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Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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»Hübsches Boot.«
    »Genau genommen eine Yacht«, korrigierte ihn Truett. »Eigentlich darf sich jedes Wasserfahrzeug, das ein Beiboot an Bord hat, Yacht nennen. Und wir haben ein Beiboot an Bord.«
    »So was hätte ich heute Abend auch gut gebrauchen können. Gehört die Ihnen?«
    »Das Schiff gehört meinem Unternehmen - PharmaGen. Schon mal gehört?«
    »Aber klar doch. Übrigens bin ich erst vor ein paar Tagen in Ihrer Zentrale gewesen, um Mitglied im Keystone-Club zu werden - aber davon dürften Sie kaum etwas erfahren haben.«
    »Nein, natürlich nicht. Ich bin sogar stolz darauf, dass unsere DNS-Spender für uns lediglich Zahlencodes sind. Trotzdem danke für Ihre Unterstützung.«
    »Eine Massenstudie, an der eine halbe Million Leute teilnehmen - der Traum jedes Wissenschaftlers.«

    »Es ist ein logistischer Albtraum - aber das macht die Sache ja gerade so spannend. Informationsbeschaffung im größten Maßstab - das ist das A und O unseres Unternehmens.«
    »Komisch«, sagte Nick. »Bislang habe ich gedacht, dass Ihr Unternehmen vor allem auf Vertrauen gegründet ist.« Er ließ die Hand über die kühle weiße Bordwand gleiten. »Was kostet eigentlich so ein Boot -’tschuldigung: so eine Yacht?«
    »Mit allen Extras? Rund zwei Millionen.«
    »Das dürfte ein ganz schönes Loch in Ihre Kapitaldecke gerissen haben. Was hat denn der Aufsichtsrat dazu gesagt?«
    »Der Aufsichtsrat hat die Anschaffung sogar ausdrücklich befürwortet.« Truett neigte den Kopf zur Seite und begutachtete Nick. »Was machen Sie eigentlich beruflich, Mr. Polchak?«
    » Doktor Polchak genau genommen - ich habe nämlich promoviert. Wer sich heutzutage eine Dissertation antut, der hat hinterher - einen Berg von Schulden, der jede Yacht in den Schatten stellt. Ich bin bloß ein kleiner Professor aus der tiefsten Provinz - genau genommen aus North Carolina.«
    »Mein Gott, wie bescheiden «, sagte Truett.
    »Bescheidenheit ist eine Zier - finden Sie nicht?«
    »Nein, in meiner Branche eher nicht. Die Yacht hier ist ungefähr zweimal so groß wie alles, was sonst noch auf den drei Flüssen herumschippert, und das ist natürlich kein Zufall. Haben Sie in letzter Zeit mal ein Spiel der Pirates gesehen, Dr. Polchak? Was glauben Sie, was die PNC Bank dafür hinblättern muss, dass sie ihren Namen auf das Stadion schreiben darf? Die Yacht hier liegt jedes Wochenende genau an dieser Stelle, vor allem bei Heimspielen. Außerdem
sorgen wir dafür, dass das Heck vom Stadion aus gut zu erkennen ist. Bisher ist das PharmaGen-Logo deshalb jedes Mal auf der Großbildleinwand erschienen - vor achtunddreißigtausend Fans.«
    »Achtunddreißigtausend Fans - wann haben die Pirates denn zuletzt so viele Zuschauer gehabt?« Nick spähte in das Steuerhaus. Der Kapitänssitz hätte der Brücke des Raumschiffs Enterprise alle Ehre gemacht. Die Instrumententafel war mit glänzendem Mahagoniholz verkleidet, und der Radar- und der Navigationsmonitor leuchteten in einem milden Blau. »Dann ist die Yacht also reine PR? Wäre da ein schönes Werbeplakat nicht deutlich billiger gewesen?«
    »Dabei haben wir die Yacht sogar für den halben Preis bekommen. Die PharmaGen dümpelt nicht einfach auf dem Allegheny herum, sie gibt hier den Ton an. Und genau das gedenken wir auch auf dem Feld der personalisierten Arzneien zu tun - den Ton angeben. Wie Sie ganz richtig bemerkt haben, beruht unser Geschäft vor allem auf Vertrauen. Allerdings wird kein Investor bei Ihnen einen Haufen Geld anlegen, wenn Sie sagen: ›Wir hoffen, dass unsere Geschäftsidee ein großer Erfolg wird.‹ Nein, Sie müssen ihm vermitteln: ›Wir sind erfolgreich. Wenn du jetzt nicht an Bord kommst, hast du Pech gehabt.‹«
    »Und - sind Sie wirklich schon erfolgreich? Wie läuft eigentlich die Rekrutierung Ihrer DNS-Spender? Haben Sie die halbe Million schon zusammen?«
    »Um mit der Forschung zu beginnen, brauchen wir keine halbe Million DNS-Spender«, sagte Truett. »Schon mal von der Marshfield Clinic in Wisconsin gehört? Die arbeiten auf einem ganz ähnlichen Gebiet und bemühen sich, vierzigtausend Freiwillige zu gewinnen, die sich für ihre Studie zur Verfügung stellen - das reicht nämlich für statistisch signifikante
Ergebnisse schon völlig aus. Wir haben bereits jetzt achtmal so viele Freiwillige, und mit unseren Forschungen kommen wir auch sehr gut voran. Das geht Hand in Hand: Je mehr Resultate die Massenstudie erbringt, umso verlässlicher sind auch die Forschungsergebnisse. Wie

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