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Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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gesagt: Alles eine Frage des Vertrauens , Dr. Polchak. Wir stoßen mit unserer Studie rein quantitativ in Dimensionen vor, die alles übertreffen, was bisher jemand gemacht hat. Deshalb werden wir unsere Wettbewerber demnächst buchstäblich vom Markt fegen .«
    »Das heißt, die große Yacht drängt die kleinen Boote beiseite«, sagte Nick. »Aber Größe ist nicht alles; genauso wichtig ist das Tempo. Wenn nun einer Ihrer kleinen Konkurrenten früher mit einem Produkt auf den Markt kommt als Sie -was ist dann? Außerdem muss das Bundesamt für Arzneimittel Ihr Produkt ja erst noch genehmigen - wie lange dauert das eigentlich? Wie lange brauchen Sie noch, bis Sie mit einem Produkt auf den Markt kommen?«
    Truett lächelte.
    »Ich weiß schon«, sagte Nick. »In naher Zukunft.«
    Genau in dem Augenblick kam Riley aus der Kajüte nach oben. Sie war immer noch barfuß, trug aber eine weit geschnittene Hose, eine offene Bluse und darunter ein Kamisol - sündteure Kleider, das erkannte selbst Nick auf den ersten Blick. Sie trat auf das Achterdeck und rieb sich das Haar mit einem weißen Frotteehandtuch trocken. »Danke für Ihre Gastfreundschaft«, sagte sie.
    »Geht es Ihnen wieder besser, Ms. McKay?«
    »Ja, viel besser … Das sind sehr schöne Kleider. Die bekommen Sie natürlich morgen gleich wieder zurück.«
    »Können Sie behalten. Dana hat genug von dem Zeug - dafür sorge ich schon.«

    »Übrigens«, sagte Nick. »Die Lady hat ebenfalls promoviert - Doktor McKay.«
    »Gleich zwei Akademiker? Da müssten Sie doch eigentlich in der Lage sein, mit so einem kleinen Boot fertig zu werden.«
    »Jeder hat so seine Stärken«, erwiderte Nick. »Was ist eigentlich Ihre Stärke, Mr. Truett?«
    »Ich bin vor allem Visionär, Dr. Polchak. Und Vermarkter.«
    »Und worin besteht Ihre Vision?«, fragte Riley.
    »Mir schwebt eine Welt vor, in der niemand mehr sterben muss, weil er ein bestimmtes Medikament nicht verträgt; in der Ärzte aus einer ganzen Palette das richtige Mittel auswählen können, um lebensbedrohliche Krankheiten zu behandeln; in der Arzneien wie intelligente Bomben funktionieren und gezielt Tumore angreifen, ohne das Umgebungsgewebe zu zerstören; in der sich erbliche Krankheiten bereits in der Kindheit feststellen und möglicherweise sogar prophylaktisch behandeln lassen.«
    »Nun, Ihren Prospekt kennen Sie jedenfalls in- und auswendig«, sagte Nick. »Fehlt zur Krönung bloß noch das Feuerwerk.«
    »Wie meinen Sie das Mr. Polchak? Sie reden wie ein Zyniker.«
    »Der Zynismus ist der hässliche Cousin der Bescheidenheit, Mr. Truett. Ich schätze weder mich selbst besonders hoch ein noch die Angehörigen Ihrer Spezies.«
    »Meiner Spezies?«
    »Und Sie selbst?«, mischte Riley sich ein. »Sie haben doch sicher zu all diesen Fragen auch eine persönliche Meinung.«
    »Aber natürlich. Ich träume von einer Welt, in der man sich ein Medikament wie einen Kaffee bestellen kann: stärker
oder schwächer und natürlich auf Knopfdruck. Dann steht PharmaGen bereit und serviert Ihnen den gewünschten Kaffee. Ich sehe eine Welt, in der alternde Baby-Boomer für die neuesten hochwirksamen individualisierten Medikamente jeden Preis bezahlen. Mit anderen Worten, Dr. McKay - ich sehe Dollarzeichen vor mir, und ich schäme mich nicht, das offen auszusprechen. Ich habe siebzig Millionen Dollar aufgetrieben, um dieses Projekt anzuschieben, und ich hoffe, am Ende das Vielfache dieses Betrags zu verdienen. Allerdings geht es mir nicht nur darum, Geld zu machen - noch viel wichtiger ist für mich der Erfolg . Denn wenn sich erst der Erfolg einstellt, kommt das Geld ohnehin von allein.«
    Nick beobachtete Truett. Der Mann könnte den ganzen Abend über PharmaGen reden, dachte er. Der ist felsenfest von seiner Sache überzeugt. Tatsächlich hatte der Unternehmer jede Frage bereitwillig beantwortet und darüber sogar seine geladenen Gäste vergessen, bloß um zwei völlig Fremde von seinem Traum zu überzeugen. Seine Begeisterung war von einer geradezu hypnotischen Wirkung, und er konnte andere zweifellos in seinen Bann ziehen. Vielleicht war die Yacht die zwei Millionen wirklich wert, wer konnte das schon sagen? Eines war jedenfalls klar: Tucker Truett selbst war sogar noch viel mehr wert.
    »Kennen Sie zufällig meinen Kollegen Dr. Lassiter?«, fragte Riley.
    »Oh ja, einer unserer ersten Investoren«, sagte Truett. »Der Mann hat ebenfalls eine Vision.«
    »Tatsächlich? Wieso das?«
    »Die meisten Leute investieren ihr

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