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Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr

Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr

Titel: Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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dass alle, die je versuchen sollten, ihm die Brauen metrosexuell in Form zu zupfen, für ihre Mühe im Krankenhaus landen würden. Er hielt ihr die Tür offen und beugte zur Begrüßung den Kopf.
    Die Tatsache, dass er sie sofort begrüßt hatte, ohne sich zu vergewissern, ob sie allein war, bestätigte, dass sie durch die Kamera beobachtet worden war, ehe sie den Summer gedrückt hatte.
    Sie nickte und trat ein. Leise Musik drang aus unsichtbaren Lautsprechern, und schwacher Zigarrengeruch lag in der Luft. Im Vorbeigehen sah sie nach, wie der Anzug des Security-Typen saß. Sie entdeckte keine verräterischen Ausbuchtungen, aber seine rechte Seite war von ihr abgewandt, daher konnte sie nicht ganz sicher sein. Sie würde später versuchen, ihn noch einmal in Augenschein zu nehmen.
    Sie befand sich jetzt in dem kleinen Vorraum, den sie auf dem Plan gesehen hatte. Er war minimalistisch gestaltet, mit dunkelgetäfelten Wänden, einer lederbezogenen Empfangsinsel in der Mitte und einer Bank mit Lederpolstern an der Wand. Linker Hand waren zwei große Schwingtüren, die in den Hauptraum führten, wie sie vom Grundriss her wusste. Hinter der Insel sah sie noch eine Tür, die, hinter der Rain das Büro vermutet hatte. Rechts lag die Treppe, die hinunter zu den Toiletten und vermutlich zum Wirtschaftsraum führte.
    Zwei Männer standen ein Stück weiter rechts. Der eine war ein finster blickender Kerl, den sie als weiteren Mann vom Security-Team einstufte, und ja, da war sie, die Ausbuchtung, die bestimmt nicht daher rührte, dass er unter dem Jackett ein Handy an der Hüfte trug. Der andere Typ sah so harmlos aus wie die beiden draußen. Wahrscheinlich auch einer vom Parkservice, dachte sie. Wenn ein Mitglied sich anschickt, den Club zu verlassen, remit der Typ da los, den Wagen zu holen, und einer von den beiden da draußen kommt rein. Sie wechseln sich turnusmäßig ab. So braucht niemand zu warten.
    Zwei bildschöne Japanerinnen standen hinter der Empfangsinsel. Beide trugen kostbare Gewänder mit Goldlamé. Sie waren perfekt geschminkt, und ihr langes, glänzendes Haar war zu einem komplizierten Nackenknoten gebunden. Sie sahen mondän aus, distinguiert und sehr, sehr sexy.
    Delilah trat näher und lächelte ein wenig unsicher. »Pardonnez-moi« , sagte sie. »Parlez-vous français?«
    Die Frauen wechselten einen Blick und sahen dann wieder Delilah an. Nein, sie sprachen kein Französisch.
    »Ah, dies hier Whispers, ja?«, fragte sie mit starkem Akzent auf Englisch.
    Die Hostessen nickten. Eine von ihnen sagte mit japanischem Akzent: »Whispers, ja.«
    Okay, ihr Englisch schien nicht viel besser als ihr Französisch zu sein. Delilah sagte: »Ich bin hier für … Job. Arbeit hier.«
    Die Frau, die ihr geantwortet hatte, sagte: »Einen Moment, bitte.« Sie hob einen Telefonhörer ans Ohr und sprach ein paar Worte auf Japanisch, legte dann wieder auf. »Bitte«, sagte sie, während Sie auf die Bank deutete. »Nur eine Minute.«
    Delilah bedankte sich und nahm Platz. Wieder musterte sie den ersten Security-Typen, aber der stand noch immer so, dass seine rechte Seite von ihr abgewandt war. Na, wenn der andere Typ eine Waffe trug, konnte sie wohl davon ausgehen, dass dieser das auch tat.
    Während sie wartete, hörte sie ein leises Summen. Sie beobachtete die Frauen hinter der Insel. Die blickten nach unten, vermutlich auf einen Monitor, nickten dann dem ersten Security-Mann zu, der ebenfalls nickte und die Tür öffnete. Zwei Japaner um die fünfzig kamen in Kaschmirmänteln herein. Die Frauen traten hinter der Insel hervor und begrüßten sie mit einer Verbeugung. Eine von ihnen nahm die Mäntel entgegen und brachte sie in den Raum hinter der Insel; die andere führte die Männer in den Hauptraum. Kurz darauf hatten die Frauen wieder ihre ursprüngliche Position eingenommen.
    Der Security-Typ konnte also das Vestibül nicht einsehen. Dafür waren die Hostessen zuständig, und er reagierte auf ihr Zeichen. Okay.
    Eine Minute später kam eine weitere Japanerin durch die Tür auf der anderen Seite der Insel. Sie war älter – Ende vierzig oder fünfzig – und eine attraktive Erscheinung. Das Chanel-Kostüm, das ihr wie angegossen saß, wirkte nicht nur elegant, sondern verriet zusammen mit ihrem Alter und Auftreten, dass sie dem Management angehörte und keine Hostess war.
    Delilah erhob sich, als die Frau auf sie zukam. »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte sie auf Englisch.
    »Ja«, erwiderte Delilah mit übertrieben starkem

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