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Trügerisches Spiel (German Edition)

Trügerisches Spiel (German Edition)

Titel: Trügerisches Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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wüssten, wer auf den Fotos zu sehen gewesen war, von wem sie stammten und warum man sie dem Anwalt geschickt hatte. »Stand auf dem Umschlag ein Absender?«
    »Nein, soweit ich mich erinnere, nicht.« Ihre Augen weiteten sich. »Und es war auch keine Briefmarke darauf. Ich habe damals gedacht, dass ihn jemand in den Hauspostkasten geworfen haben muss.«
    Sofern er nicht inzwischen weitergezogen war, lief also noch jemand in San Francisco herum, der genau wusste, was hier vorging, weil er die Ereignisse selbst ausgelöst hatte. Entweder wissentlich oder unwissentlich. Die Frage war nur, wie sie ihn finden sollten. Auf jeden Fall mussten sie zuerst alles über diesen Dr. Philip Jones herausfinden. Vielleicht hatte er mit der Sache nichts zu tun, aber es war schon seltsam, dass direkt nach der Fotosache ein Mensch starb – und einer beinahe ermordet wurde – und beide damit in Verbindung standen. Jay war trotz der vielen offenen Fragen froh, wenigstens endlich einen Ansatzpunkt für die Ermittlungen zu haben. Normalerweise hätte er jetzt Dave angerufen und die Sache mit ihm durchgesprochen, doch das war ihm zu unsicher. Sollten Leones Andeutungen wirklich stimmen, musste er davon ausgehen, dass alles, was er Dave sagte, irgendwie an die Verbrecher gelangte. Noch einmal würde er Jocelyns Leben nicht riskieren.
    Er musste dringend herausfinden, ob Dave darin verwickelt war und wirklich Informationen an den oder die Verbrecher weitergab. Jay konnte sich nicht vorstellen, dass sein Partner ihn verraten hatte, aber es war die einzige Erklärung, wieso der Verbrecher auf der Ranch aufgetaucht war. Jays Herz krampfte sich bei der Vorstellung zusammen. Wenn sie die Sache hier erledigt hatten, würde er sich darum kümmern müssen.
    Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass niemand im Treppenhaus auf sie lauerte, liefen sie schnell in die Tiefgarage hinunter. Hoffentlich war Jocelyn nicht gesehen worden. Sollte dieser Philip Jones oder jemand anders in diesem Gebäude wirklich hinter den Anschlägen auf sie stecken, war sie hier in höchster Gefahr. Zu gerne hätte Jay die Datenbanken des Police Departments genutzt, doch das war ihm zu riskant. Wenn der oder die Verbrecher verfolgen konnten, wer auf die Datenbank zugriff, würden sie sofort wissen, dass er ihnen auf der Spur war. Also musste er sehen, ob er im Internet die Informationen fand, die er benötigte. Es wurde Zeit, dass sie endlich agierten und nicht nur reagierten.

23
    »Sie wollten wissen, wenn eine bestimmte Person das Gebäude betritt. Sie ist gerade hier.« Die raue Stimme dröhnte durch den Hörer. »Diese Gesichtserkennungssoftware ist wirklich genial. Sowie sie ins Blickfeld einer Kamera kam, piepte der PC los.«
    Philip Jones’ Hand krallte sich um den Hörer. Jocelyn Callaghan war hier im Gebäude? Genau das durfte nicht passieren! Deshalb hatte er alle möglichen Maßnahmen ergriffen, damit sie irgendwo weit weg von hier still und heimlich begraben wurde. Aber nein, sie war hier. Hier . Sein Herzschlag geriet außer Kontrolle, Schweiß stand auf seiner Stirn. Was sollte er jetzt machen? »W…wo ist sie? Ist sie allein?«
    Er musste sich dringend wieder in den Griff kriegen, damit sein Gesprächspartner nicht merkte, wie wichtig ihm die Sache war. Zwar bezahlte er ihn dafür, die Augen offen zu halten, aber wenn er die Wahrheit erfuhr, wen er da überwachte, würde der Wachmann vermutlich mit der Polizei sprechen, und das konnte er auf keinen Fall zulassen.
    »Ein Mann ist bei ihr und sie scheinen sich recht nahezustehen. Kräftiger Bursche.« Eine Pause entstand. »Und wenn mich nicht alles täuscht, hat er eine Waffe dabei. Ich muss den Alarm auslösen.«
    »Nein!« Mit Mühe regulierte er seine Stimme. »Nein, das ist nicht nötig. Er ist Polizist, Detective, um genau zu sein.«
    »Okay. Was soll ich jetzt tun?«
    Er rieb mit der Hand über sein Gesicht. »Nichts. Beobachten Sie weiter. Wird sie von den Kameras eingefangen?«
    Ein rollendes Geräusch ertönte, gefolgt von einem dumpfen Knall. »Ja. Ist gut zu erkennen.«
    »Zeichnet das Band auf?«
    Ein Schnauben drang durch den Hörer. »Natürlich. Hier kann man nichts machen, ohne dabei von allen Seiten gefilmt zu werden. Seit dem Mord im Fahrstuhl ist die Überwachungsanlage noch einmal aufgerüstet worden.«
    »Dann komme ich gleich runter und sehe mir das an. Sagen Sie mir …«
    Der Wachmann unterbrach ihn. »Seltsam.«
    Sein Adrenalinpegel schoss in die Höhe. »Was?«
    »Sie standen

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