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Todessaat

Titel: Todessaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Arnout Smith
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Tweedjackett und ein beigefarbenes Hemd waren sichtbar.
    »Die Überbleibsel der Kleidung wurden nicht entfernt?«
    »Ich habe Proben entnommen. Sie sind mit dem Körper verschmolzen.«
    Seine Füße waren unversehrt. Zwei blasse Füße, die aus dem schwarzem Fleisch seines Torsos herausragten, machten das Leid sogar noch realer. Das hier war vor nicht allzu langer Zeit ein Mensch gewesen, und der Täter war noch immer irgendwo da draußen.
    »Wurden genetische Spuren auf der Leiche gefunden?«
    »Keine menschlichen. Ein Hundehaar. Es ist im Labor. Wie Sie an den Verkohlungen im mittleren Bereich erkennen, hat der Täter den Brandbeschleuniger direkt auf den Brustbereich gekippt und dann ein Streichholz entzündet.«
    Der Geruch war eine überwältigende Mischung aus Chemikalien, Feuerrückständen und verwesendem Körper. Grace hatte den Geschmack des Todes im Mund. Sie blinzelte und starrte ziellos in den Raum. Salzer betrachtete sie, dann blieb sein Blick an einem Klemmbrett an der Wand hängen. Grace schätzte seine Diskretion. Sie richtete die Augen auf das Linoleum, bis das Muster wieder klar wurde.
    »Bartholomew war zuerst vom Pfeil einer Armbrust getroffen worden. Anhand des ausgeprägten Splittermusters an seinen Rippen kann man sagen, dass der Mörder wohl vergeblich versucht hat, den Pfeil aus der Brust zu ziehen.«
    Salzer zeigte auf einen Bereich im Gewebe.
    »Normalerweise wäre eine Wunde dieser Art geschlossen, aber er benutzte eine spreizbare Pfeilspitze. Das ist eine Pfeilspitze, die beim Aufprall Widerhaken ausklappt und sich tief ins Fleisch gräbt. Normalerweise hätte die Pfeilspitze die Wunde wie ein Korken abgedichtet, und die Blutung wäre nur sehr gering gewesen.«
    Er nahm das Klemmbrett von der Wand und betrachtete es, während Grace versuchte, ihr Gleichgewicht wiederzufinden. Sie berührte ihre Unterlippe. Sie war trocken.
    »In diesem Fall jedoch wurden tausendfünfhundert Kubikzentimeter Blut aus seiner Brusthöhle geborgen. Dort, wo Sie das rohe rosa und rote Gewebe und den weißen Rippenknochen sehen, hier unter der schwarzen, verkohlten Haut in der Aushöhlung seiner Brust, an diesem Punkt hat der Pfeil gesteckt. Ich habe ihn im Laufe der Untersuchungen entfernt.«
    »Wer hat ihn jetzt?«
    »Die Polizei aus Palm Springs war zuerst am Tatort, gefolgt
von einem Polizeiwagen aus Riverside. Die Gegend ist gerade nah genug an den Randgebieten der Stadt, sodass manchmal gleich beide Einheiten auftauchen, vor allem jetzt während der Konferenz. Wer den Pfeil jetzt hat...«
    Er überflog das Blatt auf dem Klemmbrett und fand die Antwort.
    »Polizei Palm Springs. Der Pfeil hat einen Lungenflügel zerfetzt und das Herz am oberen rechten Ende der linken Herzkammer punktiert. Der Tod wäre sicher und schnell gewesen, aber der Mörder wollte nicht so lange warten. Kurzum, Bartholomew verblutete, während er verbrannte.«
    Salzer hängte das Klemmbrett zurück an die Wand neben eine Tafel, auf der vier aktuelle Autopsien aufgelistet waren.
    »Wie hoch war der Karbonmonoxidgehalt?«
    »Meinen Sie in seinen Atemwegen?«
    Sie nickte. Sie dachte noch immer daran, wie die letzten Momente für Bartholomew gewesen sein mussten, mit einem Pfeil auf den Boden gespießt, im Schockzustand, gerade noch so weit am Leben, um zu wissen, was geschehen würde, und dennoch unfähig, es zu verhindern.
    »Die Sättigung war bereits giftig, aber nicht tödlich. Seine Lungen waren aufgrund der Flüssigkeit, die durch die Punktierung der Organe produziert wurde, um einige hundert Gramm schwerer als normal. Die Atemwege hatten sich zum Schutz der Lungen verengt.«
    Er bedeckte den Körper wieder mit dem Laken und wartete, bis Grace durch die Tür gegangen war. Er schaltete das Licht aus und schloss ab. Dann liefen sie den Flur hinunter.
    »Ich habe beim Esperanza- Feuer ermittelt«, berichtete er ruhig. »Die eigentliche Verbrennung bei diesem Opfer hat nur wenige Minuten gedauert.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Feuer kann über die Oberfläche von Dingen hinwegbrennen. Hier hatten wir nur eine bestimmte Menge an
Benzin, und der Körper wurde nur teilweise eingeäschert. Die vollständige Einäscherung von Körpern findet erst zwischen achthundert und tausendfünfhundert Grad Celsius statt.«
    Sie waren zurück am Empfangsbereich. Er öffnete die Tür, und die Hitze schlug ihr wie ein lebendiges Wesen ins Gesicht.
    »Finden Sie den Kerl, Grace. Er ist ein harter Brocken.«
    Sie nickte und schritt auf den Parkplatz

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