Trixie Belden 02 - Trixie Belden auf der richtigen Spur
und gab Brigitte mit ihrer Reitpeitsche einen kleinen Stups in die Seite. „Sag mal — was ist das da in der Talsenke?“ Brigitte zog die Zügel an. „Sind diese knorrigen und morschen Bäume vielleicht Apfelbäume?“
„Sind sie!“ rief Trixie. „Wir haben eine Menge solcher Bäume zu Hause!“ Sie beugte sich zu Brigitte hinüber und raunte geheimnisvoll: „Ob das wohl der alte Obstgarten ist, von dem der Kellner Georg mit seinem Kumpan sprach?“
Brigitte zuckte zusammen. „Bitte — laß uns nicht dahin reiten. Ich habe Angst vor den Männern. Sie verdächtigen uns schon, daß wir ihnen nachspionieren.“
Trixie schenkte ihren Worten keine Beachtung. Sie ritt voran, drehte sich noch einmal um und rief unternehmungslustig: „Wenn wir diesen Berg ganz hinaufreiten, müßten wir auch die alte Scheune entdecken und das dazugehörige Bauernhaus!“
Sie preschte davon. Aber der Weg führte plötzlich bergab. Sie landeten an einer kleinen Quelle, sprangen ab, tranken und kühlten sich Gesicht und Hände.
„Zum Teufel“, schimpfte Trixie, „ist das eine Hitze! Wie weit ist es denn noch?“
Brigitte studierte die Karte. „Wir sind beinah da! Dieser Teil des Waldes gehört schon zum Lager. In ein paar Sekunden müßte der ,Ochsenhof zu sehen sein.“
Bevor sie noch die Häuser entdeckten, hörten sie den Lärm, den Jungens machen, wenn sie schwimmen. Sie umrundeten eine Ecke und fanden sich genau am Seeufer!
Ein großer Junge stand kerzengerade auf dem Sprungbrett. Überrascht rief Brigitte aus: „Das ist ja mein Vetter Bernt! Ich habe ihn seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen.“ Bernt hatte sie inzwischen bemerkt. „Brigitte!“ schrie er erfreut. „Woher kommst du denn? Was wollt ihr hier?“
Brigitte machte den Vetter mit Trixie bekannt und erklärte den Grund ihrer Wohnwagenfahrt. „Hast du eine Ahnung, ob bei euch jemand war, der Arbeit sucht?“
„Nein“, antwortete Bernt. „Aber Herr Dittmann müßte das wissen. Das ist der große Mann dort drüben mit der Pfeife. Er ist unser Jugendleiter. Kommt mit! Wir fragen ihn nach eurem Freund.“
Herr Dittmann hörte Brigitte freundlich an. „Ja“, sagte er, „gestern kam ein junger Rotschopf hier vorbei. Der Bursche gefiel mir sehr gut. Wir könnten auch noch einen Gruppenleiter gebrauchen. Leider konnte der Junge aber keinerlei Zeugnisse vorlegen. Ich hatte den Eindruck, daß der Junge Fragen auswich. Ist er von zu Hause fortgelaufen?“
Trixie zögerte einen Augenblick. Sie schaute Herrn Dittmann an. Er würde verstehen! „Ja“, gab sie zu.
Die Mädels erzählten Herrn Dittmann ausführlich, wie alles zusammenhing. Als sie zum Schluß kamen, sagte Herr Dittmann bedauernd: „Wenn ich das alles gewußt hätte, hätte Uli natürlich bei uns bleiben können! Das ist jammerschade! — Komisch“, fügte er hinzu, „ihr seid nicht die einzigen, die hier im Lager nach jemand fragen. Heute morgen kam ein Mann zu mir und wollte wissen, ob wir vielleicht ein Mädchen aufgenommen hätten!“
Trixie starrte Brigitte an. „Fuhr der Mann mit einem roten Wohnwagen?“ stieß sie atemlos hervor.
Herr Dittman blickte sie erstaunt an. „Das weiß ich nicht. Er kam zu Fuß. Ich sah ihn nachher in den Wald gehen.“
„Hat er beschrieben, wie das Mädchen aussah?“ Trixie versuchte krampfhaft, sich ihre Aufregung nicht anmerken zu lassen.
„Hat er gesagt, sie heißt Hannelore?“
„Nein!“ Herr Dittmann schüttelte den Kopf. „Er erwähnte nur, daß sie elf Jahre alt ist und schwarze Zöpfe hat.“ Herr Dittmann blickte Trixie scharf an. „Wie kommst du darauf, daß der Mann einen roten Wohnwagen fuhr? Meinst du, der Mann hat irgend etwas mit dem Diebstahl des roten Wohnwagens zu tun, von dem sie wiederholt im Radio gesprochen haben?“
Bevor Trixie antworten konnte, unterbrach Brigitte: „Hatte der Mann langes, struppiges Haar?“
Herr Dittmann brach in schallendes Gelächter aus. „Das wird ja spannend! Aber ich muß euch enttäuschen! Ihr seid auf der verkehrten Fährte. Dieser Mann war bestimmt ein Bauer, und sein Haar hatte er ganz kurz geschnitten. So einen Bürstenhaarschnitt.“
Erleichtert sagte Trixie: „Wir sahen nämlich letzte Woche einen Mann mit langem, struppigem Haar einen roten Wohnwagen fahren! Aber nun bin ich sicher, daß es sich da um zwei ganz verschiedene Leute handelt.“
Bernt holte die ausgeruhten Pferde. Die Mädchen saßen auf, nahmen Abschied und ritten davon.
Kaum waren sie außer Hörweite, platzte
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