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Tom Thorne 05 - In der Stunde des Todes

Titel: Tom Thorne 05 - In der Stunde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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glauben gar nicht, wie viele unanständige Briefchen in den Stiefeln dieser Jungs landen.«
    Das Büro, von dem aus man Whitehall überblicken konnte, war sehr groß für nur zwei SPIOs, aber dafür etwas heruntergekommen. An der grünen Tür und den lindgrünen Wänden blätterte die Farbe ab, und obwohl die dunkle Farbe es nur erahnen ließ, lag auf dem braunen Teppich wahrscheinlich eine ebenso dicke Staubschicht wie auf der Neonröhre an der Decke. Auf verschiedenen Pinnwänden hingen Tabellen, verblichene Landkarten und auf einer davon ein Farbfoto der Königin, das sie in einem ihrer geliebten überdimensionierten Kinderwagen zeigte.
    Obwohl viele der Angestellten hier Zivilbeamte waren, handelte es sich bei diesen beiden tatsächlich um ehemalige Armeeoffiziere. Das war bereits anfangs klargestellt worden, als die beiden einander vorstellten und dabei den früheren Rang voranstellten.
    Ex-Lieutenant-Colonel Ken Rutherford war untersetzt, von kräftiger Statur, die silbergrauen Haare hatte er geölt und nach hinten gekämmt. Trevor Spiby dagegen, ein ehemaliger Captain bei der Scots Guard, war groß und hatte bereits schütteres Haar. Ein roter Fleck, der eine Verbrennung oder ein Blutschwamm sein konnte, zog sich von seinem Kinn bis unter den Hemdkragen. Beide trugen Hemd und Krawatte, doch während Spiby der Hosenträgertyp war, trug Rutherford eine gemusterte Weste. Ihr unterschiedliches Aussehen und Auftreten erinnerten an ein eingespieltes Komikerpaar, was noch durch den verbalen Schlagabtausch verstärkt wurde, den sie sich lieferten.
    »Einen Tee?«
    »Gerne, wenn Sie Kekse dazu hätten.«
    »Können wir welche organisieren?«
    Kitson lehnte dankend ab. Holland ebenfalls.
    »Mir ist nicht klar, warum Sie sich an Media Ops wenden«, begann Spiby.
    Rutherford nickte. »Normalerweise arbeitet die Met doch mit RMP zusammen.«
    Russell Brigstocke hatte erwogen, die Royal Military Police zu kontaktieren, aber in dieser Phase brauchten sie eigentlich nur Informationen. Außerdem war ihm nicht wohl wegen des Pandorabüchsen-Faktors, der so oft eine Rolle spielte, wenn militärische Behörden oder Polizeibehörden etwas voneinander wollten. Was die Besprechung anging, war es seine Entscheidung gewesen, Yvonne Kitson zu schicken. Die meisten Gespräche wurden auf DS-Ebene und darunter geführt, doch in diesem Fall erschien es Brigstocke angebracht, einen Inspector hinzuzuziehen.
    »Es geht eigentlich nur um ein paar einfache Fragen«, erklärte Kitson. »Ich brauche nur einige Informationen. Um ehrlich zu sein, die Kontaktadresse Ihrer Stelle tauchte zuerst auf, als wir Ihre Website aufriefen.«
    »Wie können wir Ihnen helfen?«, fragte Rutherford.
    Holland fasste den Fall kurz zusammen und konzentrierte sich dabei auf die beiden Toten mit den Tätowierungen, von denen sie inzwischen vermuteten, dass es sich bei ihnen um ehemalige Soldaten handelte.
    »Klingt ausgesprochen wahrscheinlich«, sagte Spiby. »Viele lassen sich ihre Blutgruppe eintätowieren, natürlich gibt es auch andere Motive.«
    »Zu viele aber auch wieder nicht.« Rutherford blickte über seinen Computer. »Wer zu viele Tätowierungen hat, wird beim Militär häufig gar nicht erst genommen.«
    »Ich nehme an, Sie wissen nicht, was der andere Teil der Tätowierung bedeutet?« Holland reichte ihm einen Zettel. Rutherford setzte sich die Lesebrille auf, die er an einer Kette um seinen Hals trug. Er betrachtete die Buchstaben eine Weile, bevor er den Zettel an Spiby weiterreichte.
    »Offensichtlich Initialen, aber mir fällt dazu nichts Militärisches ein.«
    »Gibt es Unterlagen zu bestimmten Kennzeichen Ihrer Soldaten?«, fragte Holland. »Narben, Tätowierungen, irgendetwas in dieser Art.«
    »Ich fürchte nicht.« Spiby blickte zu Rutherford, der entschieden den Kopf schüttelte. »Medizinische Unterlagen, das ja, aber nichts Detailliertes.«
    »DNS?«
    »Würde mich wundern.«
    »Zähne?«
    »Ja, ich denke schon. Muss ich aber überprüfen …«
    Kitson beugte sich vor, um ihre leere Tasse auf Spibys Schreibtisch abzustellen. »Wir haben nur den Namen von einem der beiden Toten. Wir hoffen, mit dieser Information auch den anderen zu identifizieren. Bis auf die unterschiedlichen Blutgruppen sind die Tätowierungen identisch, weshalb wir davon ausgehen, dass sie zur selben Zeit gemacht wurden. Vielleicht dienten die beiden zusammen.«
    »Der Gedanke liegt nahe«, sagte Rutherford.
    »Wir dachten, wenn wir Ihnen den Namen dieses Mannes geben,

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