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Totenhaut

Titel: Totenhaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Simms
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gesessen hatte.
    »Uff, tut das gut«, seufzte Alice und streckte ihre Füße aus, ganz genau so, wie es die Frau neben ihr getan hatte.
    »Und wie«, stimmte die Nachbarin ein. »Meine Knöchel sind so geschwollen, das fühlt sich an, als würde ich die ganze Zeit im Flugzeug sitzen.«
    Alice lächelte. »Haben Sie schon eine von diesen kühlenden Salben probiert, die’s extra für die Füße gibt? Die sind wunderbar.«
    »Nein, aber die Idee ist nicht schlecht.«
    Die beiden Frauen unterhielten sich ganz ungezwungen über ihre gemeinsamen Erfahrungen mit der Schwangerschaft. Jon und der andere Mann lehnten sich zurück.
    Jon war erleichtert, dass ihre jeweiligen Frauen zwischen ihnen saßen und sie sich nicht unterhalten konnten.
    »Schön, so viele von Ihnen wiederzusehen«, begrüßte sie die Gesundheitsberaterin ein paar Minuten später. Dann zog sie einfache blaue Vorhänge vor die Fenster und verkündete: »Heute Abend sehen wir uns das Geburtsvideo an, von dem ich letzte Woche gesprochen habe. Es ist nicht gerade das, was man abends so im Fernsehen zu sehen bekommt, aber ich kann Ihnen versichern, dass man sich so etwas durchaus vor der eigenen Entbindung anschauen sollte.«
    Jon nippte an seinem Tee und stellte verärgert fest, dass kein Zucker drin war.
    »Gut«, fuhr die Gesundheitsberaterin fort. »Sitzen wir alle bequem?« Sie schaltete den Fernseher ein und trat dann mit der Fernbedienung für den Videorekorder in der Hand beiseite. Sie hielt sie drei Zentimeter vom Gerät entfernt und drückte auf einen Knopf. »Mist«, meinte sie, sofort aus dem Konzept gebracht. »Das sollte eigentlich einsatzbereit sein. Mary, kannst du mit diesem Ding umgehen? Die kleine Anzeige auf dem Videorekorder sagt, dass er abspielt.«
    Jon stöhnte innerlich auf, als die Frau, die ihnen ihren Tee gemacht hatte, unschlüssig aufstand. Sie strich sich ein paar Strähnen ihres grauen Haars hinter die Ohren, beugte sich der Fernbedienung zwar entgegen, war aber offenbar nicht gewillt, sie ihrer Kollegin wirklich abzunehmen. »Ich weiß nicht, Marjorie. Hat Trevor das Scart-Ding reingesteckt?«
    »Er hat gesagt, alles ist bereit. Ich habe keine Ahnung.«
    Noch einmal ging Marjorie mit der Fernbedienung auf den Rekorder los. »Nichts.«
    »Ist er auf AV gestellt?«, fragte Jon und setzte sich auf.
    »Wie bitte?«, fragte sie zurück. Sie klang erleichtert und streckte ihm die Fernbedienung umgehend entgegen.
    Jon stand auf, überprüfte, dass alle Kabel auf der Rückseite ordentlich in den Buchsen steckten, dann drückte er den TV/AV-Knopf. Augenblicklich erschien auf dem Bildschirm die Nahaufnahme der geöffneten Beine einer Frau, und rasches Keuchen erfüllte den Raum. »Wenn das nicht etwas aus Trevors Privatsammlung ist, dann haben wir wohl Glück.«
    »Ja. Danke«, entgegnete Marjorie mit verkniffenem Lächeln, während ein paar der Männer ein Prusten unterdrückten.
    Jon setzte sich und spürte gleich darauf einen scharfen Stich zwischen den Rippen, der aus Alice’ Richtung kam. Schreie waren zu hören, und ein knollenartiger blauer Klumpen versuchte, sich aus der Frau zu zwängen. Die Innenseite ihrer Schenkel war mit Blut und Schleim verschmiert.
    »Wir haben den Anfang verpasst, aber das macht nichts«, verkündete Marjorie. »Wie Sie sehen, sieht man das Köpfchen gerade erst. Die Mutter liegt seit fünf Stunden in den Wehen, und der Muttermund ist vollständig geöffnet. Alles ist dort, wo es sein sollte.«
    Die Schreie der Frau verklangen zu Schluchzern, und eine Stimme aus dem Off sagte: »Das ist großartig. Sie machen das großartig, Karen. Sagen Sie mir, wenn die nächste Wehe kommt. Nehmen Sie ein bisschen Lachgas, wenn Sie mögen.«
    Die Kamera schwenkte nach oben und zeigte den aufgetriebenen Bauch, dann den Kopf und die Schultern einer Frau mit wirrem Haar. Schockiert sah Jon, dass sie vollkommen nackt war. Ihre Brustwarzen standen riesig und angeschwollen links und rechts zur Seite.
    Ein Mann mit aschfarbenem Gesicht saß am Kopfende des Bettes und hielt der Frau eine Plastikmaske übers Gesicht. Als er sah, dass die Kamera auf sie gerichtet war, versuchte er, ihr das Laken über die Brüste zu ziehen. Doch kaum waren sie bedeckt, riss die Frau es weg und sog gierig die Luft unter der Maske ein. Nach ein paar Sekunden versuchte er, sie ihr wegzuziehen, doch sofort umklammerte ihre Hand die seine, ihre Fingernägel bohrten sich tief in sein Fleisch.
    »Karen hat sich für eine natürliche Geburt

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