Tödliche Liebe: Roman (German Edition)
dir weh zu tun.«
Langsam drehte sie sich um. Ihr Blick verriet ihre Verwirrung. »Du hast mir nicht weh getan.«
»Aber das hätte ich bestimmt getan. Deanna, ich hätte dich bei lebendigem Leib verschlingen können. Und auf dem Boden über dich herfallen, war einfach …« Voller Verbitterung dachte er an Angela. »Das war einfach zu unüberlegt.«
»Und das ist genau der Punkt, auf den ich hinaus will. Aber nicht bei dir, Finn, sondern bei mir. Ich habe ebenfalls völlig unüberlegt gehandelt, und das sieht mir eigentlich gar nicht ähnlich.« Sie schien mit ihren Händen nichts anfangen zu können, hob sie in die Höhe und ließ sie wieder fallen, während er dastand und sie prüfend ansah. »Die Gefühle, die du bei mir ausgelöst hast, kenne ich gar nicht von mir. Und wie die Dinge hinterher liefen …« Sie zupfte an ihrem Ohrläppchen. »… hatte ich Zeit zum Nachdenken.«
»Na, großartig.« Er schnappte sich den Becher wieder und nahm einen großen Schluck. »Wunderbar.«
»Ich habe mich nicht plötzlich anders besonnen«, fuhr sie fort, als sie beobachtete, wie sich sein Blick verdunkelte. »Doch wir müssen miteinander sprechen, bevor es weitergeht.
Und sobald ich alles erklärt habe und du mich verstehst, können wir hoffentlich auch immer noch weitergehen.«
Der flehende Ausdruck in ihren Augen verriet ihm, daß sie etwas von ihm brauchte. Um das Richtige zu tun, mußte er nicht wissen, was das war. Er ging einfach zu ihr hinüber, nahm ihr Kinn in seine gewölbten Handflächen und gab ihr einen sanften Kuß. »Okay. Dann reden wir darüber. Heute abend?«
Ihre Nervosität wich einem Gefühl der Erleichterung. »Ja, heute abend. Das Schicksal meint es scheinbar gut mit mir, denn das ist seit zwei Monaten das erste freie Wochenende.«
»Dann komm zu mir.« Als ihr Körper sich wunderschön weich an ihn schmiegte, küßte er sie wieder. Diesmal war sein Kuß voller Sehnsucht, lockend. »Da gibt es etwas, das ich unheimlich gerne tun würde.« Er biß in ihre Lippe, bis sich zitternd ihre Augen schlossen.
»Ja?«
»Ich, mmm, ich würde sehr gerne …«, er fuhr mit seiner Zunge über ihre Lippen, »… für dich kochen.«
»Und was kocht er für dich?«
»Ich habe nicht gefragt.« Rasch überflog Deanna die Liste, auf der einer ihrer Regieassistenten genau eingetragen hatte, wann sie bestimmte Röcke, Blazer, Blusen und Accessoires trug und in welcher Kombination.
»Wenn ein Mann für dich kocht, und das noch an einem Freitagabend, muß er es schon ziemlich ernst meinen.« Fran behielt die ganze Zeit Aubrey im Auge, die friedlich in ihrer Babywippe schlief. »Dann macht er dir ja schon richtig den Hof.«
»Vielleicht.« Deanna lächelte bei dem Gedanken. Mit akribischer Genauigkeit begann sie, die letzten Arrangements für die Talk-Shows der folgenden Woche zu treffen. »Ich habe jedenfalls vor, es zu genießen.«
»Mein Instinkt sagt mir, daß er dir gut tut. Ich hätte zwar lieber ein bißchen mehr Zeit gehabt, um ihn mir persönlich etwas genauer anzuschauen, aber der Ausdruck auf deinem
Gesicht, als du heute morgen hereinkamst, war schon fast genug.«
»Wie wirkte ich denn?«
»Du warst glücklich, und zwar als Frau. Das ist etwas anderes als das Leuchten, das du in den Augen gehabt hast, als Delacort den Vertrag mit uns verlängerte oder sechs neue Sender unser Programm übernahmen.«
»Vielleicht so ähnlich wie bei dem Umzug in unsere erste Wohnung in Columbus?«
»Nein, noch einmal anders. Da fällt mir übrigens gerade ein, daß ich mich schon die ganze Zeit dafür bedanken wollte, daß du alles mögliche umgestellt hast, damit ich die kleine Aubrey mit zur Arbeit bringen kann.«
»Ich möchte ja auch, daß sie hier ist«, rief Deanna ihrer Freundin ins Gedächtnis zurück. »Keine von unseren Mitarbeiterinnen soll sich zwischen ihrer Karriere und der Elternschaft entscheiden müssen, was mich auf eine weitere Idee für das Thema einer Sendung bringt, die mir neulich schon gekommen ist.«
Fran schnappte sich ihre Schreibunterlage. »Schieß los.«
»Möglichkeiten, die Kinderbetreuung über Tag an seinen Arbeitsplatz in der Fabrik oder im Büro zu integrieren. Kürzlich habe ich etwas über ein Familienrestaurant gelesen, das direkt neben der Küche eine Art Vorschule eingerichtet hat. Den Zeitungsausschnitt habe ich bereits Margaret gegeben.«
»Ich werde dem nachgehen.«
»Gut. Mir ist übrigens auch noch etwas zu Jeff eingefallen.«
»Jeff? Was ist mit
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