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Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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neugierig, ließen uns jedoch weiterfahren.
    Wir ratterten die Beatty=Straße entlang, die einzige Fernverkehrsstraße, die durch die Staubwüste von Nevada führt, wobei unser braves Vehikel tatsächlich fünfundvierzig Stundenkilometer erreichte.
    Am späten Nachmittag bog ich an einer Kreuzung ab und folgte einer Fahrspur im Sand, die in die Wüste hineinführte.
    Nach wenigen hundert Metern hielt ich den Wagen an, stieg aus und bahnte mir durch stachelige Kakteen meinen Weg bis zu einem kahlen Fleck.
    »Wie wär's hiermit?« fragte ich Louie, der mir wie ein treuer Hund gefolgt war.
    »Der Platz ist prima, Donald.«
    Ohne ein Wort zu sagen, stieg Helen Framley aus und half beim Ausladen der Sachen.
    »Decken sind ja genug da«, sagte sie.
    »Die werden wir auch dringend gebrauchen können.«
    Mit einen gewissen Lächeln sagte sie: »Zwei Schlafstellen oder drei?«
    »Drei.«
    »Auch gut.«
    Während sie die Decken auf den Boden ausbreitete, packte Louie den Spirituskocher aus, füllte ihn, und bald loderte eine blaue Flamme unter dem Kaffeekessel.
    »Und was kann ich tun?« fragte ich.
    »Nichts«, antwortete er. »Du bist doch der Familienvater, der Boss. Stimmt's?« fragte er, indem er Helen Framley ansah.
    »Stimmt schon.«
    »Wie soll ich Sie rufen, wenn es Zeit ist, zum Essen zu kommen?« fragte er Helen gut gelaunt.
    »Rufen Sie mich einfach Helen.«
    »Gern. Ich heiße Louie. Sie tragen mir doch nichts nach? Ich meine wegen der blöden Geschichte mit den Automaten?«
    »Längst vergessen«, antwortete Helen und streckte ihm ihr zierliche Hand hin, die er in seiner riesigen Pranke verschwinden ließ.
    »Freut mich, Helen. Wir werden schon gut miteinander auskommen.«
    Louie betätigte sich emsig wie eine Biene. Er hantierte mit Töpfen und Pfannen und studierte den Proviantbeutel. Obwohl es nicht danach aussah, als ob er sich besonders beeilte, war er doch mit seiner Arbeit in unglaublich kurzer Zeit fertig.
    Helen und ich versuchten, ihm hier und da zu helfen. Aber er schob uns nur zur Seite. »Das wird ja nicht gerade ein Galadiner«, sagte er. »Es wird auch keine Tafel mit Silberleuchtern gedeckt, und Etikette ist ebenfalls nicht gefragt. Wasser zum Geschirrspülen ist knapp, und deswegen werden wir auch nicht viel Geschirr benutzen. Aber soviel weiß ich: Futtern werdet ihr wie nach einer Hungerkur!«
    Wenig später wehte eine leichte Brise den Duft von Bohnen in unsere Nasen, Bohnen mit gebratenen Zwiebeln.
    »Louie«, fragte ich neugierig, »was wird das?«
    »Das hier«, sagte er stolz, »ist ein Gericht à la Louie. Man schneidet ein paar Zwiebeln in dünne Scheiben, legt sie in etwas Wasser und läßt sie fast zerkochen. Dann gibt man etwas Fett hinzu und brät sie auf. Eine Zehe Knoblauch kommt auch noch dazu. Die Büchsenbohnen werden dann damit vermengt. Ich kann euch sagen, das füllt den Bauch und schmeckt prächtig.«
    Helen und ich saßen nebeneinander auf einer Decke, schauten in den Abendhimmel und bewunderten den Sonnenuntergang.
    Wir genossen noch das einmalig farbenprächtige Schauspiel am Himmel, als Louie uns Teller mit dampfenden Bohnen in die Hand drückte. »Nun aber ran«, sagte er. »Auch die anderen Speisen sind schon aufgetischt. Ihr müßt aber alles von einem Teller essen.«
    Wortlos machten wir uns über die Mahlzeit her. Es schmeckte so vorzüglich, daß ich gern noch ein Portiönchen nachgefordert hätte, doch ich verkniff mir dieses Verlangen, weil wir ja haushalten mußten.
    Auch Helen schien es geschmeckt zu haben. »Ich glaube, so viel habe ich lange nicht gegessen«, sagte sie.
    Das Abendrot verschwand langsam am westlichen Himmel, und kurz darauf funkelten die ersten Sterne.
    »Ich werde abwaschen«, sagte Helen und sprang auf.
    Louie war beleidigt. »Was weiß so ein hübsches Mädchen schon vom Geschirrspülen? Das paßt außerdem gar nicht zum Zelten, ist nicht stilecht. Hier in der Wüste gibt es kein Wasser. Ich werde Ihnen mal zeigen, wie man das macht.«
    Er ging mit den Tellern dicht an unsern Wagen heran; dann schaltete er die Scheinwerfer ein und setzte sich in Hockstellung auf den Boden. Er nahm eine Handvoll Wüstensand und rieb damit in den Tellern herum. Dann schüttete er höchstens ein paar Teelöffel heißes Wasser über jeden. Damit spülte er die letzten Sandkörner ab.
    »Na bitte«, prahlte Louie stolz. »Jetzt werden wir sie schön auf die Trittbretter vom Wagen stellen, dann haben wir sie morgen früh gleich griffbereit... Wann wollen wir

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