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Toedliche Blumen

Toedliche Blumen

Titel: Toedliche Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wahlberg
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er auch einen Teil.«
    »Und er wird noch mehr bekommen!«, kommentierte Lundin. »Fast eine halbe Million, um genau zu sein.«
    »Zum Glück gibt es diese Klausel mit dem Unterhalt für Exfrauen nicht mehr!«, äußerte Benny Grahn.
    Erika Ljung schaute ihn fragend an.
    »Nein, ich lebe nicht in Scheidung, falls du das meinst«, betonte er und griff nach der Thermoskanne, um Kaffee nachzuschenken.
    »Aber all die Scheine in der Schachtel, sind das wirklich ihre?«, hinterfragte Lundin ihren Reichtum. »Kann nicht irgendjemand ganz einfach das Geld bei ihr zu Hause deponiert haben?«
    Einen Augenblick lang schwiegen alle.
    »Der Sohn, zum Beispiel«, schlug Peter Berg vor, und alle Blicke richteten sich auf ihn.
    »Wir wissen einfach nicht genug über ihn«, fand Louise.
    »Eigentlich überhaupt nichts«, ergänzte Benny Grahn, und Lundin holte Luft, um etwas zu sagen.
    »Aber er kommt ja am Samstag«, kam ihm Louise zuvor. »Wer hat übrigens mit dem Reisebüro gesprochen?«
    »Ich«, meldete sich Erika und wedelte mit einer Hand in der Luft, sodass plötzlich der Eindruck entstand, als sei sie die Einzige, die hinsichtlich der Ermittlungen etwas in Bewegung setzte.
    Louise sah ein, dass sie sich bemühen musste, die einzelnen Aufgaben gerechter zu verteilen. Daher schlug sie vor: »Dann machst du am besten mit dem Sohn weiter, Erika, und vielleicht kann jemand anders Viola Blom übernehmen.«
    » Ja, klar! Ich kann zu ihr hinfahren«, bot sich Peter Berg freiwillig an.
    Erika nickte ihm erleichtert zu, und Louise schien zufrieden.
    »Da wird aber einiges an Überstunden zusammenkommen. Wofür sammelst du die?«, stichelte Jesper Gren, was Peter Berg wiederum mit einem geheimnisvollen Lächeln beantwortete.
    »Du wirst abwägen müssen, ob der Sohn bereits weiß, was vorgefallen ist. Ansonsten überbringst du ihm die Todesnachricht«, fuhr Louise fort, und Erika nickte.
    »Und was geschieht mit den Scheinen in dem Karton?«, wollte Peter Berg wissen.
    »Sie werden auf Fingerabdrücke untersucht. Oder, Benny?«, fragte Louise nach, woraufhin Benny Grahn nickte. »Schon was gefunden?«
    »Massenweise«, entgegnete Technik-Benny. »Aber bisher nichts Verwendbares. Einige Scheine sind recht alt.«
    »Danach wird das Geld auf einem Konto deponiert, von wo aus der Nachlassverwalter es verteilen kann. Eigentlich sind wir verpflichtet, darauf zu achten, dass kein Verlust entsteht. Wir müssen das Geld also so hoch wie möglich verzinsen lassen. Wir werden sehen, was die Bank anzubieten hat.«
    »Ich werde nie den Fall vergessen, wo sich die Kinder im Wohnzimmer um das Geld und die Sparbücher ihrer toten Mutter gezankt haben, während diese noch auf dem Bett in der Wohnung lag«, erinnerte sich Janne Lundin und nahm ein weiteres Stück vom Mandelzopf.
    »Ja, im Zusammenhang mit Geld kommen rasch Emotionen auf«, bemerkte Grahn.
    »Und besonders unter Geschwistern«, betonte Erika.
    »Aber in diesem Fall gibt es doch gar keine Geschwister«, kommentierte Jesper Gren.
    »Doch, die Halbgeschwister in Stockholm«, sagte Conny Larsson, ein groß gewachsener Mann aus Värmland, der neu in der Gruppe war. »Aber ansonsten keine. Hatte das Opfer selbst noch lebende Geschwister?«
    Sie schauten einander an.
    »Weiß jemand etwas darüber?«, fragte Louise in die Runde.
    Keiner sagte etwas.
    »Dann müssen wir es herausfinden. Jesper!«
    Er signalisierte, dass er verstanden hatte, während Louise auffiel, dass ihnen solche Versäumnisse immer wieder unterliefen. Dazu kam, dass sich ihnen oftmals ein Teil der Fakten überhaupt nicht erschloss, während wieder anderes erstaunlich schnell ans Licht kam. Doch insgesamt konnte man sagen, dass die meisten Menschen ein ziemlich vorhersagbares Leben führten.
    Es entwickelte sich eine freie Diskussion, die nach einer Weile wieder abebbte und eine spontane Pause entstehen ließ.
    »Gibt es noch etwas zu besprechen?«, ergriff Louise die Gelegenheit.
    »Merkwürdiger Typ, dieser Sohn«, äußerte Jesper Gren. »Wirkt irgendwie dubios, finde ich zumindest.«
    »Er ist vielleicht nicht ganz gesund«, schlug Erika Ljung vor. »Psychisch, meine ich«
    »Kann er auch kaum sein, wenn er in den Urlaub fährt, während seine Mutter im Sterben liegt«, meinte Gren.
    »Wer weiß?! Nicht alle Menschen lieben ihre Eltern«, sagte Lundin.
    »Und nicht alle Eltern sind es wert, geliebt zu werden«, fügte Louise hinzu.
    »Vielleicht ist er froh, dass seine Mutter das Zeitliche gesegnet hat, und feiert das

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