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TS 81: Das Problem Epsilon

TS 81: Das Problem Epsilon

Titel: TS 81: Das Problem Epsilon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers , Ernst Vlcek
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Ruhig tastete er sie ab. Sie war nicht stark gebaut. Wenn er sich ordentlich dagegen warf, würde sie nachgeben. Er trat ein paar Schritte zurück und nahm einen Anlauf. Im nächsten Augenblick schlug er mit einem hallenden Aufprall dagegen. Er fühlte, wie sie unter der Wucht seines Ansturmes nachgab. Dann stürzte er, zusammen mit der Tür, hinaus ins Freie – eines jungen, noch unerschlossenen Planeten, Hunderte von Lichtjahren entfernt.
    Eine Insel im All, ganz allein für Mister Synclisst.
    Man hatte ihn per Transmitter ausgesetzt.
     
    *
     
    Einige Jahrzehnte später stießen von der Bank ausgesandte Forschungsschiffe des Irdischen Imperiums auf den Planeten. Im Zuge der Untersuchungen entdeckten sie eine mächtige Blockhütte, gerodetes Land und Dutzende verschiedenartigster Tiere, darunter auch wilde Bestien, die jetzt friedlich und als willenlose Sklaven ihres Herrn in der Gegend umherstrichen. Vom Siedler fand man keine Spur. Doch alles wies darauf hin, daß er noch lebte. Er mußte ein tapferer und harter Mann sein, hatte er sich doch gegen die feindliche Umwelt derart behaupten können.
    Man inszenierte eine Suchaktion und stieß dabei auf einige nicht weit entfernte Höhlen, die sichtlich vor kurzer Zeit noch behaust worden waren. Knochenreste von Tieren lagen verstreut umher.
    Doch dann machte man den Fund, noch bevor man die Eingeborenen aufspürte.
    Ein menschlicher Schädelknochen, der an der Stirn einen klaffenden Spalt aufwies – zweifellos von der Keule eines Wilden.
    Der Wilde hatte die geistige Überlegenheit des Mr. Synclisst nicht anerkennen wollen …

 
Arenenspiel
     
    Fenner Lee war erleichtert, endlich von diesem verwünschten Planeten fortzukommen. Dabei war er erst den fünften Tag hier. Und – um ehrlich zu sein – länger hätte er es auch gar nicht ausgehalten, denn seine Augen schmerzten von dem überschwenglichen Blau dieser Welt, das durch den rötlichen Schein der kleinen Sonne pflaumenblau wirkte.
    Ausgerechnet pflaumenblau !
    Fenner Lee wurde übel, wenn er nur daran dachte. Der Planet hatte zu Recht den Namen Marunke erhalten, denn: er blickte flach und zusammengequetscht in den Weltraum, und setzte man den Fuß auf ihn, empfing er einen mit blau-strahlendem Lächeln, wohin man blickte.
    Fürwahr, eine verwünschte Welt.
    Marunke war ein Planet am Rande der Galaxis, und da er für das Imperium weder eine wirtschaftliche noch eine strategische Bedeutung hatte, war er von der Zivilisation noch kaum berührt. Die Kolonisten hier waren arm, und ihre Arbeiter Leihgaben der Zentralregierung auf Terra.
    Fenner Lee hatte gerade den Zöllner passiert, der ihn allen Ernstes fragte, ob er etwas zu verzollen habe. Er verzog den Mund. Als gäbe es irgend etwas, das man von dieser Welt mitnehmen möchte. Dabei dachte er angewidert an den blauen Braten, den man ihm heute mittag – und gestern mittag, und vorgestern, und jeden Tag serviert hatte, und den er natürlich nie anzurühren wagte.
    Sogleich schmeckte ihm die Zigarette nicht mehr. Halbgeraucht schnippte er sie in hohem Bogen von sich. Er sah, wie die Glut bläulich auseinanderspritzte, als die Zigarette den aus gepreßtem Lehm bestehenden Boden des Raumhafens erreichte. Das spröde Erdreich knirschte unangenehm bei jedem Schritt, den er auf das Raumschiff zu tat.
    Skeptisch betrachtete er das Schiff. Es war ein alter Kahn, der jeden Augenblick auseinanderzufallen drohte. Aber für diese Linie gerade gut genug.
    Fünf Passagiere würden neben ihm noch diese Reise antreten; und jeder einzelne von ihnen war wichtig – auf seine Art.
    Fenner Lee erreichte das Gestell des Aufzuges, der die Passagiere und die Mannschaft hinauf zur Einstiegsplattform brachte. Die Kräne, die die Ladung löschten, waren schon lange zur Seite gefahren worden. Ein halbes Standardjahr – also etwa ein Jahr Marunke-Zeit – würden sie nutzlos umherstehen, bis das nächste Schiff eintraf.
    Bevor Fenner Lee den Fuß in die Aufzugskabine setzte, sah er sich noch einmal um.
    An der primitiven Abgrenzung des Raumhafens sah er die Bauern stehen, wie sie sich drängten, um dem Start des Raumers zuzusehen. Für sie war dies eine stets willkommene Abwechslung in ihrem harten und eintönigen Alltag. Er wandte die Augen ab. Mit dieser Welt hatte er nichts mehr zu schaffen und er hoffte, dies würde auch in Zukunft so bleiben.
    Beim Aufzug standen einige Männer des Bodenpersonals. Sie beobachteten ihn mit neidischen Blicken. Wenn das Schiff abgeflogen war,

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