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Traumhaft verliebt - Roman

Traumhaft verliebt - Roman

Titel: Traumhaft verliebt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Wilde
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nahm sie einen der ihr angebotenen Handschuhe und hielt ihn am kleinen Finger in die Höhe. »Da ist Schmiere dran.«
    »Das sind ja auch Arbeitshandschuhe. Diese Mädchendinger, die du da hast, bieten keinen Schutz für deine Hände. Wir fahren auf abgelegenes Weideland einer Rinderfarm, da gibt es niemanden, den du mit deinem großartigen Gespür für Mode beeindrucken könntest.«
    »Findest du, dass ich ein großartiges Gespür für Mode habe?«
    »Hör auf, nach Komplimenten zu fischen.«
    »Findest du, dass ich gut aussehe?«
    Travis grinste. »Verführerisch gut.«
    »Danke.«
    »Und jetzt zieh die Handschuhe an.«
    »Das zerstört den ganzen Eindruck.«
    »Der ist sowieso hin wegen der Gummistiefel.«
    »Da hast du recht.« Sie steckte die Finger in die Handschuhe. Sie waren viel zu groß. »Sieh mal, ich habe Hände wie Paul Bunyan, dieser riesige Holzfäller.«
    Er lachte. »Es ist lustig, dich so zu sehen.«
    »Was meinst du damit, dass ich aussehe wie ein Clown?«
    »Nein, du siehst so fröhlich aus. Sonst bist du immer so ernst.«
    »He, das Leben ist ernst.«
    »Und genau deshalb brauchen wir diese fröhlichen Momente … damit sie uns durch die schlechten Zeiten bringen.«
    »Du bist ein unverbesserlicher Optimist, hab ich recht?«
    »Wenn du ein krankes Kind hast, musst du das sein.«
    »Es geht Jazzy wirklich gut, oder? Trotz dieses Rückschlags?«
    »Ja.« Er nickte. »Aber selbst ein Optimist fürchtet manchmal, dass seine Hoffnung zu groß ist. Sie ist schon so lange krank und hat so viel durchgemacht, da fällt es schwer zu glauben, dass dieses eine Medikament einen solchen Unterschied macht. Danke, dass du bereit warst, das Haus zu kaufen und uns zur Miete zu überlassen.«
    »Danke, dass du das Haus zuerst mir angeboten hast.«
    Er sah sie lange an, dann murmelte er: »Du bist eine fantastische Frau, Sadie Cool.«
    Travis bog vom Highway auf eine unbefestigte, einspurige Straße ab und holperte über ein Viehgitter. Um sie herum lag vertrocknetes, winterlich gelbes Weideland. Sie fuhren etwa fünfzehn Minuten durch raues Gelände – Rinnen und durch Erosion entstandene Bodenunebenheiten –, ohne irgendwem oder irgendwas zu begegnen außer ein paar Angus-Rindern, bis sie an ein umzäuntes Gebiet kamen. Travis hielt den allradgetriebenen Pick-up an, stieg aus und öffnete das Gatter. Sarah blieb in der Fahrerkabine sitzen und sah ihm zu. Er wirkte stattlich mit seinem grauen Cowboyhut, der so gut zu seinen Augen passte, seinem blauen Flanellhemd, den verwaschenen Jeans und den abgetretenen Stiefeln.
    Als das Gatter offen war, machte er kehrt und fing ihren Blick auf. Er legte den Kopf schräg und bedachte sie mit einem unbekümmerten Grinsen, das ihre Knie schwach werden ließ. Zum Glück saß sie. Mit seiner drahtigen Figur hätte er einen guten Bullenreiter abgegeben.
    Er kletterte wieder in den Pick-up und brachte den Geruch der freien Natur mit sich: Gras, Zedern und Erde. Sie schmolz dahin. Jedes Mal, wenn sie mit diesem Mann zusammen war, verlor sie die Fähigkeit, klar und vernünftig zu denken, und wurde mit einer Flut von Gefühlen konfrontiert.
    Travis passierte das Gatter, stieg aus und schloss es hinter sich. Sie fuhren noch eine Zeit lang weiter, vorbei an Mesquitesträuchern, Buscheichen, Kakteen und Pekannussbäumen, bis sie schließlich zu einer kleinen Blockhütte auf einer Lichtung gelangten. Hinter der Lichtung war ein großes Zederndickicht.
    »Wo sind wir hier?«
    »An der Jagdhütte, die Frank Jennings manchmal vermietet. Ich denke nicht, dass er um diese Jahreszeit an Jäger verpachtet, also sollte niemand außer uns hier sein.«
    Travis stellte den Motor ab und stieg aus dem Wagen. Sarah folgte ihm. Er ging nach hinten zur Ladefläche und nahm eine langstielige Axt, Seile und Gummiseile herunter.
    »Wie kann ich dir helfen?«
    »Indem du den perfekten Weihnachtsbaum aussuchst.«
    Sie gingen durch das Zederngehölz, die Luft duftete weihnachtlich. Sarah nahm die Bäume in Augenschein auf der Suche nach einem, der die richtige Höhe hatte und rundum gut gewachsen war.
    »Wie lange bist du schon der offizielle Weihnachtsbaumfäller von Twilight?«, fragte sie und stapfte durchs Unterholz und über hohes, abgestorbenes Gras. Jetzt war sie froh, dass sie Gummistiefel trug. Grams Gummistiefel. Sie wackelte mit den Zehen und dachte an ihre Großmutter, fühlte sich ihr so nahe wie schon seit Jahren nicht mehr.
    »Seit Crystal uns verlassen hat. Ich wollte alles tun, um die

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