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Trau niemals einem Callboy! (German Edition)

Trau niemals einem Callboy! (German Edition)

Titel: Trau niemals einem Callboy! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Kluger
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und hielt mir ein Wrigley’s Spearmint unter die Nase.
    »Nein danke. Etwas zu essen wäre mir lieber.« Mein Blick wanderte zu der Kühltheke hinüber, in der die Sandwiches nur darauf warteten, von mir verschlungen zu werden. »Deine Gastfreundschaft heute Morgen war nicht so überwältigend.«
    Für einige Sekunden sah er mir in die Augen, während er sich wohl fragte, ob ich die Geldausgabe wert sei. Warum nur waren seine Augen nicht blutunterlaufen, wie es meine bestimmt waren, und warum nur sah er überhaupt nicht verkatert aus? Seine Haare waren ein bisschen zerzaust, aber das machte ihn nur attraktiver. Meine sahen garantiert aus wie ein Rattennest.
    »Warum eigentlich nicht? Vielleicht erfahre ich dann sogar, wie du heißt«, antwortete er.
    Eigentlich hatte ich ihn hochmütig von oben herab anschauen wollen, aber das misslang mir. Stattdessen breitete sich ein ungebetenes Lächeln auf meinem Gesicht aus. Das konnte nur der Gedanke an ein Thunfischsandwich, einen großen Milchkaffee und einen Muffin sein. Bevor er es sich anders überlegen konnte, ratterte ich meine Wünsche herunter.
    »Isst du immer so viel?«
    »Wenn du mich nicht einladen möchtest, lass es eben bleiben«, antwortete ich pampig.
    »Geh nicht gleich wieder an die Decke. Ich hol’s dir ja.«
    Mit einem zufriedenen Grinsen lehnte ich mich zurück. Wenigstens hatte ich jetzt die Genugtuung, ihn mit dem Frühstück finanziell zu ruinieren.
     

»Schau mir in die Augen, Kleines.«
    Humphrey Bogart in »Casablanca«
     
    2
     
    » D as war gut«, flüsterte Alan und schlang seine Arme um mich.
    »Hmmm«, murmelte ich verträumt und kuschelte mich an seine Brust. Nach dem Frühstück im Starbucks, wo wir uns tatsächlich gut unterhalten hatten, fuhr Alan, der mit Nachnamen Warksi hieß, mich nach Hause.Wir landeten noch einmal im Bett und holten alles nach, was wir in der vorangegangenen Nacht versäumt hatten. Zufrieden schloss ich die Augen. Ginge es nach mir, blieben wir den ganzen Tag im Bett.
    »Hast du auch Hunger?«, unterbrach Alan diese wohlige Vorstellung.
    »Ich habe immer Hunger.«
    »Wir könnten noch irgendwo eine Pizza essen gehen«, schlug er vor.
    »Ich habe zwei Tiefkühlpizzen hier. Wenn du Lust hast, können wir sie hier essen und das ganze Bett vollkrümeln.« Alan sah mich mit schiefem Grinsen an.
    »Gar keine schlechte Idee«, meinte er dann und zog mich enger an sich.
     
    Ganz gegen meine sonstige Gewohnheit – eigentlich hasse ich Hausarbeit, Kochen und alles, was damit zusammenhängt – tänzelte ich kurz darauf in die Küche.
    Stace, wie Stacey von ihren Freunden genannt wird, saß an unserer Küchentheke. Ich kenne Stace seit meiner Schulzeit. Wir hatten gleich in der ersten Woche an der Highschool Freundschaft geschlossen. Ebenso wie ich strebte sie damals eine Schauspielkarriere an. Ein halbes Jahr nachdem wir unser Highschool-Diplom endlich geschafft hatten, änderte sie jedoch ihre Meinung und begann eine Ausbildung als Maskenbildnerin und Visagistin. Seit einigen Jahren war sie selbständig, hatte sich in der Branche einen Namen gemacht und hatte es eigentlich gar nicht mehr nötig, sich mit mir eine Wohnung zu teilen.
    »Was ist denn mit dir los?«, fragte sie, als ich, ein Lied vor mich her summend, zwei Pizzen in die Mikrowelle schob. »Und für wen ist die zweite Pizza?«
    »Für Alan.«
    »Für Alan. Und wer ist Alan?«
    »Oh, du wirst schon sehen«, säuselte ich und tanzte durch die Küche.
    »Muss ja ein toller Kerl sein«, meinte Stace in dem vergeblichen Versuch, mehr Informationen zu bekommen.
    »Stimmmmmt«, rief ich und verschwand im Badezimmer, um die paar Minuten zu nutzen, bevor die Pizzen fertig waren.
    »Und was machst du, wenn du nicht damit beschäftigt bist, aus dem Nichts ein Essen zu zaubern?« Ein amüsiertes Lächeln spielte um Alans Lippen.
    »Ich arbeite in der Kantine vom Fox Plaza. Also nicht unbedingt der Stoff, aus dem die Träume sind«, antwortete ich.
Alan hob seine Hand und zeichnete die Konturen meiner Wangenknochen nach. »Und was ist der Stoff, aus dem deine Träume sind?«
    »Nichts Besonderes«, murmelte ich. »Nichts, was sich nicht jede Zweite, die in Hollywood wohnt, auch wünschen würde. Ich will Schauspielerin werden.«
    Sein Finger fuhr eine Linie zu meinem Hals hinunter. »Das hört sich so an, als würdest du selbst nicht viel davon halten«, bemerkte er. Für einen Mann war er erstaunlich aufmerksam. Mir wäre es aber lieber gewesen, wenn er wie all die

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