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Toedliche Blumen

Toedliche Blumen

Titel: Toedliche Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wahlberg
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Sie hatte Sofia und zwei ihrer Freundinnen heute Morgen dort abgesetzt, bevor sie ins Präsidium gefahren war. Sie hatten Schwimmtraining. Eine Mutter der Freundinnen würde die Mädchen später abholen.
    Sie bahnten sich einen Weg durch den Verkehr und passierten die Bibliothek auf der einen und den Busbahnhof auf der anderen Seite, wo Trauben von Menschen standen und auf die Busse zu den Nachbarorten warteten. Dann bog sie nach rechts ab und fuhr hinunter bis zur nächsten Ampel und weiter bis zur Statoil-Tankstelle, wo sie sich nach links in Richtung Orrängen einordnete.
    Ihr wurde bewusst, dass sie zum ersten Mal hauptverantwortlich für eine Mordfahndung war. Eigentlich ein ganz gutes Gefühl. Eine Herausforderung. Wird schon schief gehen, fuhr es ihr in einem humorvollen Versuch, sich selbst anzuspornen, durch den Kopf. Es war ganz einfach an der Zeit, auf eigenen Beinen zu stehen. Und sie war, weiß Gott, reif dafür. Außerdem hätte der Zeitpunkt nicht besser sein können.
    Was sie brauchte, war, ihr momentan verkorkstes Privatleben in Arbeit zu ertränken.
    »Der Waschküchenmord«, sagte Janne Lundin plötzlich.
    »Ja. So wird man ihn nennen.«
    »Da kann man nichts machen.«
    Als sie in der Friluftsgatan parkten und um das Haus herum in den Hof gingen, klingelte Louises Handy erneut. Es war noch einmal der Gerichtsmediziner, der mitteilen wollte, dass das Krankenhauspersonal weder einen Angehörigen von Doris Västlund gesehen noch mit ihm gesprochen hatte. Als man daraufhin in der Wohnung des Sohnes anrief, hatte sich keiner gemeldet. Sie bedankte sich für die Informationen und beendete das Gespräch.
    »Sie können den Sohn nicht erreichen«, sagte sie, zu Lundin gewandt. »Hatte nicht gestern jemand von uns mit ihm gesprochen?«
    »Ich glaube nicht. Jesper Gren hatte einen Arzt in der Notaufnahme nach ihm gefragt, der ihn darüber informierte, dass gerade eine andere Ärztin mit dem Sohn sprach. Oder wie auch immer«, antwortete Lundin und fuchtelte mit den Armen.
    Louise griff erneut zum Handy und rief Jesper Gren im Präsidium an, der damit beschäftigt war, alle anonymen Tipps aufzunehmen, die vom allgemein bekannten »Detektiv Öffentlichkeit« eingingen.
    »Nein, ich habe gestern nicht mit ihm gesprochen«, sagte er und klang, als schämte er sich dafür. »Ich habe allerdings einen Arzt getroffen, mir fällt nicht mehr ein, wie er heißt, irgendein ausländischer Name. Der erklärte mir, dass der Sohn zwar im Hause war, aber gerade ein Gespräch mit einer Oberärztin führte. Also dachte ich mir, dass der Ärmste wohl bis auf weiteres versorgt sein würde. Und in meinen Augen machte es keinen Sinn, das Elend noch zu vergrößern, indem wir auch noch aufkreuzten.«
    »Nein. Natürlich nicht«, antwortete Louise matt.
    »Der Sohn ist uns jedenfalls nicht bekannt«, sagte Jesper Gren. »Das habe ich überprüft.«
    »Gut«, entgegnete Louise Jasinski, wobei ihr einfiel, dass Jesper Gren ansonsten nicht gerade für gedankliche Höchstleistungen bekannt war.
    Mit dem Handy am Ohr überlegte sie ihr weiteres Vorgehen.
    »Danke«, sagte sie unvermutet zu Jesper Gren am anderen Ende der Leitung.
    Nachdem sie das Gespräch beendet hatte, wählte sie direkt Erika Ljungs Nummer. Zu ihrer Verwunderung sah sie sie im selben Augenblick aus der Tür auf sie zukommen. Nur wenige Meter von ihnen entfernt blieb sie stehen und griff ihrerseits zum Handy.
    »Du kannst es ausstellen«, rief Louise ihr zu. »Hallo, übrigens!« Louise brachte sie auf den neuesten Stand der Ermittlungen.
    »Aha. Sie ist also gestorben«, stellte Erika trocken fest. »Das kam ja nicht ganz unerwartet.«
    »Stimmt. Ihr Sohn muss allerdings noch informiert werden, aber irgendetwas ist schief gelaufen. Keiner kann ihn erreichen. Ich glaube, er heißt Ted. Er hat denselben Nachnamen wie seine Mutter. Gestern am späten Abend war er im Krankenhaus und hat erfahren, dass ihr etwas zugestoßen ist. Versuch doch bitte, die Ärztin, die mit ihm gesprochen hat, und danach ihn selbst ausfindig zu machen und ihm die Todesnachricht zu überbringen.«
    Erika nickte und ging in Richtung Auto.
    »Ach ja«, rief sie und drehte sich um. »Dort wohnt ein Kjell E. Johansson«, sagte sie und wies auf die Fenster weiter oben. »Er ist im Augenblick nicht zu Hause. Nur dass ihr es wisst. Er fehlt also noch in unserer Türklopfaktion.«
    Louise sah der Inspektion von Doris Västlunds Wohnung nicht ohne Enthusiasmus entgegen. Bevor sie und Lundin jedoch etwas

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