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Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
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auf beide Hände gestützt. Er blickte kaum auf, als sie eintraten.
    »Doktor Whiting«, sagte Catherine und stützte sich mit einer Hand auf dem Schreibtisch ab, statt einfach Platz zu nehmen. »Mrs Elliot hatte öfter Besuch von einer Frau, die auch heute Morgen da war, und zwar direkt bevor Mrs Elliot gestorben ist. Gibt es irgendeine Möglichkeit, die Identität dieser Besucherin zu ermitteln?«
    Whiting schüttelte den Kopf. »Wir haben keine Besucherlisten und keine Videoüberwachung, nur unseren Wachmann am Tor. Das Geld, das wir einnehmen, geben wir für unsere Bewohner und den Erhalt unserer Einrichtung und unseres guten Rufes aus.«
    »Gehört Sicherheit nicht auch dazu?«
    »Wir haben Sicherheitsschlösser an den Türen, aber das ist alles. Wenn Mrs Elliot den Türöffner betätigt oder einer der anderen Bewohner die Frau hereingelassen hat, erfahren wir davon gar nichts.«
    »Ist das nicht ein bisschen riskant, Doktor?«
    »Ich wüsste nicht, warum.«
    »Wenn Ihre Patienten ermordet werden, dann wissen Sie warum. Danke für Ihre Unterstützung.«
    Whiting starrte ins Nichts, als Catherine und Vega sein Büro verließen.
    Wieder auf dem Korridor, fragte Catherine den Detective: »Was meinen Sie?«
    »Ich meine, David sollte sich besser beeilen und diese verdammte Autopsie erledigen.« Vega sah Catherine direkt in die Augen. »Die anderen drei Bewohner, die in diesem Monat gestorben sind, hatten auch keine Angehörigen.«
    »Alle?«
    »Nicht einmal einen verschollenen Cousin.«
    »Das beweist noch nicht, dass ein Verbrechen vorliegt, Sam.«
    »Hoffentlich helfen uns Vivian Elliots Überreste dabei, das herauszufinden, denn von den anderen drei werden wir bestimmt nichts mehr erfahren.«
    »Warum nicht?«
    »Im Zuge der Kostendämpfungsmaßnahmen im Sunny Day wurden sie alle eingeäschert. Keine Familie, die dagegen sein konnte.«
    »Vier Leute in einem Monat. So viel ist das nicht.«
    »Catherine, Sie haben eine Weile für die Untersuchung des Zimmers gebraucht. Das hat Dr. Whiting und mir Zeit gegeben, die Akten durchzusehen. Vier in diesem Monat, drei im letzten Monat, drei im vorletzten Monat, je zwei im Mai, April und März, drei im Februar, drei im Januar – David ist nicht der einzige Leichenbeschauer, der sich um die Todesfälle in diesem Haus kümmert. Und damit kommen wir auf zweiundzwanzig Todesfälle in weniger als acht Monaten.«
    Vega öffnete die Tür und hielt sie für Catherine auf. Nach der klimatisierten Luft im Gebäude wirkte die Hitze wie ein Schock, und Catherine bereitete sich schon auf den nächsten vor.
    Mit einem Blick auf den Detective fragte sie: »Ist das eine hohe Zahl für einen Ort wie diesen?«
    »Beinahe doppelt so hoch wie die Anzahl der Todesfälle im gesamten Vorjahr.«
    »Ooooh … und Sie denken, dass da jemand ›nachhilft‹?«
    Vega zuckte mit den Schultern. »Ich hatte gehofft, Sie würden das für mich herausfinden.«
    »Dann fangen wir am besten mit Vivian Elliot an. Sprechen Sie mit dem Wachmann und fragen sie, ob der Name unserer Besucherin vielleicht doch festgehalten wurde.«
    »Das mache ich.«
    Catherine lud die Last der Beweise in den Tahoe, während Warrick noch im Gebäude war, um den Rest seiner Ausrüstung einzusammeln.
    Die Kriminalistin drehte sich wieder zu dem Detective um und sah ihm direkt in die Augen. »Was halten Sie jetzt von Davids Ahnung?«
    Vega rieb sich die Stirn, als wolle er seine Gedanken wegkratzen. »Er hat das Richtige getan – aber ich hoffe immer noch, dass er sich geirrt hat. Die Anzahl der Todesfälle ist verdächtig, aber ist Ihnen klar, was das für die Mordstatistik bedeutet, die unserem Sheriff momentan so gut gefällt?«
    Catherine beschloss, diese Frage als rhetorisch einzustufen; und sollte sie es nicht sein, dann war die Antwort doch zu schmerzhaft.
    Als Vega in seinem eigenen Wagen verschwunden war, tauchte Warrick plötzlich neben ihr auf.
    »Glaubst du, wir haben es mit einem Mord zu tun, Cath? Eine Vermutung reicht – ich werde es Grissom nicht verraten.«
    »Tja, Warrick, falls das ein Mord war, dann könnten wir es mit einem Serienmörder zu tun haben und vielleicht mit … na ja, sagen wir zwei Dutzend Opfern? Von denen die meisten eingeäschert wurden.«
    Warricks Augen wurden glasig. »Tut mir Leid, dass ich gefragt habe … Behalte deine verdammten Vermutungen für dich, Cath.«
    Leise lachend kletterte sie auf der Fahrerseite in den Tahoe, aber ihr blieb das Lachen im Halse stecken.
    Etwas sehr Böses

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