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Totgelebt (German Edition)

Totgelebt (German Edition)

Titel: Totgelebt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Hagemann
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War nicht mehr zu halten“, sagte der Mann. „Dann hat er sofort die Polizei angerufen, hatte zum Glück sein Handy dabei, das war so gegen viertel vor fünf. Ich habe alle Daten des Mannes aufgenommen, falls sie noch mal mit ihm sprechen möchten. Ansonsten ist der Tatort unverändert, der Mann hat nichts berührt .“, fasste er die Fakten zusammen.
    Paula sah daraufhin den Gerichtsmediziner erwartungsvoll an. „Wie immer, Frau Kollegin, ich kann noch nicht allzu viel sagen.“
    In diesem Moment traf Max am Tatort ein, stellte sich kurz vor, begrüßte Paula, sah sich ebenfalls die Leiche an und hörte zu, was der Mediziner zum jetzigen Zeitpunkt zu dem Toten sagen konnte.
    „Todeszeitpunkt würde ich nach Augenfarbe und Leichenstarre wieder so auf Mitternacht schätzen, plus minus eine Stunde. Zumal der Junge nackt ist und somit die Totenstarre eher einsetzt. Fremdverschulden ist auch hier zunächst auszuschließen, absolute Gewissheit bringt, wie immer, die Autopsie. Tod durch einen Schuss in die Schläfe, mit der rechten Hand ausgeführt. Mehr nachher, ich nehme die Autopsie direkt vor, sobald ich die Leiche bei mir auf dem Tisch habe. Ich melde mich wenn ich mehr sagen kann.“ Damit verabschiedete sich der Gerichtsmediziner. Nachdem die Spuren gesichert waren, traten Paula und Max näher an den toten Jungen heran. „Sieht genauso aus, wie der Selbstmord von Lotte Jansen. Er hat sich auch ausgezogen, seine Kleidung neben sich hingelegt und sich dann erschossen. Das ist wohl kein Zufall mehr. Wenn uns Morgen die Spurensicherung sagt, dass der Junge nicht alleine bei seinem Tod war, sondern ihm irgendjemand gegenüberstand und ganz ruhig dabei zugesehen hat, wie er sich in den Kopf geschossen hat , haben wir ein Problem.“, gab Max zu bedenken.
    „Ich weiß, es besteht definitiv ein Zusammenhang zwischen den beiden Todesfällen. Dazu muss ich nicht erst die Autopsie abwarten.“ Paula richtete sich an den jungen Beamten: „Gab es so etwas wie eine Karte, einen Abschiedsbrief des Jungen, der hier bei seiner Leiche lag?“ fragte sie ihn.
    „Ja, die Spurensicherung hat ihn schon eingetütet.“ Er holte eine Tüte mit einer Karteikarte hervor und hielt sie Paula und Max so hin, dass beide die Worte darauf lesen konnten „ Durch mich lebst und existierst du .“ Paula bemerkte, dass Max sie von der Seite aus anstarrte.
    In Paula Kopf rasten die Gedanken. „Womit haben wir es hier zu tun? Mit einem Perversen, der sich daran aufgeilt, wenn sich junge Menschen selbst umbringen? Es besteht doch eindeutig ein Zusammenhang zwischen diesen beiden Selbstmorden. Dieser Zusammenhang kann nur in einer Person liegen, die bei den Tötungen am Tatort war und seelenruhig zugesehen hat, wie sich die Kinder umbringen. Sie schaut zu und legt dann eine Karte mit einem schlauen Spruch neben die Leiche. Was soll das?“ Max konnte ihr darauf keine Antwort geben. Er zog Paula vom Tatort weg. „Komm, lass uns Frühstücken. Wir können beide einen Kaffee gebrauchen. Dann überlegen wir, wie wir weiter vorgehen sollen.“
     
    Nach dem Frühstück gingen sie ins Polizeipräsidium. Wie versprochen hatte der Gerichtsmediziner schon angerufen. Paula rief sofort zurück. Sie hatte schlechte Laune, sie war unausgeschlafen und hatte das unbestimmte Gefühl, dass hier irgendetwas ganz und gar nicht stimmte. Max starrte sie während des Gesprächs gespannt an, er brannte darauf Details zu erfahren und versuchte aus Paulas knappen Angaben etwas herauszuhören. Ohne Erfolg. Sie legte auf, sofort fragte er „Und? Erzähl schon.“
    „Also“, begann Paula, „es ist alles exakt so wie bei Lotte Jansen. Der Junge hat sich selbst getötet, keine Fremdeinwirkung festzustellen, die zum Tode geführt haben könnte. Keine Gewalteinwirkung , die mit dem Tod in Verbindung steht , bis auf einen heftigen blauen Fleck am Rücken, der definitiv noch sehr frisch war und gegebenenfalls beim Tod passiert sein könnte. Zudem weist der Junge weitere Wunden auf, die auf Misshandlungen schließen lassen können. Die Todesursache ist aber auch hier der Schuss in den Kopf.“
    Damit endete ihre Zusammenfassung und sie schaute auf ihren Schreibtisch hinunter. Sie dachte nach. Nach einigen Sekunden des Schweigens fuhr sie fort „Wir müssen schauen, was die Ballistiker sagen, ob es der gleiche Waffentyp ist, dann soll uns die Spurensicherung sagen, ob wir dieses Mal ein paar Spuren, Haare, Fasern oder ähnliches von einer fremden Person haben. Und

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