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Tränen im Regen

Tränen im Regen

Titel: Tränen im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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Matt. „Hierher liefern Händler und Baufirmen aus der Stadt alles mögliche Zeug. Wir verwerten, was wir wieder benutzen können, der Rest wird zerque...“ Matt unterbrach sich und verzog das Gesicht, bevor er, „Entschuldige“, murmelte.
    „Ist schon gut“, sagte Kilian nur. Er hatte nicht vergessen, was dieser Polizist ihm erzählt hatte. „Welcher Tag ist heute?“
    „Sonntag. Gleich acht Uhr Abends.“
    „Morgen wäre ich tot gewesen.“
    Kilian schauderte bei dem Gedanken, während Samuel schweigend die Lippen zusammenpresste und schwieg. Morgen früh hätten die Arbeiter hier angefangen ihren Job zu machen und er wäre entsorgt worden. Kilian wurde übel bei dem Gedanken, wie viele Menschen von diesem korrupten Bullen in den vergangenen Jahren schon 'entsorgt' worden waren. Hoffentlich konnte Dale diesen Dreckskerl erwischen, bevor er sich mit seinen Kumpanen aus dem Staub machte.
    „Der Cop. Was ist mit...?“
    „Dale hat ihn geschnappt“, unterbrach ihn Samuel lächelnd und das war die beste Nachricht des Tages. Kilian seufzte erleichtert auf. „Ich habe nicht alles mitgekriegt, aber als wir gerade bei deinen Vätern zu Hause Kriegsrat hielten, bekam er einen Anruf. Ein Informant hat alle Namen genannt, die er wusste, nachdem man ihm im Austausch dafür Straffreiheit und Zeugenschutz angeboten hat, damit wir dich finden. Dales Einsatztruppe, die aus New York meine ich, hat daraufhin mit irgendwelchen ziemlich ominösen Bekannten von Adrian einige Leute eingekreist und die haben ausgepackt, um ihren Arsch zu retten. Der Rest wurde am Flughafen geschnappt. Es kam zu einer Schießerei in einem privaten Hangar, von dem aus die anderen Kerle außer Landes verschwinden wollten. Von denen wirst du keinen mehr wiedersehen.“ Samuel seufzte leise. „Dale ist beinahe durchgedreht, als die Nachricht kam, dass alle tot sind.“
    Kilian begriff sofort. „Ihr hättet mich nie gefunden.“
    „Keine Ahnung“, gab Samuel zu. „Wir hatten keinen Anhaltspunkt, rein gar nichts. Das Foto, das Dale bekommen hatte, gab nichts her und der Informant wusste nicht genug, um uns helfen zu können. Wo diese miesen Cops ihre Zeugen entsorgten, wusste niemand. Bis jetzt.“
    Es war genug. Kilian wollte nichts mehr hören. Ihm war von Anfang an klar gewesen, dass nur ein Wunder ihn retten könnte, und es war gekommen. In Form eines Spielers, den er vor Monaten direkt an der Wohnungstür abgewiesen hatte. Dafür würde Kilian für ewig in Matts und Pauls Schuld stehen. Wenn die Brüder nicht zufällig nach Matts Handy gesucht hätten, wäre er in weniger als zwölf Stunden mausetot gewesen. Kilian wurde schwarz vor Augen.

    Als er wieder zu Bewusstsein kam, waren jede Menge Stimmen um ihn herum. Er wollte gar nicht wissen, wer alle diese Menschen waren. Kilian wollte überhaupt nichts mehr wissen. Alles, was er wollte, war nach Hause gehen. Zu Dale, Colin und Mikael. Einfach nur weg von hier. Ein Windstoß ließ ihn erzittern. In dieser Kiste war es schon eisig gewesen, aber hier draußen war die Kälte noch ein weiterer Schock.
    Er zuckte zusammen, als ihm jemand eine weitere Decke umlegte und hielt sich an Samuel fest, der leise auf ihn einredete. Die ganze Zeit hatte er irgendwie Samuels Stimme im Ohr gehabt. Ob das reine Einbildung gewesen war oder Wirklichkeit, wusste Kilian nicht. Ihm war so kalt. Wieso war er immer noch hier? Wieso konnte Samuel ihn nicht einfach von hier wegbringen?
    „Nach Hause“, bat er, worauf Samuel sich neben ihm auf die Kiste setzte und ihn ganz vorsichtig auf seinen Schoß zog. Kilian stöhnte vor Schmerzen auf, weil es wehtat. Alles tat ihm weh.
    „Sie haben einen Hubschrauber angefordert. Wir sind außerhalb der Stadt. Krankenwagen würde zu lange dauern“, sagte Samuel und gab ihm erneut einen Kuss auf die Stirn. „Halt noch ein bisschen durch, hörst du? Ist gleich vorbei.“
    „Nach Hause“, flüsterte er.
    „Vergiss' es“, widersprach Samuel darauf ernst. „Du bist unterkühlt und deine Gelenke sind steif von der unnatürlichen Haltung in dieser verdammten Kiste. Du gehst ins Krankenhaus.“
    „Will kein Krankenhaus“, begann Kilian zu nörgeln, weil er ahnte, dass Samuel nicht mit sich handeln lassen würde.
    „Ist mir egal, Kilian, du gehst ins Krankenhaus.“
    „So schlimm sind Krankenhäuser gar nicht“, mischte sich Matt ein und grinste frech, als Kilian ihn empört ansah. „Hey, ich war als Bengel ständig in einem, weil ich mir was gebrochen hatte. So schlimm

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