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Tödlicher Champagner (German Edition)

Tödlicher Champagner (German Edition)

Titel: Tödlicher Champagner (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dünnen Decke, die sie kaum verhüllte, abgelenkt. „Eingesperrt? Wie?“
    Pandora schlug die Füße an den Fesseln übereinander und schilderte, was geschehen war.
    „Über Kisten geklettert? Zu dem winzigen Fenster? Das liegt fast drei Meter hoch.“
    „Ja, das habe ich bemerkt.“
    Michael betrachtete sie finster. Sein Zorn über die schlaflose Nacht verdoppelte sich. „Du hättest dir den Hals brechen können.“
    „Ich habe ihn mir nicht gebrochen. Ich habe mir nur eine meiner Lieblingshosen zerrissen, beide Knie aufgekratzt und meine Schulter geprellt.“
    Michael unterdrückte seine Wut. Er wollte sie erst freisetzen, wenn die Zeit gekommen war. „Es hätte schlimmer sein können“, sagte er leichthin und stellte sich vor, was er mit demjenigen machen würde, der Pandora eingesperrt hatte.
    „Es war schlimmer“, fuhr Pandora ihn an. Sie fühlte sich beleidigt. „Während du in zehntausend Metern Höhe Scotch geschlürft hast, war ich in einem kalten, feuchten Keller mit Mäusen und Spinnen eingesperrt.“
    „Wir sollten uns überlegen, ob wir nicht die Polizei rufen.“
    „Und dann? Wir können nichts beweisen. Wir wissen doch nicht einmal, wem wir nichts beweisen können.“
    „Neue Regel“, verkündete Michael. „Von jetzt an bleiben wir zusammen. Keiner von uns verlässt über Nacht das Haus ohne den anderen, zumindest so lange, bis wir herausfinden, wer von unseren lieben Verwandten das Spiel spielt.“
    Pandora wollte protestieren, erinnerte sich jedoch daran, wie verängstigt sie gewesen war, und was noch schlimmer war, wie einsam sie sich gefühlt hatte. „Einverstanden. Also, diesmal tippe ich auf Onkel Carlson. Er kennt das Haus jedenfalls besser als irgendjemand von den anderen. Er hat hier gewohnt.“
    „Er kann es genauso gut gewesen sein wie jeder andere.“ Michael starrte zur Zimmerdecke hinauf. „Ich muss es wissen. Biff war einmal im Sommer sechs Wochen hier, als wir noch Kinder waren.“
    „Das stimmt.“ Pandora blickte ebenfalls finster zur Zimmerdecke. „Das hatte ich vergessen. Er hat das Haus gehasst.“
    „Er hat nie einen Funken Humor besessen.“
    „Wie wahr! Vor allem konnte er dich nicht ausstehen, Michael.“ „Wahrscheinlich weil ich ihm ein blaues Auge geschlagen habe.“
    Pandora hob die Augenbrauen. „Das sieht dir ähnlich.“ Doch dieVorstellung von Biff mit einem Veilchen hatte etwas Anziehendes an sich. Deshalb fügte sie lächelnd hinzu: „Warum hast du es getan? Du hast mir nie davon erzählt.“
    „Erinnerst du dich an die Frösche in deinem Schrank?“
    Pandora schniefte. „Aber sicher! Es war ziemlich unreif von dir.“
    „Nicht von mir, sondern von Biff.“
    „Biff?“ Erstaunt wandte sie sich zu ihm. „Soll das heißen, dass dieses kleine Scheusal die Frösche in meine Unterwäsche gesteckt hat?“ Der nächste Gedanke kam, ein überraschend erfreulicher. „Und dafür hast du ihm einen Faustschlag verpasst?“
    „Keinen harten.“
    „Warum hast du dich nicht gewehrt, als ich dich beschuldigt habe?“
    „Es war befriedigender, Biff eine zu verpassen. Jedenfalls kennt er das Haus gut genug. Und ich könnte mir denken, dass die meisten aus unserem glücklichen Clan wenigstens einmal für ein paar Tage hier gewohnt haben. Es ist nicht so schwer, einen Sicherungskasten im Keller zu finden. Denk es doch zu Ende, Pandora! Sie sind zu sechst, zu siebent, wenn man die wohltätige Stiftung mitzählt. Teile hundertfünfzig Millionen durch sieben, und das ergibt jede Menge Motive. Jeder von ihnen hat einen Grund, sich zu wünschen, dass wir die Bedingungen des Testaments brechen. Und meiner Meinung nach ist sich keiner von ihnen zu fein dafür, etwas Druck auf uns auszuüben.“
    „Noch ein Grund, warum mir das Geld nicht zugesagt hat“, meinte sie. „Michael, sie haben nur verwüstet und Ärger bereitet, aber, verdammt noch mal, ich möchte es ihnen zurückzahlen.“
    „Die Rückzahlung erfolgt in weniger als fünf Monaten.“ Ohne nachzudenken, legte Michael den Arm um ihre Schultern. Ohne nachzudenken, drückte Pandora sich an ihn. Ein feiner Duft strömte von ihrer Haut aus. „Kannst du dir Carlsons Gesicht vorstellen, wenn das Testament in Kraft tritt und er nichts als einen Zauberstab und einen Zylinder bekommt?“
    Michaels Schulter fühlte sich fester an, als Pandora erwartet hatte.
    „Und Biff mit drei Kisten voller Streichholzschachteln.“ Sie lachte leise und zufrieden. „Onkel Jolley lacht tatsächlich immer noch

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