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Tödliche Märchen

Tödliche Märchen

Titel: Tödliche Märchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zugebe. Ich habe ein bestimmtes Problem.«
    »Sagen Sie es.«
    »Ich möchte, daß es keine Spuren gibt.«
    Der Makler schüttelte den Kopf. »Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr. Was meinen Sie mit Spuren?«
    »Ich will sie verwischen. Die Verkaufsunterlagen. Niemand soll in den nächsten beiden Tagen erfahren, daß ich das alte Landhaus gekauft habe. Was dann geschieht, ist mir egal.«
    Austin war noch immer überrascht. »So etwas ist aber nicht üblich, Mrs. Gardener.«
    »Ich weiß.«
    »Und wie, bitte sehr, haben Sie sich die Sache vorgestellt?«
    Die Märchenoma gab keine Antwort. Sie drehte sich um und ging zu einem der Aktenschränke.
    Erst als sie davorstand und schon die Tür öffnen wollte, wurde Peter Austin aktiv. »Ich glaube, das geht zu weit, Mrs. Gardener.« Er setzte sich in Bewegung.
    »Tatsächlich?« fragte sie und drehte sich um.
    Austin stoppte auf halber Strecke. Er wußte nicht, ob er träumte oder noch wach war.
    Das Gesicht der Frau vor ihm hatte sich verändert. Die Haut war grün geworden, als wäre sie von einer dicken Schicht Schimmelpilze überzogen. Hinter ihr bewegte sich etwas. Irgendwelche Kräfte waren dabei, sie zu verändern und so zu verschieben, daß sie förmlich verschwand und etwas anderem Platz schuf.
    Knochen…
    Grüne Skelettknochen, die jetzt den Schädel bildeten. Leere, düstere Augenhöhlen, zwei Löcher für Nase und Mund, einfach ein widerlicher Anblick.
    Peter schüttelte den Kopf. »Das… das kann nicht angehen«, flüsterte er. »Verdammt, was haben Sie da gemacht?«
    Mrs. Gardener zog ihr Stilett, dessen Klinge durch Knopfdruck aus dem Schaft fuhr. »Keine Spuren, habe ich doch gesagt. Ich will keine Spuren haben…« Ihre Stimme klang hallend und hohl, als würde sie aus einer offenen Gruft dringen.
    Der Makler schluckte. Seine Lippen bewegten sich zuckend. Er strich über sein Gesicht, weil er nicht wußte, was er noch sagen sollte. Die Tür stand offen. Mit wenigen Sprüngen konnte er das Vorzimmer erreicht haben und fliehen.
    Aber wollte er das? Hatte er so was überhaupt nötig? Gegen diese alte Frau würde er immer ankommen. Er streckte den rechten Arm aus.
    »Nehmen Sie diese verdammte Verkleidung ab!« forderte er.
    »Es ist alles echt.«
    »Hören sie doch auf, verdammt!«
    Sie kam näher. Die Stilettklinge schaute aus ihrer rechten Faust. Der Makler hatte das Gefühl, als würde ihm der Hauch des Todes entgegenwehen.
    Die Atmosphäre in seinem Büro hatte sich verändert. Sie war anders geworden, kälter, der Hauch des Grauens durchstreifte das Büro wie ein seichter Todeskuß.
    Peter Austin wußte nicht, wie er sich verhalten sollte. Gegen die Kräfte dieser Frau kam er im Prinzip an, aber sie hatte sich mittlerweile verändert und war bestimmt stärker geworden. Außerdem durfte er die Waffe in ihrer Hand nicht unterschätzen.
    Er grinste schief und brachte den Schreibtisch zwischen sich und die Frau. »Machen Sie keinen Fehler«, sagte er. »Um Himmels willen, bleiben Sie ruhig…«
    Er wollte sie ablenken, um auch eine günstige Startposition für eine Flucht ins Vorzimmer zu erreichen.
    Mrs. Gardener machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Es war kaum zu erkennen, daß sie ihre rechte Hand bewegte, aber einen Moment später flirrte etwas durch die Luft. Waagerecht geschleudert, wie gestoßen wirkend. Und die Klinge traf.
    Der Makler hatte noch zur Seite springen wollen, war aber in die Flugrichtung der Waffe geraten und wunderte sich darüber, daß ihm plötzlich so kalt wurde.
    War es bereits die Kälte des Todes?
    Er starrte die Frau an. Die Knochenfratze schimmerte in diesem widerlichen, modrigen Grün, und sie zerfloß allmählich vor seinen Blicken. Vom Boden her stiegen Schatten in die Höhe. Sie hüllten die Gestalt sehr schnell ein.
    Dabei erlag der Makler einer optischen Täuschung. Die Schatten waren zwar vorhanden, aber sie hüllten ihn ein und nicht die Frau. Der Griff aus dem Reich der Toten hielt ihn fest. Er fiel auf die Kante des Schreibtisches, prallte dort ab und landete am Boden, wo er auf der Seite liegenblieb und sich nicht mehr bewegte. Das Messer hatte sein Leben ausgelöscht.
    Die Märchenoma grinste kalt, als sie auf die Leiche zuschritt und das Messer wieder an sich nahm. Sie hatte sich bei ihrem ersten Besuch genau gemerkt, wo sich die Verkaufsunterlagen befanden. Die nahm sie an sich. Sehr ruhig und wieder normal aussehend verließ sie die Büroräume des Maklers.
    Wie ein Phantom war sie gekommen, und wie

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