzunehmen.« Kai holte tief Luft. »Wir befürchten, dass es sie nicht mehr geben könnte.«
    Am anderen Ende herrschte Schweigen.
    »Okay«, sagte Renfro schließlich. »Ich brauche eine Minute, dann rufe ich dich wieder an. Ich versuche, den Vizedirektor zu erreichen.«
    Kai legte auf und informierte Brad und Reggie über das Gespräch.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Brad.
    Reggie zuckte zusammen, als sei ihm etwas eingefallen. »Mein Gott!«, entfuhr es ihm.
    »Was?«
    »Auf Johnston Island hält sich derzeit ein Team Biologen auf.«
    »Ich dachte, die Insel sei verlassen?«, kam es von Brad. »In der Zeitung stand, die chemische Entsorgungsanlage auf Johnston Island sei 2004 geschlossen worden. Inzwischen ist dort ein Naturschutzgebiet oder so.«
    Auf dem Korallenatoll, das nur doppelt so groß wie der Central Park in New York war, hatten die USA bis 2001 ihre chemischen Waffen entsorgt, aber zum Glück war es schon eine Weile her, dass die letzte Bombe dort explodierte. Hätte es vor 2001 dort einen Tsunami gegeben, müssten sie sich jetzt mit Tausenden von Kanistern hochgiftiger Chemikalien beschäftigen, die auf dem Meer treiben würden. Dass dem nicht so war, erfüllte Kai mit Erleichterung, auch wenn es sonst wenig Anlass zur Beruhigung gab. Es war auch gut, dass die dreizehnhundert Leute, die noch bis zum Jahr 2004 dort arbeiteten, die Insel für immer verlassen hatten.
    »Woher weißt du, dass sich dort jemand aufhält?« Kai nahm die Karte der Insel und breitete sie auf dem Tisch aus.
    »Es kam manchmal zu Schwierigkeiten bei den Übertragungen«, antwortete Reggie. »Deshalb habe ich jemanden gesucht, der den Pegelmesser dort überprüft. Von Alvin Peters von U.S. Fish and Wildlife erfuhr ich, dass dort einen Monat lang ein Team sei, das die Schildkröten beim Nestbau beobachten wollte. Man könnte sicherlich einen Blick auf den Pegel werfen. Er gab mir sogar eine Telefonnummer.«
    Ein kurzer Blick auf die Karte ergab, dass die Insel an der höchsten Stelle nur gut dreizehn Meter aus dem Meer ragte, also zu flach war, als dass sich die Forscher bei einem hohen Tsunami hätten in Sicherheit bringen können. In welchem Zustand die Gebäude waren und ob sie der

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