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Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr

Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr

Titel: Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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beschatten lässt, ist das schwierig.«
    »Was ist das nochmal für eine Sache zwischen dir und Yamaoto?«
    »Er ist ein Politiker, der in Japan überall seine Finger mit drin hat – Schmiergelder bei Bauprojekten, Bestechung, Prostitution, Drogenhandel, Schutzgelder, die ganze Palette. Enge Kontakte zur Yakuza. Eigentlich ist er die Yakuza. Sie nehmen Anweisungen von ihm entgegen, nicht umgekehrt. Die Politik ist bloß ein Hobby, um sich selbst einzureden, die ganze Kriminalität, die er betreibt, diene in Wahrheit einem noblen Zweck.«
    Er kratzte sich am Kopf. »Und über den hast du Midori kennengelernt?«
    »Sozusagen. Er hat mich beauftragt, ihren Vater auszuschalten, obwohl ich zu der Zeit nicht mal wusste, dass er es war, der mich bezahlte. Ich hab Midori danach per Zufall kennengelernt, und als ich dahinterkam, dass Yamaoto es auch auf sie abgesehen hatte, hab ich das verhindert. Midori und ich … eine Weile waren wir gemeinsam auf der Flucht. Es war … ich weiß nicht, es war eine von diesen verrückten Sachen, wie sie einfach passieren.«
    Er nickte. »Ja, das kenn ich.«
    »Jedenfalls, anscheinend ist Yamaoto noch immer sauer wegen des Schadens, den ich ihm zugefügt habe, als wir aneinandergeraten sind. Er hat einen richtigen Hals auf mich.«
    »Der Mann ist in Japan, aber er hat Leute hier?«
    »Er kriegt Hilfe von den Triaden. Die chinesische Mafia ist in New York stärker vertreten als die Yakuza.«
    »Mischen diese Triadenjungs nicht mittlerweile auch in Japan mit?«
    »Stimmt. In Tokio bekämpfen sich die Yakuza und die Triaden schon lange. Beide wollen den Drogenhandel und das Prostitutionsgeschäft für sich allein. Yamaoto muss den Triaden in Tokio irgendwelche Zugeständnisse dafür gemacht haben, dass sie Midori in New York beschatten.«
    »Alles klar, kapiert. Und ich soll dir helfen, die Überwacher zu erkennen, damit du sie umgehen kannst.«
    »Genau.«
    »Mann, das ist aber nun wirklich kein großer Gefallen. Als du angerufen hast, hab ich zuerst gedacht, ich soll für dich jemanden ins Jenseits befördern.«
    »Wenn es nur das wäre, könnte ich das selbst erledigen.«
    »Ja, das könntest du allerdings.« Er trank einen Schluck Bier. »Weißt du, die Überwachung bereitet mir keine Kopfschmerzen. Ich schätze, es wird nicht allzu schwierig sein, die Lücken zu finden, durch die du dann schlüpfen kannst.«
    »Okay, gut.«
    »Aber hast du darüber nachgedacht … du weißt schon.«
    »Nein, was?«
    Er trank sein Bier aus und signalisierte der Kellnerin, uns noch zwei zu bringen. »Ich meine, sie weiß, dass du ihren alten Herrn getötet hast. Ich könnte mir vorstellen, dass sie das nicht so ohne Weiteres wegsteckt. Wäre jedenfalls bei mir so.«
    »Und was soll ich machen? Einfach so tun, als wüsste ich nichts von dem Kind?«
    »Nein, das geht wohl auch nicht. Die Situation ist vertrackt, zugegeben.«
    Die Kellnerin brachte uns das Bier und verschwand wieder.
    »Seit wann beobachten sie sie?«, fragte Dox.
    »Seit sie von dem Baby wissen. Etwa ein Jahr. Das hat sie auf die Idee gebracht, dass ich wieder Kontakt zu ihr aufnehmen würde.«
    Er musterte mich halb amüsiert, halb besorgt. »Na ja, sieht so aus, als hätten sie da einen ganz guten Riecher gehabt.«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Und wenn du sie erst mal anrufst?«, fragte er. »Oder ihr eine E-Mail schickst?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich glaub, das ist keine gute Idee.«
    »Befürchtest du, sie überwachen ihren Computer?«
    »Nein, Tatsu hat mir gesagt, dass sie das nicht tun. Aber ich weiß nicht, wie sie reagiert, wenn sie von mir hört. Ich mach das lieber persönlich.«
    Er nickte und trank ein Drittel von seinem Bier in einem Zug. »Tja, sie ist Jazzpianistin, nicht? Sie tritt öffentlich auf. Wenn du zu ihr wolltest, würdest du höchstwahrscheinlich bei einem Konzert von ihr auftauchen.«
    »Stimmt. Wir können also davon ausgehen, dass ihre Auftritte überwacht werden. Aber die Fotos, die Tatsu in die Hände bekommen hat, wurden nicht bei einem Auftritt gemacht. Sie war in irgendeinem Straßencafé, mit dem Baby. Bei Tag.«
    »Wenn es tagsüber war, dann sind sie ihr wahrscheinlich von ihrer Wohnung aus gefolgt.«
    »Seh ich auch so.«
    »Ich finde, es ist eine Sache, ab und an mal einen Fußsoldaten in ein Jazzkonzert zu schicken. Aber wenn sie Yamaoto auch noch Leute für die Überwachung von Midoris Wohnung geben, dann muss er ihnen umgekehrt schon einen ziemlich großen Gefallen tun.«
    »Wie gesagt, er hat

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