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TS 82: Geheimagentin der Erde

TS 82: Geheimagentin der Erde

Titel: TS 82: Geheimagentin der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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Beweis für ungewöhnliche Intelligenz.
    Maddalena riß sich zusammen und gab Befehle, als ob das ganz selbstverständlich sei. Und alle um sie herum waren noch so benommen, daß sie ohne Widerspruch gehorchten.
    In der Nähe der Kantine befand sich eine leere Kabine, die einst als Vorratsraum gedient hatte. Maddalena ließ Bastmatten hineinbringen. Dann bat sie einen von Nyloos Helfern, von der Dampfheizung her ein neues Rohr in diese Kabine zu legen. Dagegen wurde Widerspruch erhoben, aber sie setzte sich durch.
    „Parradile sind saubere Tiere“, sagte Saikmar. „Ihr Winterlager beschmutzen sie nie. Wir müssen auch dafür etwas vorsehen.“
    In einem plötzlichen Einfall sagte sie: „Vielleicht kann man einem Parradil beibringen, die sanitären Einrichtungen der Menschen zu benutzen.“
    Maddalena hätte gedacht, Nyloo sei schon zu alt und vergreist, um überhaupt noch erschüttert werden zu können. Aber als das Parradil wenig später glücklich hereingebracht war, fand sie die alte Priesterin in einer Ecke sitzen. Sie schüttelte unaufhörlich mit dem Kopf und sagte immer die gleichen Worte:
    „Wunder über Wunder! Wunder über Wunder! Daß ich noch lebe, um all das zu sehen!“
    Auch Saikmar schüttelte nur noch den Kopf, er war blaß, aber seine Augen leuchteten. Er sagte zu Maddalena mit einer Mischung von Bewunderung und Staunen:
    „Aber dies Parradil ist ja schon beinahe ein Haustier! In ein paar Stunden hat es gelernt, sich unter Menschen zu bewegen. Sogar von den Kindern läßt es sich den Kopf streicheln. Und das sind nun die wilden Tiere, mit denen wir seit ewigen Zeiten in der Luft kämpfen!“
    Maddalena saß wieder auf ihrer früheren Koje in seiner Kabine und meinte:
    „Erzählen Sie mir, Saikmar: habt ihr das Parradil stets als gefährliches Tier und als Menschenfresser gejagt?“
    Saikmar setzte sich:
    „Nein, ich glaube nicht. Nicht in Carrig. Für uns ist das Parradil etwas anderes. Die Königsjagd ist ein altes Ritual. Wir haben dasTier stets geachtet, auch wenn wir mit ihm kämpften und es töteten. Es erscheint uns als ein sehr vornehmes Geschöpf. Deshalb hat sich der Brauch so entwickelt, daß nur unsere besten und vornehmsten jungen Männer zur Königsjagd fliegen durften.“
    Das war für einen Mann wie Saikmar, der nicht an abstraktes Denken gewöhnt war, schon eine beachtliche Analyse, fand Maddalena.
    Sie meinte: „Dann wird das Parradil eigentlich nicht gejagt, weil es den Menschen bedroht, sondern weil seine außerordentlichen Kräfte auf den Sieger übergehen sollen. Ist es so?“
    Saikmar blickte etwas unglücklich drein. Erst nach einer Pause sagte er:
    „Ja, so muß es wohl sein. Ich verstehe aber nicht viel davon. Die magischen Zusammenhänge sind in Carrig den Leuten vom Stamm Parradil vorbehalten, so wie hier den Priestern.“
    „Sind denn Parradile überhaupt für Menschen gefährlich?“
    „O ja! Die Art, die in den Smoking Hills haust, ist die größte von verschiedenen Arten. Nach alten Legenden sollen sie in großer Zahl jenseits des Westozeans leben, in einem Land, das niemand von uns gesehen hat. Entweder waren noch niemals Menschen dort, oder sie sind, wie behauptet wird, wegen ihres Ungehorsams von den Göttern von dort vertrieben worden.“ Dazu brauchte Maddalena keine Erklärung, denn sie hatte die alten Legenden schon in Büchern gelesen, die Saikmar ihr geliehen hatte. Saikmar erzählte weiter:
    „Die Fischer am Westmeer berichten, daß sie manchmal Parradile über dem Wasser sehen. Sie kommen herunter, betrachten die Boote und fliegen wieder nach Westen fort. Ein oder zwei Boote sind auch angegriffen worden. Es gibt auch Arten, die im Winter nach Süden ziehen, aber die kommen selten in die Nähe von Carrig, denn der König in den Smoking Hills ist eifersüchtig und vertreibt sie. Sie haben Haustiere angegriffen, und es ist verbürgt, daß sie auch schon Kinder mitgenommen haben. Die Leute in den Gegenden, wo das Parradil nicht als heilig gilt, töten jedes Tier, das sie erreichen können, und bezeichnen es als sehr gefährlich.“
    Gut, soweit war das alles klar. Aber eine Frage blieb ungelöst, und Maddalena stellte sie:
    „Solche Parradile brauchen doch aber eine Menge Futter. Was hindert sie, überall Kinder und Vieh anzugreifen?“
    „Nun, bei uns richtet man auf jeder Farm eine Ecke ein, wo die Parradile alles finden, was sie brauchen. Von jeder Karawane, die nach Carrig kommt, wird der zwanzigste Teil der Ladung an Pökelfleisch und

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