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TS 65: Die Zeit-Agenten

TS 65: Die Zeit-Agenten

Titel: TS 65: Die Zeit-Agenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Merwin jr.
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von all den anderen unterschied – sozusagen ein Stempel, der immer derselbe blieb, ganz gleich, wie oft ein Gegenstand oder eine Person von einer solchen Welt auf eine andere versetzt wurde.
    Plötzlich fluchte de Mestres wild, und Elspeth fragte, was denn los sei. Der Commander drehte sich zu ihr um und meinte: „Offensichtlich ist Herzland erst vor so kurzer Zeit entdeckt worden, daß sein Atommuster noch gar nicht registriert ist. Wir werden also lediglich feststellen können, ob diese Waffe von Antik stammt oder nicht.“
    Das war natürlich nicht der Fall. Und da das Atommuster der Waffe überhaupt nicht mit dem Register übereinstimmte, waren sowohl Elspeth als auch der Commander der Ansicht, daß die beiden Waffen doch von Herzland stammten. Sie traten an den Schreibtisch zurück, wo de Mestres die Karte entfaltete, die Elspeth Gnaius Laconius gestohlen hatte.
    „Haben Sie eine Ahnung, wo das sein könnte?“ erkundigte sich Elspeth.
    De Mestres schüttelte den Kopf. „Nein … tut mir leid. Aber ich habe hier einen Mann, der einen Großteil von Europa auswendig kennt. Und in Europa dürfte das hier ja sein. Ich vermute irgendwo in Westdeutschland. Dort ist eine Menge Wald.“
    Ein paar Augenblicke später trat ein junger Hauptmann, mit einem Pyjama und einer Uniformjacke bekleidet, ein und rieb sich die Augen. Er musterte zuerst Elspeth und goß sich dann eine Tasse Kaffee ein. Elspeth, die Kaffee nicht ausstehen konnte, fragte sich im stillen, wann sie jemals eine anständige Tasse Tee bekommen würde.
    Hauptmann Johnson – er sprach übrigens gedehnt wie ein Texaner – bewies seinem Commander schnell, daß er sich geirrt hatte. Nachdem er sich ein paarmal über das stoppelige Kinn gestrichen hatte, meinte er: „Das sieht wie Schlesien aus. Ich werde nachsehen.“
    „Das Rheinland könnte es nicht sein?“ fragte de Mestres.
    „Nein. Tut mir leid, Commander, aber dieser Fluß kommt mir bekannt vor.“ Auf seine Bitte wurde eine Generalstabskarte von Schlesien hereingebracht, und Hauptmann Johnson lokalisierte das auf der gestohlenen Karte angegebene Gebiet. „Dieses Kreuz hier“, erklärte er, „liegt etwa neun Kilometer nördlich dem Zusammenfluß von Oder und Neiße. Ein Stück südöstlich von Breslau. In der Nähe von einem kleinen Städtchen namens Brieg.“
    Er hielt inne und betastete die Karte. Dann fügte er hinzu: „Ich wollte, unsere wären auch auf solchem Zeug gedruckt.“
    „Danke, Johnson“, nickte de Mestres. „Das wäre alles.“
    Der Hauptmann zog sich widerstrebend zurück, nicht ohne Elspeth, die sich im stillen gestand, daß ihr die Bewunderung guttat, noch einmal aus großen Augen angestarrt zu haben. Als Johnson gegangen war, meinte de Mestres: „Ich glaube, wir sollten uns dieses Gebiet näher ansehen. Was halten Sie davon?“
    „Vielleicht sollten wir den Lokal-Agenten verständigen“, meinte sie.
    „Ich glaube, dafür haben wir keine Zeit“, antwortete de Mestres. „Nach dem Erlebnis, das Sie soeben hatten, glaube ich, werden Sie den sprichwörtlichen Braten bald riechen. Ich werde ihn natürlich verständigen – aber ich habe das Gefühl, daß wir uns gleich aufmachen sollten.“
    „Warum vergewissern wir uns eigentlich nicht mit dem Transitionsmesser“, schlug Elspeth vor. „Ich fürchte, Sie haben, was Plinius angeht, recht. Er ist im Augenblick mit der Flotte bei Misenum.“ Sie sah de Mestres zu, während dieser das Instrument als „Spürhund“ einsetzte.
    „Stimmt schon, ganz richtig“, meinte er ein oder zwei Minuten später und deutete auf die Skala des Gerätes. „Richtung und Entfernung stimmen – Nord-Nordost und etwa tausend Kilometer Distanz.“
    Er blickte auf die Uhr, fluchte halblaut und meinte dann: „Es ist jetzt kurz vor Sonnenaufgang. Ein Flugzeug läßt sich nicht mehr ausschicken. Man würde es ganz bestimmt sehen. Wir müssen bis zum Abend warten.“
    „Das sollte noch früh genug sein“, meinte sie, „es sei denn, die Herzländer haben selbst Radio oder Flugzeuge.“
    „Wir wissen nicht, was sie haben“, antwortete de Mestres, der erregt auf und ab schritt. „Und außerdem wüßte ich gar nicht, wen ich schicken sollte. Ich selbst möchte im Augenblick hier nicht weggehen und ich bin der einzige, der sich genügend gut auskennt.“
    „Und was ist mit mir?“ erkundigte sich Elspeth prompt. „Ich kann einen Flugwagen steuern.“
    Der Commander blieb stehen und musterte sie, als sähe er sie zum erstenmal. „Das machen

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