Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tom Thorne 05 - In der Stunde des Todes

Titel: Tom Thorne 05 - In der Stunde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
Vom Netzwerk:
was das bedeutet?«
    »Ich muss jetzt gehen. Ich muss herausfinden, wo mein Bruder beerdigt wurde.«
    »Ja, gut. Mein Beileid noch mal …«
    Wieder entstand eine Gesprächspause. Dann: »Würden Sie bitte Dr. Hendricks ausrichten, dass ich mich bei ihm bedanken möchte?«
     
    Brigstocke war anscheinend noch immer auf Diät.
    »Sie brauchen ein paar ordentliche Schweinefleischpaste ten , Russell. Sie sehen schon richtig hager aus.«
    »Allzu gut sehen Sie auch nicht aus.«
    Thorne und Brigstocke hatten sich in Chelsea verabredet, ein gutes Stück südlich vom West End. Sie trafen sich vor dem Royal Hospital und standen einen Moment verlegen herum, wie zwei Spione, denen ihr Codewort nicht einfällt.
    »Was ich fragen wollte«, sagte Thorne, als sie losgingen. »Dieser faszinierende Bericht, in den ich im Scotland Yard so viel Arbeit investiert habe. Den bringt doch hoffentlich noch jemand auf Hochglanz?«
    »Ich denke, der landete im Papierkorb«, antwortete Brigstocke.
    »Super …«
    Sie liefen über das Krankenhausgelände – das noch immer vierhundert Veteranen aus Chelsea in ihren altmodischen roten Uniformröcken eine Unterkunft bot –, an dem National Army Museum vorbei und hinunter zur Albert Bridge.
    »Ich wette, Phil Hendricks klopft sich auf die Schulter«, sagte Thorne.
    »Eher ärgert er sich, dass es ihm nicht früher aufgefallen ist. AB negativ ist die seltenste Blutgruppe, die es gibt, und obwohl er diese Buchstaben selbst öfters in seinem Autopsiebericht verwendete, entging ihm der Zusammenhang mit der Tätowierung.«
    »Richten Sie ihm von mir aus, dass ich ihn zu dieser Leistung beglückwünsche, aber dass er es sich nicht zur Gewohnheit werden lassen soll. Wenn er anfängt, den Polizisten zu spielen, muss ich am Schluss an den Leichen herumschnipseln.«
    Brigstocke lachte. »Ja, richtig. Möge uns Gott davor behüten, dass wir wegen ihm dastehen, als wüssten wir nicht, was wir tun …«
    »Haben Sie Jagos Obduktionsbericht gelesen?«
    »Der wurde heute Morgen gefaxt, und ich sprach mit dem ermittelnden Beamten oben in Nottingham.«
    »Und?«
    »Es war ein Unfall mit anschließender Fahrerflucht. Ob der Unfall absichtlich herbeigeführt wurde …«
    »Wir haben zwei Obdachlose«, sagte Thorne. »Beide mit praktisch identischem Tattoo, und beide sind Opfer eines gewaltsamen Todes. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass hier kein Zusammenhang besteht?«
    »Wir gehen ja bei unserer Ermittlung von einem Zusammenhang aus.«
    »Es geht darum, die Verbindung zwischen Christopher Jago und unserem Freund in der Leichenhalle von Westminster zu finden …«
    Nur noch ein paar Minuten vor sieben Uhr, und die Brücke war bereits beleuchtet; die Lampen schwankten und funkelten über der verstaubten rosa Metallkonstruktion.
    »Damit wäre dann diese Serienmördertheorie endlich erledigt«, sagte Thorne.
    Brigstocke sah ihn fragend an. »Das versteh ich jetzt wirklich nicht.«
    »Zum Beispiel der Modus Operandi. Er überfährt einen in Nottingham. Sechs Monate später kommt er runter nach London und tritt den Nächsten tot.«
    »Die Nächsten.«
    »Das erste Opfer ist entscheidend. Es geht um ihn und Jago. Die anderen zählen nicht.«
    »Ich bin nicht sicher, ob die Verwandten und Freunde das auch so sehen, Tom … »
    Thorne hatte es nicht so gemeint. Trotzdem war ihm klar, dass er Gefahr lief, sich zu sehr auf das erste Opfer zu konzentrieren und die zu vergessen, die um die anderen Toten trauerten. Er dachte an Paddy Hayes’ Sohn, der den Stecker herausgezogen hatte. An Caroline und die anderen, die versucht hatten, während Radio Bobs Beerdigung zu lächeln.
    »Und was hat es mit den Blutgruppen auf sich?«, fragte Brigstocke.
    Linker Hand erstreckte sich der Battersea Park nach Osten. Thorne sah einige Jogger und Radfahrer auf den Wegen. An der Peace Pagoda fand eine Veranstaltung statt.
    »Einen medizinischen Hintergrund kann ich mir nicht vorstellen«, sagte Thorne. »Das erste Opfer hatte keine Krankheit, die darauf hinweisen würde. Und Jago?«
    »Auch nichts.«
    »Tja, also …«
    »Ein Armband wär außerdem einfacher.«
    »Und der Fußballansatz?«
    Brigstocke hatte bereits von Hollands Idee gehört, was die Abkürzung bedeuten könnte, und Thorne hatte ihm erzählt, was Spike über die Hooligans gesagt hatte. »Wäre möglich. Wir können es keinesfalls von der Hand weisen.«
    »Was meint Ihr Profiler dazu?«
    »Dafür ist es noch ein bisschen früh. Cochrane bearbeitet gerade die neuesten

Weitere Kostenlose Bücher