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Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
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nach Hause gekommen?«
    »Kurz nach zehn.«
    Grissom runzelte die Stirn. Die Rechnung ging nicht auf.
    »Und wann sind Sie ins Bett gegangen?«, fragte Brass.
    »Gleich, nachdem ich die Kinder ins Bett gebracht habe. Das muss vor elf gewesen sein.«
    »Haben Sie schon geschlafen, als Mr Black nach Hause gekommen ist?«
    »Ja, aber das ist so oder so nicht wichtig. Dustin ist nicht direkt nach Hause gekommen.«
    Brass beugte sich vor. »Nicht?«
    »Nein. Er hat gesagt, er hätte ja gewusst, dass es mir nicht gut ging – dieser widerliche Film hat mir tatsächlich den Magen umgedreht – und er hätte mich nicht stören wollen. Ich schlafe schlecht, und manchmal hält mich Dustin wach, ohne es zu wollen. Das ist nicht zitierfähig, aber er schnarcht.«
    Brass nickte. »Und was hat er getan, damit Sie in Ruhe schlafen konnten?«
    »Er ist ins Institut gefahren, um Papierkram zu erledigen. Kurz nach Mitternacht ist er nach Hause gekommen.«
    Grissom sah Brass an und fragte: »Wenn Sie geschlafen haben, als er nach Hause kam, Mrs Black … wie können Sie wissen, dass er kurz nach Mitternacht gekommen ist?«
    Sie lächelte. »Weil er es mir erzählt hat, Mr Grissom. Gleich am nächsten Morgen. Ich habe die ganze Nacht durchgeschlafen. Aber jetzt habe ich wirklich zu tun, meine Herren. Darf ich Sie hinausbegleiten?«
    Das tat sie. Am Wagen angekommen, sagte Brass: »›Das ist nicht zitierfähig, aber er schnarcht.‹ Ich werde versuchen, das aus der Akte rauszuhalten, aber ich verspreche nichts! Was halten Sie von ihr, Gil?«
    »Sie ist eine starke, kluge Frau. Aber irgendetwas stimmt nicht.«
    »Was?«
    »Das sage ich Ihnen später.«
    Bald darauf, als Brass den Wagen gerade auf die Serene Avenue steuerte, wusste es Grissom.
    »Halten Sie an«, bat er. »Unterhalten wir uns.«
    Brass fuhr an den Straßenrand und hielt direkt vor dem Haus der Deans.
    »Die Deans und die Blacks behaupten übereinstimmend, dass Dustin Black Kathy nach Hause gebracht hat«, begann der Kriminalist.
    »Richtig.«
    »Und die Deans sagen, dass Dustin Black – und er selbst bestätigt das – Kathy gegen Mitternacht hier abgesetzt hat.«
    »Ja. Mrs Dean war noch wach, als ihre Tochter nach Hause gekommen ist. Sie haben sich unterhalten.«
    »Ja«, sagte Grissom und blickte Brass direkt in die Augen. »Wenn sich nun Mrs Dean in Bezug auf die Zeit nicht irrt, und Mrs Black uns die Wahrheit über den Zeitpunkt gesagt hat, zu dem sie und ihr Mann aus dem Kino nach Hause gekommen sind …«
    »Warum sollte sie lügen?«
    Grissom zuckte mit den Schultern. »Nehmen wir an, sie hat die Wahrheit gesagt. Dann wären sie und ihr Mann kurz nach zehn nach Hause gekommen, und Dustin hätte Kathy sofort nach Hause gebracht.«
    Brass ging ein Licht auf. »Aber das Mädchen war erst um Mitternacht dort.«
    »Richtig. Das bedeutet, dass Dustin Black zwei Stunden gebraucht hätte, um zwei Blocks weit zu fahren.« Brass’ Augen leuchteten. »Erstaunlich, wie begierig ich darauf bin, dieses Beerdigungsinstitut noch einmal aufzusuchen.«
    »Aber dieses Mal ohne mich«, bat Grissom. »Ich muss zu rück ins Labor und sehen, was Sara und Nick inzwischen heraus gefunden haben. Vielleicht fügt sich jetzt allmählich alles zusammen, und ich möchte sicher sein, dass wir handfeste Beweise vorlegen können.«
     
    Als Grissom sein Büro betreten wollte, wartete Nick bereits vor der Tür auf ihn.
    »Fortschritte, Nick?«
    »Ja. Ich habe ein paar Fasern auf Kathy Deans Jeans gefunden.«
    »Gut. Kennen wir die Herkunft?«
    Nick grinste. »Würden wir sie nicht kennen, wäre ich nicht hier.«
    Manchmal legte Nick ein Verhalten an den Tag, das Grissom ärgerte. Zwar besaß Nick ein beachtliches Talent für die forensische Arbeit, aber der junge Kriminalist neigte auch zu einer gewissen Großspurigkeit. Vielleicht litt sein Vorgesetzter aber auch unter dem beunruhigenden Verdacht, dass Nick ihn im Grunde nur an sich selbst erinnerte, vor langer, langer Zeit …
    »Die Fasern«, sagte Nick, »stammen aus einem Cadillac Escalade.«
    Grissom dachte darüber nach. Es war nicht lange her, da war Dustin Black auf dem Parkplatz des Desert Haven aus einem Escalade gestiegen. Doch auch die Deans besaßen einen Geländewagen, er hatte sich nur nicht das Modell gemerkt. »Haben die Deans einen Escalade?«
    »Ich habe mich bei der Zulassungsstelle erkundigt. Sie fahren einen Toyota Land Cruiser. Andere Innenausstattung, andere Fasern.«
    »Aber Dustin Black besitzt einen Escalade«, wusste

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