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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Wenn irgend etwas schiefging, wenn sie die Geschwindigkeit oder Entfernung oder ihre Reflexe falsch einschätzten
oder mit einem harten, unnachgiebigen Objekt kollidierten,
wären sie ohne die Energieschirme auf der Stelle tot – doch
keiner der beiden gab einen Dreck darauf.
    Sie waren jung, durchtrainiert und reich. Sie besaßen die
blitzschnellen Reflexe und die Instinkte des Kriegers, und deswegen waren sie unsterblich. Unfälle waren Dinge, die anderen
Leuten zustießen.
    Und so flogen sie dahin, wedelten zwischen den Bäumen
hindurch und schossen so rasend schnell durch das Dämmerlicht des Waldes, daß ringsherum nur ein verschwommenes
Braun und Grün zu sehen war. Sie wechselten sich in der Führung ab, während jeder versuchte, dichter als der andere um die
Bäume zu kurven, ohne dagegen zu rasen. Es war eine Mutprobe. Sie beanspruchten ihr Glück aufs äußerste, und die ganze Zeit über lachten sie atemlos.
    Der Todtsteltzer und der Sommer-Eiland: Enge Freunde und
die Köpfe ihrer beider Clans. Jung und wagemutig und noch
immer auf der Suche nach ihrem wirklichen Ich. David war
groß und hübsch und stets untadelig gekleidet. Er besaß dunkles Haar und dunkle Augen und ein wildes Herz; ein Krieger,
dem seine Bewährungsprobe im Kampf noch bevorstand.
    David Todtsteltzer war ein Cousin Owens und entstammte
einer unbedeutenden Seitenlinie der alten Familie – bis Owens
Verbannung ihn unvermutet zum Kopf des Todtsteltzer-Clans
und zum Lord von Virimonde gemacht hatte. Hin und wieder
unterstützte er heimlich die Rebellion, hauptsächlich, weil es
Spaß machte.
    Und Kit, genannt Kid Death, der lächelnde Killer: Eine geschmeidige Gestalt in Schwarz und Silber, blaß und ungewöhnlich schlank. Er besaß eisig blaue Augen und flachsblondes
widerspenstiges Haar, und er war zum Anführer seiner Familie
geworden, indem er in einer Reihe von mehr oder weniger legalen Duellen den eigenen Vater, die Mutter und seine sämtlichen Brüder und Schwestern umgebracht hatte. Kit SommerEiland, der für einige Zeit der Liebling der Eisernen Hexe gewesen war, und dann den Untergrund unterstützt hatte – er war
ein gefährlicher, einsamer Mann, der immer dorthin ging, wo
das Töten stattfand.
    Bis er David Todtsteltzer kennengelernt hatte.
Nach einer Weile machte sie das viele Adrenalin im Kreislauf schwindlig, und so nannten sie das Rennen unentschieden.
Sie brachen durch das Blätterdach des Waldes und rasten in
den blauen Himmel . Sie nahmen die Geschwindigkeit zurück,
bis die Maschinen nur noch ein gemütliches Tempo flogen,
stützten sich schwer auf ihre Kontrollen und grinsten, bis die
Wangen schmerzten, während sie darauf warteten, wieder zu
Atem zu kommen.
David war froh, Kit lächeln zu sehen. Der Sommer-Eiland
war von Natur aus ein düsterer Mann, und normalerweise vergnügte er sich in der Hitze der Schlacht und beim Töten. Doch
hier auf Virimonde, weit weg vom Hof und seinen Intrigen und
Zwängen und in der Gesellschaft eines guten Freundes blühte
der berüchtigte Killer tatsächlich zu einem liebenswerten, sympathischen jungen Mann auf. Hier auf Virimonde konnten David und Kit einfach zwei junge Aristos sein, deren Macht gefestigt und deren Position sicher war, und sie konnten die Tage
im Müßiggang verbringen, wie sie gerade Lust verspürten.
Sie ließen sich mit dem Wind treiben. David sah auf die Welt
hinab, die sich unter ihm bewegte, und er fand sie gut. Der
Wald erstreckte sich in alle Richtungen. Er wurde seit zahllosen Generationen von Förstern gehegt, die wußten, was sie
taten. Sie benötigten weder die Hilfe noch den Rat des jüngsten
Lords von Virimonde, genausowenig wie die Tiere. Beide
kannten ihren Platz und ihre Aufgabe im Imperium.
Irgendwo auf Davids Ländereien waren Bauern bei der Feldarbeit, und Arbeiter bereiteten die Landefelder des einzigen
Raumhafens für die Ankunft des nächsten Schiffes vor. Die
Transporter brachten Güter für die Einwohner von Virimonde
und nahmen Getreide und Fleisch mit. Virimonde war ein
Agrarplanet gewesen, solange die Aufzeichnungen zurückreichten, und es versorgte Arm und Reich gleichermaßen mit
Nahrung und hin und wieder auch mit Luxus. Neunzig Prozent
der Oberfläche dienten auf die eine oder andere Weise der Produktion von Nahrungsmitteln, und die Menschen, die hier lebten, kannten nichts anderes. Virimonde mochte vielleicht nicht
den Nervenkitzel, die Aufregungen und die glitzernden Städte
anderer,

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