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Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Titel: Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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diesen Fall zu lösen? Ich dachte an Maeve und meine Kinder. Ich gehöre normalerweise nicht zu denjenigen, die Ausflüchte suchen, aber hatte ich nicht schon genug Probleme? Brauchte ich noch eine Krise?
    Paul Martelli legte seine Hand auf meine Schulter. »Sie gehen mit dieser schrecklichen Situation hervorragend um, Mike«, lobte er mich, als läse er meine Gedanken. »Es sind diese Versager, die für dieses Chaos verantwortlich sind, nicht wir. Vergessen Sie das nicht.«
    »Hey, kennen Sie den über die behördenübergreifende Großfahndung nach dem Hasen im Wald?«, fragte Ned Mason in einer Ecke des Busses.
    Ich blickte zu ihm auf. Vermutlich hatten wir Zeit genug für einen Witz.
    »Nein«, antwortete ich höflich.
    »Der CIA wird zuerst losgeschickt«, begann Mason. »Der CIA kommt zurück und sagt, es gibt keinen Hasen und keinen Wald. Also werden die Faulen Blöden Idioten losgeschickt, und plötzlich steht der Wald in Flammen. Sie sagen, der Hase hätte pyrotechnische Tendenzen, und sie hätten ihn mit einem Sturmfeuerzeug gesehen. Aber wissen Sie, was passiert, als das NYPD in den Wald geschickt wird?«
    »Nein, aber ich bin sicher, Sie werden es uns gleich verraten«, sagte ich mit dem müden Versuch eines Lächelns.
    Mason redete weiter. Er war ja noch gruseliger als in meiner Erinnerung.

    »Zwei Detectives gehen rein und kommen fünf Minuten später wieder raus. Sie ziehen einen Bären an Handschellen hinter sich her, der ein großes Veilchen hat und ständig sagt: ›Schon gut, schon gut, dann bin ich eben ein Hase.‹«
    Martelli blickte Mason an, während ich die Augen verdrehte.
    »Der Witz war nicht schlecht«, sagte Martelli. »Er war sauschlecht.«

31
    Eugena Humphrey blickte regungslos und wie betäubt in die flackernden Kerzen vor dem Altar. Sie versuchte irgendwie zu verstehen, was in der letzten Stunde passiert war.
    Die Talkmasterin aus Los Angeles wusste, dass sie sich zuerst beruhigen musste, um diese schreckliche Tortur zu überstehen. Die Votivkerzen entlang der Kapellenmauer hatten von Anfang an ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Ihre kleinen, weißen Flammen hinter den goldroten Glasscheiben hatten etwas Beruhigendes, etwas Tröstendes.
    Ich werde die Sache überstehen, sagte sie sich. Eine riesige Anzahl von Rettern musste sich bereits vor der Kirche versammelt haben. Und die Presse. So eine viel beachtete Sache wie diese hier würde aus dem einfachen Grund gelöst werden, dass es nicht anders sein konnte.
    Eugena schluckte schwer und stieß den Atem aus.
    Alles würde sich aufklären.
    Als sie die Kirche zur Trauerfeier betreten hatte, waren ihr diese hohen Mauern viel zu kalt, zu kahl vorgekommen. Doch nachdem sie hinauf zu den Bildern geblickt und gespürt hatte, welche Stille dieser Ort ausstrahlte, hatte sie sich an die Baptistenkirche erinnert, die sie früher, in West Virginia, sonntags mit ihrer Mutter besucht hatte.
    »Mein Gott«, flüsterte eine Frau neben ihr. »Mein Gott, wie wird das hier nur enden?«
    Es war Laura Winston, die New Yorker Modemagazin-Ikone. Die arme Laura zitterte immer noch. Ihre graublauen
Augen wölbten sich vor, als würden sie jeden Moment aus dem chirurgisch gestrafften Gesicht herausfallen. Eugena erinnerte sich an den Versuch, die Trendsetterin in ihre Show zu bekommen. Sie hatte Lauras Privatnummer erhalten und sie persönlich angerufen, um die Idee mit ihr zu besprechen - der Rat der elegantesten Frau der Welt für Menschen aus der echten Welt mit einem entsprechenden Budget.
    Und sie erinnerte sich immer noch an das hohe, gackernde Lachen, das aus ihrem Telefonhörer geknallt war. »Ach, wer hat Ihnen das denn in den Kopf gesetzt?«, hatte Winston gefragt. »Das war sicher Calvin, oder? Sagen Sie Calvin, ich werde bei Eugena auftreten, wenn sie bei Gap arbeitet.«
    Schlimmer noch war es gewesen, als Winston drei Monate später tatsächlich in einer tagsüber ausgestrahlten Talkshow aufgetreten war, in einer Sendung mit dem Titel Haute Couture für Normalos. Aber das war bei Oprah gewesen, Eugenas größter Konkurrentin.
    Und jetzt war die arme Frau zu einem Jammerlappen verkommen, dachte Eugena voller Mitleid.
    Sie war böse gewesen - früher.
    Eugena streckte ihre Hand nach ihr aus.
    Heute war heute.
    Ihre weiche, schwarze Hand berührte die dürre, weiße Hand der Mode-Ikone und drückte sie sanft, bis Winston ihr in die Augen blickte. Eugena legte ihren Arm um die verwirrte Frau, die anfing zu hyperventilieren.
    »Ist gut. Wir sind in

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