Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

Titel: totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
Vom Netzwerk:
ma’ ruhig. Es reicht, wenn die Mama am Ausrasten is’.« Dann fixierte sie mich mit zusammengekniffenen Augen und zischte: »Verarsch mich nich.«
    Ich glaubte, zwei verschiedene Menschen vor mir zu haben, und wäre ich mir meiner Sache nicht hundertprozentig sicher gewesen, dann hätte ich mir gewünscht, lieber unterm Tisch zu liegen und ein Hund zu sein. So aber sagte ich: »Nein. Tu ich nicht. Es ist, wie ich es dir sage. Und noch etwas: Als du Rudi eine getunkt hast, ist er da zu einer blonden Frau geflüchtet? Nein. Rudi war gestern bei Winnie und mir. Er hat bei uns übernachtet, weil du wie eine schwarze Witwe in seiner Wohnung gehockt hast. Er ist abgehauen, weil er nicht wollte, dass du noch mehr Unheil anrichtest – vor allem in seinem Gesicht.«
    Elli warf ihr Handy mit lautem Knall auf den Tisch. Davidoff zog den Kopf ein.
    »Guck selber – und dann sag mir nochmal, dass ich Scheiße erzähle.«
    Ich klappte das Handy auf und traute meinen Augen nicht. Rudi auf einem Barhocker in der
Roten Laterne
.
    »Elli, das kann nicht sein. Jetzt glaub mir doch!«
    »Ja, was denn? Das ist doch Rudi. Oder hab ich ’ne Halluzi oder was?«
    Ich schüttelte den Kopf. Konnte es möglich sein, dass Rudi ein Doppelleben führte? Aber wie denn? Von der Theke meldete sich Kai-Uwe Hasselbrink zu Wort. »Darf ich mal ... was sagen?«
    »Nein«, sagten Elli und ich wie aus einem Mund, und ich setzte nach: »Mit Schalke hat das nichts zu tun!«
    Sie nahm Davidoffs Leine, legte einen Fünfzig-Euro-Schein auf den Tisch und ging zur Tür.
    »Elli, rede doch noch mal mit Rudi. Wer weiß, wer die Frau ist, vielleicht gibt’s für alles eine simple Erklärung, vielleicht ist sie nur eine ...«
    »Freundin?«, sagte sie resigniert. »Die Leier kenn ich. Und ich weiß, dass ich das nicht brauchen kann. Wenn der meint, er müsste noch mal schnell über ’ne andere rüberrutschen, bevor er zu mir kommt, hat er sich getäuscht.«
    »Wann hast du das Foto denn gemacht?«, fragte ich, um einen letzten Rettungsversuch zu starten.
    »Viertel nach elf.«
    Ich zuckte mit den Schultern, tja, Rudi, da kann ich für dich jetzt leider auch nix mehr tun, da warst du tatsächlich nicht mehr bei Berti gewesen, sondern längst unterwegs.
    »Siehste«, sagte Elli, »Noch Fragen? Aber eins sag ich dir. Die Alte krall ich mir, und danach sieht die aus wie ’ne zertretene Mülltonne.«
    Nun ja, ich hätte Elli sagen können, wo sie ›die Alte‹ finden kann. Aber ich behielt mein Wissen lieber für mich – nicht auszudenken, was Elli in ihrem Zorn alles hätte anrichten können.

Kapitel 14
    Von Hasselbrinks Telefon rief ich in Winnies Wohnung an. »Winnie, Maggie hier. Wie gut, dass du schon zu Hause bist. Ich muss unbedingt mit dir reden. Hier ist irgendwas total komisch.«
    »Hier auch«, sagte er.
    »Ja, ja, aber meins ist viel seltsamer. Wir müssen Elli helfen. Irgendwas stimmt mit Rudi nicht.«
    »Was du nicht sagst«, antwortete er mit müder Stimme. »Erst mal würde ich sagen, dass mit meinem Kühlschrank was nicht stimmt.«
    »Oh, das. Ich werde morgen einkaufen gehen. Versprochen.«
    »Aber ich habe jetzt Hunger.« Wie sich die Nöte glichen?! Beinahe hätte ich gesagt: Geh zu Gerrit, bilde eine Selbsthilfegruppe, aber ich hielt mich zurück.
    »Ich bring dir von unterwegs ‘ne Pizza mit.«
    Winnie seufzte. »Ich will keine Pizza. Ich geh jetzt ins Bett.«
    »Macht der Fall Probleme?«
    »Und wie.«
    »Und Nikolaj?«
    »Fünfundzwanzig SMS, und meine Mailbox hab ich abgeschaltet. Sei nicht so laut, wenn du nach Hause kommst.«
    »Verstehe. Und der Tote?«
    »Schickt keine SMS ... Und jetzt gute Nacht.«
    Hasselbrink starrte mich an. »Ärger?«
    »Sieht so Ärger aus?«, gab ich zurück.
    »Irgendwie schon.«
    »Nein, Hasselbrink. Ärger sieht so nicht aus. Kacke am Dampfen sieht so aus. Wenn Winnie nicht reden will, dann gibt es richtig was zum Nachdenken.«
    »Ich meinte eigentlich die Sache mit Elli. Mein Gott, vor der muss man sich ja fürchten.«
    »Du kannst beruhigt sein, du passt nicht in ihr Beuteschema.«
    »Du hast Nerven, Maggie. Die hat mir den ganzen Laden leergemacht.«
    »Nee, Hasselbrink. Hat sie nicht. Du machst deinen Laden selber leer. Mit deinem ewigen Schalke-Gefasel. Ich wette mit dir, dass niemand hier drin gewesen ist, bevor Elli aufgetaucht ist.«
    Hasselbrink grummelte vor sich hin, und ich wusste, dass ich recht hatte. Und ich wusste, dass die fünfzig Euro noch lange nicht abgedient waren. Ohne Kai-Uwe zu

Weitere Kostenlose Bücher