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Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Titel: Träume wie Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nachdenke, muss ich sagen, dass du dich in der Lange-schmachtende-Blicke-Disziplin recht wacker geschlagen hast. Und erst die schwereren Kaliber. Mich in die Arme zu nehmen und eine steile Wendeltreppe hinaufzutragen …«
    »Du hast doch gar keine steile Wendeltreppe.«
    »Könnte ich mir aber vorstellen.« Aus einem Impuls heraus beugte sie sich zu ihm rüber und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. »Ich bin froh, dass du nicht mehr böse auf mich bist.«
    »Wer sagt denn, dass ich das nicht mehr bin? Ich prügle mich nur nicht gerne beim Fahren.« Er verfiel in ein kurzes Schweigen. »Wegen Mrs. Lyle«, begann er dann, »ich werde mich im Krankenhaus nach ihrem Zustand erkundigen. Wenn es ihr ein wenig besser geht, könnte sie mir vielleicht einige Fragen beantworten.«
    »Uns«, korrigierte Dora freundlich. »Sie ist aus dem Koma erwacht. Ihre Nichte war heute Morgen bei mir im Laden.« Sie konzentrierte sich darauf, mit ruhiger Stimme zu sprechen. »Sie hat mir erzählt, dass ihre Tante zu sich gekommen ist, dass die Ärzte sich jedoch bezüglich ihrer Genesung nicht festlegen wollten.«
    »Heute Abend noch einen Besuch bei ihr zu arrangieren, dafür ist es schon zu spät«, meinte Jed nach einer Weile. »Aber ich werde gleich morgen früh versuchen, eine Besuchserlaubnis zu bekommen.«
    »Ich glaube nicht, dass das nötig sein wird. Ich brauche nur Sharon zu fragen – ihre Nichte.« Dora schaute stur geradeaus und versuchte sich nicht über den Mangel an Mitgefühl in seiner Stimme aufzuregen. »Aber das werde ich erst tun, wenn Mrs. Lyle dazu bereit ist. Nach allem, was sie durchgemacht hat, möchte ich nicht, dass man sie einem Verhör unterzieht.«
    Der Wagen fuhr mit hoher Geschwindigkeit auf ihren Parkplatz. »Sehe ich wie ein Gestapo-Mann aus, Conroy? Glaubst du etwa, ich leuchte ihr mit einer Lampe in die Augen, um sie zum Reden zu bringen?«
    Wortlos machte Dora die Tür auf und stieg aus. Jed war noch vor ihr an der Treppe und versperrte ihr den Weg.
    »Dora.« Um Geduld bemüht, nahm er ihre Hände. Sie waren eiskalt und steif. »Ich weiß, was ich tue, und ich bin nicht der Typ, der aus bettlägerigen alten Damen Informationen herausquetscht.« Er sah ihr in die Augen. Er wollte sie nicht darum bitten, tat es dann aber doch: »Vertrau mir.«
    »Das tue ich doch.« Seinen Blick erwidernd, nahm sie seine Hände. »Absolut. Die ganze Sache hat mich nur ziemlich mitgenommen, das ist alles. Gleich morgen früh werde ich mich mit Sharon in Verbindung setzen.«
    »Gut.« Ebenfalls ein wenig mitgenommen, senkte er den Kopf, um sie zu küssen. Schließlich überwand er sich und bat sie: »Bleib bei mir heute Nacht.«
    Aller Kummer wich aus ihren Augen. »Ich hatte gehofft, dass du das sagst.«

19. Kapitel
    Angst vor Krankenhäusern war Dora bislang fremd gewesen. Sie war jung und gesund und hatte sie bisher nur als Besucherin aufgesucht. Sie brachte Krankenhäuser vorwiegend mit Babys in der Neugeborenenstation, Blumensträußen und Schwestern in gestärkten Uniformen in Verbindung, die auf Kreppsohlen lautlos durch die Flure eilten.
    Doch als sie jetzt vor der Intensivstation stand und darauf wartete, mit Mrs. Lyle sprechen zu dürfen, war ihr schwer ums Herz.
    Es war so still hier, dachte sie. Viel zu still. Sie glaubte, den Tod förmlich sehen zu können, der hinter den mit dünnen Vorhängen versehenen Glastüren lauerte und geduldig darauf wartete, seine Wahl treffen zu können. Vom anderen Ende des Flurs drang ein leises, beständiges Schluchzen an ihr Ohr.
    Plötzlich verspürte sie den dringenden Wunsch nach einer Zigarette. Doch gleich darauf trat Sharon durch die Schwingtür. Obwohl sie ziemlich mitgenommen wirkte, erschien ein Lächeln auf ihren Lippen, als sie Dora sah. »Sie ist wach. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie gut das tut, mit ihr sprechen, ich meine, sich richtig mit ihr unterhalten zu können.
    »Da bin ich aber froh.« Bewegt von Schuldgefühlen und zugleich erleichtert, griff Dora mit beiden Händen nach Sharons Hand. »Sharon, das sind Captain Skimmerhorn und Lieutenant Chapman.«
    »Guten Tag. Dora sagte mir, dass Sie sich mit meiner Tante unterhalten möchten.«
    »Wir haben bereits bei dem verantwortlichen Arzt die Erlaubnis dazu eingeholt«, erklärte Brent. »Vielen Dank für Ihre Mitarbeit.«
    »Ich werde alles tun, was nötig ist, um Ihnen zu helfen,
diesen Menschen zu finden, der meiner Tante das angetan hat. Sie erwartet sie.«
    Jed wusste Sharons Blick richtig zu

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