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Traumzeit

Traumzeit

Titel: Traumzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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schwarzen Haare zum Vorschein kamen. »Mal sehen«, sagte er und blätterte in seinen Notizen. »Ein amerikanischer Klipper ist eingelaufen. Ein bemerkenswertes Schiff …«
    »Ein Klipper ist inzwischen keine Neuigkeit mehr.«
    »Gewiß. Hier haben wir etwas: Man hat einen Killerwal vor der Küste gesichtet.«
    »Wie weit von der Küste entfernt?«
    »Das konnte mir niemand sagen.«
    »Hat man ihn vom Strand aus gesehen?«
    »Nein.«
    Frank schüttelte den Kopf.
    »Also gut«, sagte Graham und blätterte weiter, »die
Orion
wird morgen erwartet. Es ist das fünfte Schiff, das in Melbourne eintrifft und durch den Suez-Kanal gefahren ist.«
    »Das erste Schiff war eine Sensation, Eric, das fünfte ist es nicht mehr«, sagte Frank. Ein Botenjunge erschien und brachte ihm eine Reihe kopierter Artikel aus anderen Zeitungen, die man telegrafiert hatte. Während Eric Graham weitersprach, überflog Frank die Berichte.
    »Hier haben wir etwas«, sagte Eric, »etwas Amüsantes. Gäste aus einem Pub haben eine Bardame verabschiedet. Sie kehrt nach England zurück, und offenbar hat sie eine Reihe …«
    Aber Frank hörte nicht mehr zu. Die erste Geschichte handelte von dem Mann, den die Polizei in Cooper’s Creek entdeckt hatte. Es war der einzige Überlebende der gescheiterten Expedition von 1871 . Offenbar hatte der Mann Selbstmord begangen, bevor man ihn nach Melbourne bringen konnte.
    »Mist!« murmelte Frank. Er wollte ein Extrablatt mit dieser Geschichte bringen – ein Interview mit dem einzigen Überlebenden, der genau erzählen sollte, was auf der Expedition geschehen war – von Anfang an, vom Aufbruch in Melbourne bis zum Massenmord und dem Augenblick, an dem die Polizei ihn bei den Aborigines gefunden hatte. Jetzt war auch das nur eine ganz normale Meldung.
    Eric erreichte das Ende seines Berichts und erkannte zu seiner Enttäuschung, daß er in der Ausgabe am nächsten Tag ›nur unter ferner liefen‹ auftauchen würde. Wenn doch nur der amerikanische Klipper eine Schlagzeile hergeben würde, wie zum Beispiel der Klipper vom letzten Monat. Er hatte Forscher an Bord gehabt, die den Südpol finden wollten. Aber der Klipper heute hatte nach Grahams Meinung nur etwas Kulinarisches an Bord gehabt, eine Neuigkeit aus Amerika, die man ›Cracker Jacks‹ nannte. Graham fand die Geschichte über die Verabschiedung der Bardame sehr gut. Es war vielleicht keine sensationelle Nachricht, aber die Sache hatte einen interessanten Aspekt: Die Frau war eine Art Künstlerin. Sie hatte am Kai gestanden, gezeichnet und die Bilder verschenkt. Eric besaß auch eine Zeichnung – er hatte sie darum gebeten, den Premierminister von Victoria zu zeichnen. Die wirklich sehr komische Karikatur ähnelte dem hohen Herrn geradezu verblüffend.
    »Also, Frank?« fragte Graham.
    Frank dachte noch immer an den Überlebenden der Expedition und sah plötzlich eine Möglichkeit, seine Geschichte doch noch zu retten. Man konnte sie als ›Bericht‹ deklarieren und einen der Polizisten behaupten lassen, der arme Mann habe sie ihm erzählt, bevor er Selbstmord beging. Frank fand, das werde die Sache vielleicht sogar noch spannender machen, denn im Vergleich zur ›wahren‹ Geschichte würde ›seine‹ Geschichte bestimmt einfallsreicher sein.
    »Frank?« fragte Eric, »können Sie etwas davon verwerten?«
    »Ich brauche in der Ausgabe morgen etwas Politisches, Eric. Die Leute glauben allmählich, im Parlament seien alle inzwischen gestorben.«
    »Bedaure, etwas Politisches habe ich nicht zu bieten.«
    »Na gut, bringen Sie die Sache mit dem Killerwal. Aber schreiben Sie, er sei einem Fischerboot gefährlich nahe gekommen oder so etwas in der Art. Und machen Sie einen Grauwal daraus.«
    »Aber Grauwale schwimmen nicht in den südlichen Gewässern.«
    »Ist doch egal. Sie sind jedenfalls größer.«
    Graham ging, und Frank las die Fahnenabzüge. Er redigierte und kommentierte ein paar Artikel. Dann nahm er sich den kleinen Stapel mit persönlichen Mitteilungen vor – Leserbriefe, Aktennotizen und Einladungen zu verschiedenen Veranstaltungen. Die Abteilung Nachforschungen schrieb ihm folgende Notiz: »Wir haben die neuesten Landkarten der Behörden und Landbeschreibungen von Queensland, Neusüdwales, Victoria, Südaustralien und Westaustralien überprüft. Leider hat sich kein Punkt mit den Namen Bowman’s Creek oder Durrebar gefunden.«
    Frank runzelte die Stirn. Hugh hatte ihm erzählt, Miss Tallhill habe bei der Entzifferung von Joannas

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