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Tschoklet

Titel: Tschoklet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Pflug
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durchsch dasch Hausch und schingt! Paschen Schie bitte auf, dasch er keinen Unfug mit ihr macht? Verschpreschen Schie mir dasch? Die beiden paschen tschueinander. Isch weisch dasch. Schaffen Schie unsch nur dieschen Edgar beischeite!«
    »Heute Morgen ist der Captain mit den anderen zu dem Hof gefahren, da dort angeblich Waffenhandel betrieben wird. Das wissen Sie aber nicht von mir.«
    »Junger Mann. Niemand erfährt wasch von mir! Bauer Dollmann ischt nur eine Marionette von dem Knescht. Er ischt eigentlisch harmlosch. Er hat nur tschu viel Geld intschwischen, welschesch ihm der Knescht verschafft hat. Isch kenne ihn scheit fünfzisch Jahren. Wir waren in der gleichen Schulklasche hier in Ketsch. Der Knescht ischt nischt ausch Ketsch. Die Leute schagen, er wäre ausch dem Schaarland, wir wischen esch aber bescher. Er war ein hohesch Tier bei der Waffen-Eschesch in Frankreisch. Dort hat er schich verpischt, alsch Ihre Dritte Armee in Reimsch einfiel und ein Kontschentrationschlager fand. Die Leute in Reimsch haben die flüschtenden deutschen Wachen auf offener Strasche gelynscht und schich furschtbar für die entschtandene Not geräscht. Edgar war aber schon reschtscheitig verschwunden. Er hatte Glück und kam bisch tschur Grentsche dursch.«
    »Wenn wir ihn erwischen, wird er einen Prozess bekommen.«
    »Protschesch? Dasch isch nicht lache! Der gehört erschoschen! Schofort! In Reimsch hat er Hunderte Tschivilischten erschieschen laschen. Die haben teilweische noch gelebt, alsch man schie vergraben hat! Schagte er schelbscht! Isch würde ihm auf dem Acker in die Knie schieschen und ihm die Hunde desch gantschen Ortesch hinterherhetschen, dieschem dreckigen Hurenschohn!«
    Jonas war erstaunt und gleichzeitig entsetzt über die Worte des sonst so ruhigen Mannes. Er hätte nie damit gerechnet, dass sich so viel Hass und Wut gegen den Knecht Edgar angestaut hatte. Christines Vater sah den Soldaten noch kurz an, erhob sich mühsam und schlurfte dann ins Haus. Die Eingangstür warf er hinter sich zu.
    »Protschesch! Einen Protschesch wollen schie ihm machen! Unglaublisch!«, dröhnte es aus dem Hausflur.
    Der Corporal stand noch einige Minuten unter dem weinberankten Vordach und überlegte, was ihm der Alte gerade erzählt hatte. Aus der einige Hundert Meter entfernten Hauptstraße hörte man diverse Lastwagen durch den Ort fahren, vermutlich Richtung Dollmanns Hof. Jonas zuckte mit den Schultern und drehte sich um, dabei hätte er fast Christine umgerannt, die gerade mit einem Korb frisch gewaschener Wäsche in Richtung Garten unterwegs war. Er lächelte sie an, zwinkerte ihr zu und setzte seine Wachrunde in Richtung des Dodge fort. Christine schaute ihm mit gerunzelter Stirn nach.
     

Kapitel 8
     
    Captain Edwards hatte seinen Männern befohlen, die stark verschmutzte Halbkette zu reinigen und vor allem das geronnene Blut von Hucky abzuwaschen. Die Männer waren froh, dass sie von dem Hof wieder wegkamen, denn hier begegneten sie purem Reichtum, Größenwahn und Raffgier. Der Bauer Dollmann war von der MP nach einigem Hin und Her verhaftet worden und wurde wie der Knecht nach Wiesbaden geschafft. Die angeforderten Soldaten hatten drei Lastwagen komplett mit den beschlagnahmten Waffen und der Munition gefüllt und den kompletten Panzerschrank mit Inhalt aus der Villa geschafft. Die Sanitätseinheiten sollten später noch einmal zurückkehren und alle Medikamente und Utensilien sichten und gegebenenfalls beschlagnahmen.
    Bei den Durchsuchungen der einzelnen Nebengebäude stießen die Männer auf einen kleinen, überschaubaren Fuhrpark von verschiedenen Autos. Der Knecht hatte in einem Schuppen unter einer Plane einen fahrbereiten VW Kübelwagen, einen Opel P4 und ein kleines Horch Cabrio abgestellt. In dem Kübelwagen fand man die endgültigen Beweise für Edgars Schuld: eine komplette Uniform der Waffen-SS inklusive aller Abzeichen und dem Eisernen Kreuz erster Klasse. Ein Paar glänzende Lederstiefel lagen in einem Beutel im Kofferraum.
    Gegen drei Uhr nachmittags hatte sich die Situation auf dem Hof wieder soweit beruhigt, dass Edwards und seine Leute das Fahrzeug bestiegen und gemächlich zurück zu dem Lagerplatz im Ort fahren konnten. Unterwegs begegneten ihnen zahlreiche Bewohner von Ketsch, die sich auf den Weg zu dem Bauernhof gemacht hatten, um die brodelnde Ketscher Gerüchteküche bestätigt zu sehen.
    Nach kurzer Fahrt und stetig steigenden Fußgängerzahlen erreichten sie wieder den unter den alten

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