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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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schöne Frau und ausgerechnet darum, gemessen an menschlichen Maßstäben, unvollkommen; Zek Föener hingegen vereinte so viele kleine Fehler in sich, dass sie schon wieder vollkommen wirkte! Ihre Lippen zum Beispiel waren eine Idee zu voll. Mehr noch, sie fingen an zu beben, wenn Zek zornig war. Ihr Kiefer stand etwas vor, und wenn Zek sich ärgerte, lief um ihre Mundwinkel ein Zucken. Anders als bei Siggi – und, was das anging, auch bei Turkur Tzonov – waren Zeks beide Gesichtshälften keineswegs symmetrisch, aber gerade dies machte sie so sympathisch. Trask jedenfalls wusste, wem er den Vorzug gab.
    Er wusste ebenfalls, dass er diese Gedanken mit niemandem teilte, denn Zek würde sein Vertrauen nicht missbrauchen. Niemals würde sie seine Gedanken lesen, wenn er es nicht ausdrücklich wünschte. Denn obwohl die übersinnlich begabten Agenten des E-Dezernats so eng wie nur möglich zusammenarbeiteten, war es wesentlich, dass sie so etwas wie eine Privatsphäre behielten und ihre Persönlichkeit nicht aufgaben. Und da Zek selbst eine großartige Telepathin war, verstand es sich auch von selbst, dass sie sich an diesen Kodex hielt.
    Andererseits konnte es bei der Ausübung ihrer Pflicht, zumindest rein theoretisch, beispielsweise wenn das Leben eines Kollegen in Gefahr war oder gar die Existenz des E-Dezernats auf dem Spiel stand, durchaus einmal notwendig werden, dass sie ihre Gedanken miteinander verschmelzen mussten, um als Einheit zu agieren. Bisher war so etwas noch nie vorgekommen, und das würde es auch nicht, solange der Preis dafür ein Schaden an der Persönlichkeit war.
    Dennoch hätte Trask zu gern gewusst, wie er denn nun auf Zek wirkte. Auch er hatte sich ganz gut gehalten, wenn auch vielleicht nicht ganz so gut wie sie.
    »Ben«, sagte sie schließlich und musterte ihn von oben bis unten. »Du hast dich ganz gut gehalten!« Hätte er es nicht besser gewusst ... Doch nein, das würde sie niemals tun! Sie brachte ein halbherziges Lächeln zustande. Vielleicht war sie ja müde.
    »Das habe ich mir auch gerade gedacht«, entgegnete er. »Ich meine, natürlich von mir! Du dagegen ...«, er zuckte die Achseln, »... bist nicht einen Tag älter geworden!«
    »Du Schwindler!« Ihr Lächeln war immer noch schwach. »Aber immerhin, ein netter Versuch!«
    »Wann bist du angekommen?« Sie reichten einander die Hände und umarmten sich flüchtig.
    »Vor zwei Stunden. Mit der Nachtmaschine aus Athen.«
    »Allein?« Trask hob eine Augenbraue. David Chung erschien in der Tür vor Trasks Büro und trat zu ihnen. Er versuchte, Trask ein Zeichen zu geben. Doch es war schon zu spät.
    Zek erwiderte Trasks Blick, ohne auch nur zu blinzeln. »Jazz ist vor sechs Wochen gestorben«, sagte sie leise. »Er war seit fast einem Jahr krank.«
    Trask schloss die Augen und seufzte schwer. »Oh, Zek! Es ...«
    Er wollte sie in den Arm nehmen, doch sie wich einen Schritt zurück und schnitt ihm das Wort ab. »Bevor Jazz starb, wollte er, dass ich noch ein paar Dinge in Ordnung bringe. Um Harrys willen!«
    »Ist das der Grund, warum du hergekommen bist?«
    Sie nickte. »Außerdem dachte ich mir, ihr könntet mich vielleicht brauchen. Seit ungefähr einer Woche habe ich so eine Ahnung, dass etwas im Schwange ist. Ich meine, nachdem Harry ... von uns gegangen war, fühlte ich mich irgendwie leer, einfach abgeschaltet. Aber seit fünf oder sechs Tagen kommt es mir so vor, als habe jemand den Schalter wieder umgelegt. David hier hat mir ein paar Sachen erzählt, aber nicht alles. Na ja, ich denke, das wirst du wohl übernehmen wollen.«
    »Heißt das, du willst wieder mit uns zusammenarbeiten?« Er konnte es kaum glauben.
    Abermals nickte sie. »Vorerst jedenfalls. Jazz hätte es so gewollt.«
    Trask spürte, dass sie die Wahrheit sprach. »Ich sehe, dass du auf dem Laufenden bist«, sagte er. Und zu Chung, nun etwas eindringlicher: »Wo sind überhaupt alle?«
    »In der Einsatzzentrale – bei der Arbeit. Sie halten die Augen auf, treffen ihre Vorbereitungen oder warten ganz einfach – auf dich. Ein einziges Wort von dir und wir holen ihn raus!«
    »Ihn rausholen? Das wäre nur das letzte Mittel«, meinte Trask. »Aber ihn herausgeleiten – das ist etwas anderes.« Abermals blickte er Zek an. »Hast du schon alle kennengelernt? Weißt du Bescheid? Hat David sich um dich gekümmert? Ich meine, ich will dich nicht ins kalte Wasser werfen, Zek! Aber du hast recht: Hier ist etwas im Schwange!«
    Damit war das Eis gebrochen, und Zeks

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